„Peers im Handlungsfeld Wohnungslosigkeit" Augsburg 25.02.-01.03.2025
Herzlich Willkommen zum offenen Netzwerktreffen / Tagung in Augsburg. Das Treffen wird organisiert von der Wohnunglosen_Stiftung in Kooperation mit Tür an Tür und mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Bayerischer Obdachlosenhilfe und Sozialer Mampf Augsburg.
Nachstehend findest Du das geplante Programm.
'[Entwurf, Stand 22.01.2025 - Änderungen und Ergänzungen sind möglich]
- Dienstag, 25.02.2025 (Anreisetag)
- Mittwoch, 26.02.2025 (1. Tag)
- Donnerstag, 27.02.2025 (2. Tag)
- Freitag, 28.02.2025 (3. Tag)
- Samstag, 01.03.2025 (Abreisetag)
Dienstag, 25.02.2025 (Anreisetag)
ab 15:00 Uhr Anreise
18:00 - 19:00 Uhr Abendessen
19:00 - 22:00 Uhr Eröffnungssession
- Begrüssung, Organisatorisches, Vorstellungsrunde
anschließend zwei parallele Angebote - Gruppe 1: Hartmut Noelling [auf der Straße unterwegs]: Vorstellung des Projekts von Momentum.de: Was erwarten Menschen mit Wohnungslosigkeitserfahrung von der neuen Bundesregierung [unten im Gruppenraum, Abgabefrist bis Mittwoch, 26.02.2025, 12:00 Uhr]
- Gruppe 2: Film: Hausnummer Null (2024) - anschließend Filmgespräch [Seminarraum 5. Stock][Film wird am kommenden Abend wiederholt
Mittwoch, 26.02.2025 (1. Tag)
09:00 - 12:00 Uhr Vormittags-Session Mittwoch [Motivationen, Standards & Inhalte der Peer-Arbeit]
- Moderation: Stefan Schneider (Berlin - Wohnungslosen_Stiftung)/ Nadine Seemann (Leipzig - Peer-Gruppe-Leipzig / Timmy ToHelp - Erfahrungsexpert:in)
- Begrüssung/ Eröffnung/ Organisatorisches: Sybill Janetz (Berlin - Wohnungslosen_Stiftung), Corinna Höckesfeld (Augsburg - Tür an Tür) Franziska Kreß (Augsburg - Grandhotel Cosmopolis)
- Grusswort: Verena Zillig (Augsburg - Stiftung Obdachlosenhilfe Bayern)
- Impuls: Chris Czischke (Leipzig - Peer-Gruppe-Leipzig - Erfahrungsexperte): Warum wir eine Peer-Gruppe brauchen
- Impuls: Ionnna Pamminger (Wien - Wiener Wohngemeinschaften Heilsarmee - Erfahrungsexpertin): Straße - Peer-Ausbildung - Berufseinstieg
- Andrea Pilgersdorfer (St. Pölten - Fachhochschule St. Pölten - Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung): Workshop zu Standards & Qualität von Peer-Arbeit
- Christoph Schakelat (Hamburg - Housing First Rautenberg - Erfahrungsexperte) Franz Habert, Peer-Netzwerk Wien: Zertifikatskurs Peer Mitarbeiter – was es zwingend benötigt als Basisausbildung länderübergreifend, Lobbyarbeit Umgang mit Medien
- Tamara Protegger, Elena Benitam, Selina Koller, Patrizia Schabus (Klagenfurt - Momo Austria): Do’s & Don’ts in der Peer-Arbeit
12:00 - 15:00 Uhr Mittagessen / Mittagspause
15:00 - 18:00 Uhr Nachmittags-Session Mitwoch [Erfahrungen, Belastungen, Partizipation]
- Moderation: Freddy M.E. (Leipzig - Peer-Gruppe-Leipzig - Erfahrungsexperte) / Sonja Roither (Wien - Chancenhaus Obdach Favorita - Erfahrungsexpertin)[angefragt]
- Impuls: Georg Hewald (Hippersfürth - Erfahrungsexperte) - Gewalt bei Wohnungsverlust
- Impuls: Christof Arend (Erlangen - Erfahrungsexperte) : Irr-Garten Erlangen
- Impuls: Samara Thiel (Leipzig - Erfahrungsexpertin): Care-Leaving
- Kristina Meyer-Estorf (Hamburg - Coach/ Turtle Steps - Erfahrungsexpertin): Unsichtbar, einsam, angepasst und wohnungslos
- Astrid Thielo (Hannover - Facharbeitsgemeinschaft Partizipartion in BAGW - Erfahrungsexpertin) / Marie Gersch (Berlin - Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe BAGW): Vorstellung der Facharbeitsgruppe Partizipation in der Bundesarbeitgemeinschaft Wohnunglosenhilfe - Aktueller Diskussionstand und Themen
- Anett Quintt (Jamlitz - Justus Delbrück Haus - Akademie für Mitbestimmung): Sozialassistenten, Genesungsbegleiter, Gedenkstättenassistenten ... über die (Peer-)Arbeit ehemals entkoppelter Jugendlicher [fällt aus wegen Erkrankung]
18:00 - 19:30 Uhr Abendessen
19:30 - 22:30 Uhr Abend-Session Mittwoch
- Arbeitsgruppe 1 - Theater
Moderation: Bianca Schwarzer (Herzogsägmühle - Frauensalon - Erfahrungsexpertin)
Linda Glanz (Berlin - Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch - Regisseurin https://www.lindaglanz.de/): Theater - Utopien des Zusammen-wohnens (Input und Workshop)
- Arbeitsgruppe 2 - Film: Hausnummer Null (2024) - anschließend Filmgespräch [Seminarraum 5. Stock][Wiederholung vom Vortag]
- Moderation: Pia Härtinger (Augsburg - SKM Augsburg)
- Linda Rennings (Köln - Heimatlos in Köln - Erfahrungsexpertin); Buchlesung Rebellin der Straße. Weiblich und wohnungslos. Rowohlt 2024. Linda kommt nicht, ihr Hund Clyde ist sehr schwer krank
Thematische Programmangebote in Augsburg: - 18:00 Uhr - Ausstellungseröffnung mit Podiumsdiskusison: Bezahlbares Wohnen in Bayern, [Friedrich Ebert Stiftung - Zeughaus Augsburg, Zeugplatz 4 - 86150 Augsburg]
- 19:00 Uhr - Podiumsdiskussion "Kinderrechte für alle?! Aufwachsen in Unterkünften für geflüchtete Menschen" [S-Forum der Stadtbücherei Augsburg - Ernst-Reuter-Platz 1, 86150 Augsburg]
Donnerstag, 27.02.2025 (2. Tag)
10:00 - 12:00 Uhr Exkursionen
- Die Fuggerei - die älteste bestehende Sozialsiedlung der Welt
- "Meine Stadt, meine Geschichte" - neue Formate einer Stadtführung durch Augsburg
- Sozialorganisation Tür an Tür - Vorstellung und Besuch
- .....
12:00 - 15:00 Uhr Mittagessen / Mittagspause
15:00 - 18:00 Uhr Nachmittags-Session Donnerstag [Lernen, Lehren, Dynamik und Gruppen]
- Moderation: Luisa T. Schneider (Amsterdam - Vrije Universiteit Amsterdam - Erfahrungsexpertin) / N.N.
- Impuls: Dirk Habert (Konstanz - Erfahrungsexperte): Erfahrungen teilen
- Peer-Gruppe Leipzig: Nadine Seemann + Tino Neufert: Die Anfänge der Peer-Gruppe-Leipzig// Sophie Wieschnewski (Leipzig - Bahnhofsmission Leipzig )+ Chriss Czischke: Umsetzung der Praktika - Was war gut, wo gabs Probleme, was sollte verändert werden / Grundsätze im Praktikum// Benji (Leipzig, Erfahrungsexperte) Silke Baum (Leipzig - Internationale Berufsakademie Leipzig): Partizipartive Lern-Lehr-Settings im Kontext der Peer-Gruppe-Leipzig
- Rémy Guillaume (Zürich - Sozialwerke Pfarrer Sieber): Uufwind: Konzept für eine duale Ausbildung von Peers (Ex-In und Praxiserfahrung)
- Franz Haberl (Wien - Obdach Forum - Erfahrungsexperte) + Renate Alkan (Wien - Chancenhaus Wurlitzergasse - Erfahrungsexpertin) + Robert Vilis (Wien - Caritas Tageszentrum am Hauptbahnhof - Erfahrungsexperte): Lernprozesse & Gruppendynamik in der Peer-Ausbildung in Wien; Aufgaben und Bedeutung des Wiener Peer-Netzwerks
18:00 - 19:30 Uhr Abendessen
19:30 - 22:30 Uhr Abend-Session Donnerstag
- ggf. Präsentation der Ergebnisse des Theaterworkshops vom Vortag
Moderation: Bianca Schwarzer (Herzogsägmühle - Frauensalon - Erfahrungsexpertin)/ Linda Glanz (Berlin - Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch - Regisseurin https://www.lindaglanz.de/): Theater - Utopien des Zusammen-wohnens (Input und Workshop) - Markt der Möglichkeiten: Menschen die etwas vorstellen möchten, bekommen zwei bis fünf Minuten Zeit, dies zu tun
Freitag, 28.02.2025 (3. Tag)
09:00 - 12:00 Uhr Vormittags-Session Freitag [Peers, Unterstützung, Politik und Traumata]
- Moderation: Magdalena Amann (Augsburg - sherlo Wohnprojekt für faire Mieten)(angefragt)/ Susi Bübel (Leipzig - Selbstvertretung wohnunglsoser Menschen - Erfahrungsexpertin)
- Impuls: Sandra Yildiz (Wien - Backstreet-Guides - Erfahrungsexpertin): Eigenständige, unabhängige und politische Peer-Gruppen-Arbeit
- Erik, Marc, Mats (Basel - Schwarzer Peter - Verein für Gassenarbeit): Autonomes-Peer-Büro + Kleiderkammer in Basel: Hintergründe, Arbeitsweise, Erfahrungen
- Tino Neufert (Leipzig - Strassensozialarbeit für Erwachsene SAFE): Wie Soziale Arbeit Peer-Arbeit unterstützen könnte
- Manuela Grötschel (Düsseldorf - Traumapädagogik und Jugendhilfe): Biografische Belastung, Traumata + Peer-Arbeit
12:00 - 15:00 Uhr Mittagessen / Mittagspause
15:00 - 18:00 Uhr Nachmittags-Session Freitag [Forschung, Partizipation, Rechtsdurchsetzung]
- Moderation: Corinna Höckesfeld (Augsburg - Tür an Tür) (angefragt)/
- Jochen Sawilla (Bruchsal - Amt für Familien und Soziales - Strassensozialarbeit / Heidelberg - Hochschule Fresenius) - Menschen mit Wohnungslosigkeitserfahrung und partizipative Forschung
- Julia Bathaeian (Dortmund - Evangelische Hochschule Bochum - Erfahrungsexpertin) - Vorstellung eines partizipativen Forschungsvorhabens zu Peer-Arbeit (Masterthesis)
- Axel Fleischhauer (Hannover - Selbsthilfe für Wohnungslose SeWo - Erfahrungsexperte): Partizipartives Forschungsprojekt Armut stinkt! - Ergebnisse, Erkenntnisse & Schlussfolgerungen
- Manja Starke (Heimbach - Wohnungslosen_Stiftung - Erfahrungsexpertin): Projekt Frauensalon in der Wohnungslosen_Stiftung
- Maria Panzer (Augsburg - Sozialdienst Katholischer MännerSozialdienst Katholischer Männer/ Emden - Fachhochschule Emden/ Leer): Tiere, Tierhalter*innen und Peers in der Wohnungsnotfallhilfe
- Daniel Zaibi (Berlin - Bündnis gemeinsam gegen Obdachlosigkeit und Zwangsräumungen - Erfahrungsexperte): Eigene Wohnung auf dem Klageweg einfordern - Bericht zu einem Berliner Projekt
18:00 - 19:30 Uhr Abendessen
19:30 - 21:30 Uhr Abend-Session Freitag [Sachstand, Erkenntnisse, Ausblick]
- Moderation: N.N.
- Impuls: Madalena Wallenstein de Castro (Lissabon/ Berlin - Universität der Künste - Künstlerin): Limbo - Wohnzimmer ohne Wände
- Stefan Schneider (Wohnungslosen_Stiftung), Corinna Hoeckesfeld (Tür an Tür), Sybill Janetz (Wohnungslosen_Stiftung): Fishbowl-Diskussion
21:30 Uhr Musik: Wollstiefel [Acoustic Punkrock]
Samstag, 01.03.2025 (Abreisetag)
08:00 - 10:00 Uhr Frühstück, Betten abziehen, Aufräumen, Einpacken, Verpflegung für die Rückfahrt vorbereiten, Reste aufteilen, Ausfegen
Guten Tag,
ich - Dr. Stefan Schneider - möchte mich im Namen der Wohnungslosen_Stiftung gUG beschweren über die Jugendherberge Berlin Ostkreuz (https://www.jugendherbergeberlinostkreuz.de/).
Sachverhalt: Ich habe dort von Montag 15. Dezember bis Mittwoch, 18. Dezember 2024 (ursprünglich 17. Dezember, dann um 1 Tag verlängert) 4 Menschen aus unserem Netzwerk wohnungslosigkeitserfahrener Menschen anlässlich einer Fachtagung untergebracht (Beleg: Rechnung in der Anlage)
Am Dienstag, den 17. Dezember 2024 gegen 10:00 Uhr erhalte ich per Telefon eine Beschwerde über den Zustand eines Zimmers, ohne dass mir ein Name des Gastes genannt werden kann. Zudem wird mir ein Video zugeschickt, das den Zustand dieses Zimmers dokumentieren soll (Beleg: Video - https://youtube.com/shorts/Bxi8R7YSI8M?feature=share). Ich werde aufgefordert, diesbezüglich einzuschreiten oder aber einer erhöhte Reinigungsgebühr zu bezahlen.
Ich bin also gezwungen, alle meine Gäste mit diesem Sachverhalt zu konfrontieren und einer meiner Gäste teilte mit: Er habe seinen Rucksack ausgeleert und er würde selbstverständlich das Zimmer am nächsten Tag sauber und aufgeräumt verlassen.
Das ist auch geschehen. Er dokumentierte es mir am Folgetag 18. Dezember 2024 mit einem Foto (Beleg: Foto in der Anlage).
Aus meiner Sicht handelt es sich bei dem Verhalten der Jugendherberge Berlin Ostkreuz um eine Diskrimierung aufgrund des sozialen Status.
Das Verhalten der Jugendherberge Ost ist aus mehreren Gründen nicht angemessen:
a) Eine Zimmerinspektion während des Buchungszeitraums ist unüblich. Ich gehe davon aus, dass es sich bei der Zimmerkontrolle um einen Vorgang handelt, ausschließlich aufgrund von Vorurteilen gegenüber wohnungslosen Menschen motiviert war
b) Es ist vollkommen unverständlich, warum die Jugendherberge den Menschen nicht direkt angesprochen hat. Es ist eine weitere Diskriminierung, sich über wohnungslose Menschen hinter deren Rücken bei Dritten zu beschweren. Die fehlende direkte Ansprache brachte mich in die völlig unangemessene Situation, alle (!) Gäste mit diesem Sachverhalt zu konfrontieren. Das habe ich aber abgelehnt.
c) Was geht es die Jugendherberge an, wie ein Mensch, für den ein Einzelzimmer gebucht worden ist, dieses während der Buchungszeit nutzt? Maßgeblich ist der Zustand beim Verlassen des Raumes am Ende des Buchungszeitraumes.
d) Der betroffene Gast war sehr empört und aufgebracht wegen des Verhaltens der Jugendherberge, so dass er auch nicht mehr an der Fachtagung teilnehmen wollte, weil er diese erneute Diskrimierung erstmal verarbeiten musste. Das ist ein sehr konkreter Schaden, den die Jugendherberge durch ihr unangemessenes Verhalten verursacht hat.
Menschen, die ohne Wohnung auf der Straße leben, befinden sich in einer extrem belasteten Lebenssituation. Sie sammeln oftmals Pfandflaschen um an Geld zu kommen, sind darauf angewiesen, Lebensmittel bei sich aufzubewahren und tragen wichtige Papiere und Unterlagen bei sich und auch zu waschende Wechselwäschen und weiteres mehr. Bei dem, was auf dem Video zu sehen ist, handelt es sich aus meiner Sicht darum, die Gelegenheit eines geschützten Raumes dafür zu nutzen, das alles mal gründlich auszubreiten und zu ordnen. Eine solche Gelegenheit gibt es noch nicht einmal in den zwangsgemeinschaftlichen Massennotunterkünften - die allerorts als "Obdachlosenhilfe" angeboten werden.
Zu beanstanden ist also zum einen die Diskrimierung von Seiten der Jugendherberge aber auch eine mangelnde Sensibilität gegenüber den Bedürfnissen von Menschen, die auf der Straße leben (müssen).
Aus meiner Sicht könnte eine geeignete Wiedergutmachung darin bestehen, dass die Jugendherberge neben einer öffentlichen Entschuldigung eine Entschädigung in Höhe der Übernachtungskosten (565,70 € in Worten: fünfhundertfünfundsechzig Euro und siebzig Cent) leistet.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Stefan Schneider
Kommentar von Ricarda:
Lieber Stefan,
ich möchte diesem Gast sagen, dass mich das Verhalten der JH wütend macht! Und ich kann das wirklich gut verstehen, dass ihm das zugesetzt hat.
Neben den von dir genannten Punkten scheint mir auch das Eindringen in die Privatsphäre, das unerlaubte Filmen und Versenden des Videos sehr privaten Eigentums eine Verletzung von Persönlichkeitsrechten. Das wäre es ja auch bei Menschen mit Wohnung. Wie du beschrieben hast, macht das aber hier zusätzlich einen großen Teil persönlichen Besitzes aus. Das sind nicht einfach nur Trinkflasche, Lunchbox, Geldbörse, Handy. Das ist gefühlt der Schreibtisch, Teil vom Kleiderschrank usw.
Es ist auch insofern sehr Scham erzeugend, weil hier Unordnung gefilmt wurde. Man stelle sich vor, die JH geht in jedes Zimmer und filmt die temporäre Unordnung anderer Gäste oder andere Dinge, die sehr privat sind und evtl. geeignet, jemanden schlecht darzustellen (kaputte Kleidung, ein verschimmeltes Brot im einer Essensbox, ungewaschene Wäsche etc.), die jedoch nicht das Zimmer beschädigen (wie hier ja auch nicht) und versendet das an die Stelle, die das Zimmer zahlt. In welcher Intention tut man sowas? - Doch hier im konkreten Fall nur, weil man annimmt, der Mensch will oder kann nicht aufräumen und den Tisch wischen. Er sei also entweder unfähig oder unsozial. Wie du sagst, genau das ist das Vorurteil.
Der Gast muss sich auch nicht dafür schämen, Unordnung gibt es bei uns allen temporär und sicher auch in einer hohen Anzahl JH-Zimmern. Ebenso Krümel oder ein bisschen Dreck.
Das Eindringen und Filmen ist das Ungehörige hier.
Und die Gesellschaft muss sich schämen, dass Menschen ihr halbes Leben in einen Rucksack stopfen müssen, zusammen mit Gegenständen, die evtl. nicht immer sauber sind. Das ist das eigentlich Schockierende an dem, was das Video zeigt, wenn man den Kontext hat.
Und wo ist hier bitte Grund für erhöhte Reinigungsgebühr? So ein Quatsch. So sieht das halt nach Rucksack ausleeren, Essen und Trinken _vor_ dem Aufräumen und Putzen aus. Ist menschlich. Machen die das auch, wenn jemand mit schlammigen Schuhen von einer Wanderung da reinlatscht, Schlammkrümel, vielleicht Chipskrümel verteilt, vielleicht sogar noch Kaffee verschüttet? - Das ist ne JH, da leben halt kurzzeitig Menschen, nicht Saugroboter. Und das Zimmer hat keinen Perserteppich und antike Möbel sondern offenbar Laminat und gut abwischbare Oberflächen. - Meine Güte, wie viel Angst vor dem, was sie als Fremdgruppe wahrnehmen, haben die denn?
Ich stelle mir auch vor, dass sich dieses Zimmer ganz anders nach einem sicheren Raum angefühlt haben muss, für jemanden ohne Wohnung, als für jemanden mit. Ein seltener Moment eigener vier Wände, Schutz, Ruhe. ...Und dann turnt da einer rein und filmt, während man nicht da ist, unerlaubt, beschwert sich hinterrücks, behandelt den Gast auf diese Weise wie ein Kind. Eine solche Grenzüberschreitung und Diskriminierung, Verletzung des als sicher geglaubten Raumes, könnte psychisch nachhaltig negativ wirken.
Aus meiner Sicht muss die JH sich deshalb neben der von dir genannten öffentlichen Entschuldigung auch überlegen, wie sie den Schaden bei dem Gast wieder gut machen kann. Das scheint mir das Wichtigste. Die sollen sich mal was überlegen, was sie anbieten können und den Gast fragen, was er jetzt von ihnen braucht, bzw., was sie tun können, den Schaden möglichst abzumildern.
Und sie sollten ihre Mitarbeiter schulen, diskriminierungsfrei zu agieren, Grenzen und Persönlichkeitsrechte zu respektieren.
Sie könnten auch die Gelegenheit nutzen, in Erfahrung zu bringen, was sie besser machen können, um speziell auch auf Wohnungslose noch besser zugeschnitten zu sein, sofern die ihnen jetzt noch diese Zeit schenken und sich dazu äußern wollen. Ich meine das ganz ernst. Da ist jetzt ein intensiverer Kontaktpunkt, der könnte genutzt werden, zu versuchen, bei denen Vorurteile abzubauen und ein Bewusstsein zu schaffen.
Vielleicht ist auch der JH-Dachverband da ein Ansprechpartner. _Alle_ Gäste sollten sich in allen JHn darauf verlassen können, dass so etwas nicht passiert und sie anständig behandelt werden.
Viele Grüße
Ricarda
Guten Tag,
heute möchte ich aufmerksam machen auf einen 9-minütigen Radio-Beitrag, in dem André Hoeck zu Wort kommt. Der Beitrag ist auch hier nachzuhören:
https://www1.wdr.de/nachrichten/obdachlosigkeit-interview-andre-hoek-100.html
Darüber hinaus betreibt André einen Blog (https://andrehoek.blogspot.com/), ist auf Facebook aktiv (https://www.facebook.com/hoek.andre) und hat auch ein lesenswertes Buch Unter freiem Himmel (https://www.m-vg.de/riva/shop/article/23546-unter-freiem-himmel/) geschrieben.
Liebe Grüße,
Stefan
PS: Wer an dem Buch interessiert ist, kann es bei der Wohnungslosen_Stiftung ausleihen.
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Wie es der Ex-Obdachlose André Hoek von der Straße geschafft hat
Stand: 20.12.2024, 13:16 Uhr
André Hoek hat über ein Jahr lang auf der Straße gelebt. Er war abgestürzt aus einem Leben mit Job und Geld. Im Interview erzählt er, wie er es von der Straße geschafft hat.
In der Obdachlosigkeit verschlechterte sich seine gesundheitliche Situation lebensbedrohlich. Im Interview mit dem WDR 5 Morgenecho erzählt er, wie sein Leben als Obdachloser aussah, wie er es wieder zurück ins Leben geschafft hat und was Obdachlose in Deutschland brauchen.
Herr Hoek, wie sind Sie damals über die Runden gekommen?
André Hoek: Durchs Betteln. Ich musste mich mit Betteln finanzieren. Ich hatte vor, erst ins Hartz-IV-System zu gehen, ich kam aus dem Ausland zurück. Aber das klappte aus verschiedenen Gründen nicht. Dann habe ich mich am Berliner Hauptbahnhof aufgehalten und Reisende angesprochen und um ein bisschen Kleingeld gebeten.
Wie hat sich denn Ihr Alltag damals gestaltet? Gab es da so etwas wie einen Rhythmus?
André Hoek: Ja, tatsächlich. Ich bin Asperger-Autist und klebe sehr an Routinen. Also, ich bin morgens sehr früh aufgestanden, habe mir, wenn ich Geld hatte, ein Frühstück geleistet bei McDonald's, wenn nicht, fing ich gleich an mit dem Betteln. Und hab das so den ganzen Tag gemacht.
Am Abend hat man sich dann was zu Essen gekauft und ist dann wieder auf seinen Schlafplatz gegangen. Eigentlich sehr trist und irgendwie immer gleich. Es wurde höchstens mal durch Gewalttätigkeiten, denen man da ausgesetzt ist beim Betteln oder irgendwelchen schlimmen Erlebnissen unterbrochen.
Gab es denn in dieser Zeit Menschen, mit denen Sie irgendwie verbunden waren, die Sie öfter getroffen haben?
André Hoek: Wir waren so eine kleine Gruppe von Obdachlosen. Wir hatten denselben Schlafplatz und hielten uns auch am Tag am Hauptbahnhof auf. Das war aber mehr eine Not-Gemeinschaft. Man wurde aus allen möglichen sozialen Schichten zusammengewürfelt und versuchte, halbwegs vernünftig miteinander klarzukommen. Im normalen Leben hätten wir wahrscheinlich wenige Berührungspunkte gehabt. Aber es war wenigstens ein bisschen hilfreich.
Allerdings sind diese Bündnisse auch sehr fragil, die halten in der Regel auch nicht lange. Der, der heute dein bester Freund zu sein scheint, kann morgen dein schlimmster Feind sein.
Sie haben eben von Gewalt berichtet, die Sie erlebt haben. Das heißt, die Solidarität oder Verbundenheit ging damals nicht so weit, dass Sie sich gegenseitig auch geschützt oder gestützt hätten?
André Hoek: Sehr begrenzt. Wir wurden mal abends am Schlafplatz von einer Gruppe Jugendlicher angegriffen. Einige sind weggelaufen, einige sind gar nicht aus den Zelten gekommen. Wenn es hart auf hart geht, ist man alleine. Bei mir war am Ende mein gesundheitlicher Zustand lebensbedrohlich. Da haben selbst die Obdachlosen mich weggeschickt und wollten mit mir nichts mehr zu tun haben.
Wie sind Sie denn an diesem Tiefpunkt, den Sie gerade beschrieben haben, weiter- oder rausgekommen?
André Hoek: Zum Ende hin ging es mir sehr schlecht. Ich war hochgradig alkoholabhängig, trank bis zu drei Flaschen Schnaps und diverse Bier jeden Tag. Und da überredeten mich zwei junge Frauen, die sich ehrenamtlich um Obdachlose gekümmert haben, zu einer Alkoholentgiftung, die auch ziemlich schnell geklappt hat und von da aus habe ich mir mit der Hilfe einer Sozialarbeiterin einen Platz in einem Obdachlosenheim in Berlin und von da aus eine Wohnung gesucht und als ich die Wohnung hatte auch wieder eine Anstellung.
Sie beraten heute Obdachlose. Ihr eigenes Leben auf der Straße liegt schon eine ganze Weile zurück. Ist das Leben auf der Straße heute anders?
André Hoek: Nee. Ich habe mich wirklich intensiv für die Belange von Obdachlosen eingesetzt in den letzten Jahren. Im letzten Jahr hatte ich einen persönlichen Tiefpunkt, eine ganz persönliche Krise. Ich habe meinen ganzen Besitz quasi verschenkt und bin nochmal mit dem Rucksack auf Reisen gegangen. Da habe ich auch nochmal eine Weile mit Obdachlosen zusammengelebt.
Ich muss feststellen, dass die ganze Arbeit der vielen Jahre, mit hohem zeit- und finanziellem Aufwand, nichts gebracht hat strukturell. Es hat sich überhaupt nichts verändert zu der Zeit, in der ich draußen war. Es sind immer noch die gleichen Vorurteile, die gleichen Schikanen, das gleiche Leiden - in vielerlei Hinsicht. Es ist vielleicht noch ein bisschen brutaler geworden, weil es mehr Obdachlose werden. Dadurch ist der Konkurrenzkampf um die wenigen Ressourcen draußen natürlich härter geworden als zu meiner Zeit.
Der Weg zurück in ein normales Leben fällt vielen ungeheuer schwer. Haben Sie dafür eine Erklärung?
André Hoek: Es ist unfassbar schwer, das alleine zu schaffen. Ich hatte Glück, ich hatte eine sehr gute Betreuerin, die wurde mir an die Seite gestellt. Und da hatte ich eine erwischt, die ihren Job auch wirklich ernst nahm und mich da nach Kräften unterstützt hat.
Allein hätte ich es nie geschafft, da wäre ich nach wenigen Wochen wieder auf der Straße gelandet, weil ich gar nicht gewusst hätte, wie ich mit dem ganzen Behördenkram umgehen soll. Obdachlose brauchen Hilfe, wenn sie von der Straße kommen sollen. Das sind kluge Menschen. Die haben einen Beruf gelernt, die sind lebensfähig, aber haben manchmal das Problem, ein Behördenformular auszufüllen.
Andere Obdachlose können sich gut unterhalten und sind eloquent, aber wenn die vor einem Behördenmitarbeiter im Amt stehen, kriegen die kein Wort raus. Die brauchen eben Leute, die sie an der Hand nehmen und durch bestimmte Schritte durchführen, die sie selber nicht leisten können.
Wenn man sich um eine Wohnung bewirbt, wird man nach einer Mietschuldenfreiheitsbescheinigung gefragt, die man als Obdachloser nicht hat. Dann ist man als Mieter schon nicht mehr interessant. Da braucht man Leute, die sich einsetzen, unterstützen und mitgehen. Alleine ist es fast nicht zu schaffen.
Das Interview führte Ulrike Römer am 20.11.2024 in der Hörfunksendung WDR 5 Morgenecho. Für die Online-Version wurde das Gespräch gekürzt und sprachlich angepasst.
Guten Tag, nachfolgenden Text meiner geschätzten Kollegin Marisa Geiser verbreite ich gerne. Solidarische Grüße, Stefan
Das problematische Narrativ von "Bettelhunden"
Marisa Geiser-Krummenacher
PhD Candidate in Social Work 👩🎓 | President 4marine.life ⛵ | Human-Animal-Bond 🐕 | Homelessness 🏚️ | One Health 🌍 19. Dezember 2024
Gestern Abend leitete mir der Kollege Stefan Schneider von der Wohnungslosen_Stiftung den ich aus dem Forschungsnetzwerk Wohnungslosigkeit kenne eine Petition mit dem Titel "Beenden Sie den Missbrauch von Bettelhunden auf unseren Straßen" (https://www.change.org/p/beenden-sie-den-missbrauch-von-bettelhunden-auf-unseren-stra%C3%9Fen) weiter. Erstaunt war er insbesondere über die grosse Anzahl der Unterstützer*innen mit über 12'000 Unterschriften.
Schockiert hat mich vor allem der Petitionstext und die vielen Kommentaren darunter. Es ist die Rede von "Bettelmafia" und von "sedierten Hunden" die "grossem Leid ausgesetzt" sind. Die Kommentator*innen haben anscheinend zwei Stunden lang die bettelnden Menschen in der Kälte beobachtet und wie der Hund "qualvoll an der Leine zurück gezogen wurde" - wer ethnografisch forscht, weiss, dass zwei Stunden in der Kälte beobachten kein Zuckerschlecken sind und dies wohl kaum jemand einfach so in seiner Freizeit freiwillig macht (ausser verrückte Doktorand*innen).
Ich kann hier nur für die Schweiz und mein kleines Forschungssampling reden. Da ich jedoch auch immer wieder von Obdachlosigkeit betroffene Tierhaltende aus Deutschland und Spanien in der Schweiz antreffe, hat es vielleicht doch eine gewisse Übertragbarkeit. Zudem kenne ich die Studienlandschaft zu dem Thema aus dem europäischen Raum wie auch der USA, Kanada und Australien sehr gut.
Noch nie habe ich bei meinen Feldaufenthalten sedierte oder gequälte Hunde angetroffen und auch nie über so etwas in einer Studie gelesen. Bei einem ähnlichen Kommentar unter einem Post von mir bezeichnete Christophe Blanchard, der zu dem Thema in Frankreich promoviert hat, dieses Narrativ als eine "urban legend", die noch nie wissenschaftlich bestätigt wurde.
Auch die angesprochene Dehydration ist zumindest in der Schweiz mit öffentlich zugänglichem Trinkwasser kein Thema. Überall steht immer ein Wassernapf für die Hunde bereit. Ein grobes Leinenziehen habe ich tatsächlich auch schon beobachtet. Das treffe ich aber auch bei jedem zweiten Spaziergang mit meinem Hund in unserem Quartier an. Mit Betteln hat dieses Problem also wenig zu tun. Der grösste Teil geht sanft mit ihren Hunden um und trägt ein Hundegeschirr statt Halsband.
Dass bei jeder Tageszeit und ohne Schutz vor Kälte, Sonne oder Regen mit Hunde gebettelt wird, kann ich so auch nicht bestätigen. Zumindest mein Feldaufenthalt bei dem ich drei Stunden durch die Kälte gestapft bin und keinen einzigen obdachlosen Menschen mit Tier angetroffen habe, deutet auf ein anderes Narrativ. Auch Strategien zum Schutz vor der Sonne haben viele der von Obdachlosigkeit betroffenen Tierhaltenden. Bei der Aussage stört mich vor allem, dass sich weder in dem Text noch in den Kommentaren jemand Sorgen um die Menschen macht, für die diese Aussetzung der Umweltbedingungen genauso gesundheitsschädlich ist. Wer meine Arbeit verfolgt, weiss, dass ich diese in einem Rahmen des One Health Ansatzes setze und genau auf diese Problematik achte.
Nun zur "Bettelmafia" die auch von den Medien gerne zerrissen wird. Dieses Narrativ der kriminellen organisierten "Bettelmafia" widerlegte Zsolt Temesvary, PhD in seiner Forschung zu Armutsreisenden aus Osteuropa. Die Kirchliche Gassenarbeit Bern fordert deshalb zurecht in ihrem Haltungspapier Betteln einen differenzierten Umgang mit dem Thema Betteln. Darin schreiben sie "Diskriminierende und rassistische Diskurse sind zu ächten, vor allem im Bereich der Politik und medialen Berichterstattung."
Leider sind nicht alle Organisationen so differenziert und ich habe an anderen Orten selbst von Sozialarbeitenden stigmatisierende Aussagen gehört wie "die Sinti*zze und Rom*nja würden ihre Hunde ja nur zum Betteln ausbeuten". Eine solche Haltung ist gefährlich und zeigt der tief verankerte Antiziganismus, der die Soziale Arbeit mit dem Hilfswerk Kinder der Landstrasse aka Pro Juventute bis heute noch prägt. Als Nachkomme von Jenischen durfte ich dieses tiefe rassistische Verwurzelung auch in Supervisionen oder Aussagen von Kolleg*innen schmerzhaft erfahren. Schliesslich sieht man mir ja meine Herkunft nicht an, wieso als das Blatt vor den Mund nehmen.
Ich möchte nicht verneinen, dass es nicht Menschen gibt, die ihre Hunde ausnutzen und schlecht behandeln - bei von Obdachlosigkeit betroffenen Menschen genau so wie bei der behausten Bevölkerung. Die Studienlage zeigt jedoch, dass es sich hierbei nicht um die Mehrheit handelt. Zwei veterinärmedizinische Studien aus England von David Leonhard Williams / Sarah Hogg (2016) und Louise Scanlon / Pru Hobson-West / Kate Cobb / Anne McBride / Jenni Stavisky (2021) fanden sogar heraus, dass die Hunde der von Obdachlosigkeit betroffenen Haltenden öfters geimpft, entwurmt und gegen Flöhe behandelt waren, als die Hunde der Haltenden mit festen Wohnsitz. Zudem litten sie aufgrund der vermehrten Bewegung weniger an Übergewicht.
Wer sich um das Wohl der Tiere auf der Strasse sorgt, der sollte viel mehr nach Lösungen suchen, wie das Wohl von Mensch und Tier gemeinsam gesichert werden kann. Wie schaffen wir es beispielsweise, dass soziale Institutionen und Ämter die Wichtigkeit der Mensch-Tier-Beziehung anerkennen und die notwendige Unterstützung anbieten und Zugangshürden zum Hilfesystem aufgrund der Tiere abschaffen. Mit meiner Arbeit versuche ich auf genau diese Problematiken aufmerksam zu machen.
Bildbeschreibung:
Um das Narrativ zu brechen, habe ich ein Bild vom Centre for Homelessness Impact gewählt, welches eine Datenbank führt mit nicht-stereotypisierenden Bildern von wohnungslosen Menschen. Das Bild zeigt Damian mit seiner 7-jährigen Hündin Elsa, die ihm eine wichtige Stütze im Umgang mit PTSD, Depression und Angststörungen aus seiner ehemaligen Tätigkeit im Royal Logistic Corps ist. Beigetragen von Stacey Kelly.
Guten Tag,
die Freistätter Online Zeitung meldet gerade, dass Roderich vor einigen Tagen verstorben ist. Er hätte heute, am 05.12.2024 seinen 71. Geburtstag gefeiert.
Roderich engagierte sich seit vielen Jahren gegen Obdachlosigkeit, Ausgrenzung und Vertreibung obdachloser Menschen.
Er war engagiert in vielen Gruppen und Initiativen, u.a. Vorstandmitglied der Freistätter Selbstvertretung und auch aktiv im Netzwerk der Wohnungslosen_Stiftung.
https://wohnungslos.info/2024/12/erinnerungen-an-roderich-pohl/
Wir werden Roderich nicht vergessen.
Möge er in Frieden ruhen.
Stefan
PS: Wir haben auch einen kurzen Film mit Roderich gefunden, der im Frühjahr 2024 entstanden ist:
https://www.keinraum.com/stimmen-der-strasse/roderich
Guten Tag,
mit Hinweis auf nicht näher beschriebene "Berichte und Beschwerden" (siehe unten) kündigt die BVG in Berlin die Ausweitung von Repressionen gegenüber obdachlosen und nicht angepassten Menschen an, die sich angesichts der bevorstehenden Kältewelle verstärkt auf Bahnhöfen und in öffentlichen Verkehrsmitteln aufhalten werden.
Deshalb meine Bitte, alle Menschen, von denen ihr glaubt, dass sie ins Visier der Security kommen könnten, anzusprechen und zu warnen.
Meine zweite Bitte ist: Werdet aktiv, wenn ihr unangemessenes Verhalten der Security beobachtet. Macht Euch lautstark bemerkbar, mischt Euch ein, wenn ihr Euch das zutraut, sorgt für Aufmerksamkeit, sprecht andere Passanten an, macht Foto oder Videoaufnahmen, die die Situation dokumentieren, postet Eure Kritik auf Social-Media, macht deutlich, dass das nicht in Ordnung ist.
Haltet Euch vor Augen: Nahezu niemand ist freiwillig obdachlos.
Viele obdachlose Menschen meiden zwangsgemeinschaftliche Massennotunterkünfte - die in der Regel auch tagsüber verlassen werden müssen - weil es menschenunwürdige Orte sind. Zwei Drittel aller obdachlosen Menschen berichten über Gewalterfahrungen in den Notunterkünften.
Nicht obdachlose Menschen sind das Problem, sondern die Verhältnisse auf dem Wohnungsmarkt.
Menschen werden in die Obdachlosigkeit zwangsgeräumt, um bei Neuvermietungen höhere Mieten zu erzielen oder eine Umwandlung in hochpreisige Eigentumswohnungen vornehmen zu können. Menschen werden obdachlos gemacht - und gleichzeitig stehen hinreichend Wohnungen leer.
Obdachlose Menschen benötigen Eure Hilfe und Eure Solidarität und Euer Engagement für bezahlbaren Wohnraum.
Danke für Deine Aufmerksamkeit.
Stefan
Am 18.11.24 um 16:58 schrieb Preußler, Birke (V-UK4):
Sehr geehrte Damen und Herren,
in verschiedenen Runden und guten Gesprächen hatten wir Ihnen und anderen sozialen Trägern (insbesondere Fixpunkt, Gangway, Stadtmission, Horizonte und Koordinierungsstelle Kältehilfe, TaskforceX sind bereits informiert) zugesagt, Sie zu informieren, wenn wir unsere Bemühungen um ein möglichst gutes Fahrgastempfinden inkl. Sicherheit und Sauberkeit auch auf andere Bahnhöfe über die Linie U8 hinaus ausweiten.
Aktuell beobachten wir leider wieder zunehmend Situationen in unseren Anlagen, die für unsere Fahrgäste und Mitarbeitenden nicht tragbar sind. Darauf müssen wir mit dem gebotenen Verantwortungsbewusstsein reagieren.
Neben der U8 liegen uns aktuell insbesondere von Bahnhöfen entlang der Linien U5, U7 und an größeren Knotenpunkten diverse Berichte und Beschwerden vor, so dass wir auch diese Bereiche punktuell verstärkt bestreifen werden.
Wir hoffen, Ihnen mit diesen Informationen entgegen kommen zu können.
Mit freundlichen Grüßen
B
______________________
B
Bezirks- und Zielgruppenmanagerin
Unternehmenskommunikation
Public Affairs
Telefon: +49 30-256 -24471
Mobil: +49 151-1717 85 13
Guten Tag,
mit diesem Aufruf laden wir Dich herzlich ein, einen Beitrag zu unserer Tagung bzw. unserem Netzwerktreffen einzureichen. Wir freuen uns auf Deine Rückmeldung! Wir sehen uns in Augsburg!
Solidarische Grüße, Corinna & Stefan
Aufruf zur Mitwirkung [CfP]: Tagung „Peers im Handlungsfeld Wohnungslosigkeit“
Wir laden Dich herzlich ein, an unserer dreitägigen Tagung zum Thema „Peers im Handlungsfeld Wohnungslosigkeit“ teilzunehmen. Diese findet von Dienstag, dem 25. Februar 2025 (Anreisetag) bis Samstag, dem 01. März 2025 (Abreisetag) im Grandhotel Cosmopolis in Augsburg/ Bayern statt.
Veranstalter und Förderung: Die Tagung wird von der Wohnungslosen_Stiftung in Zusammenarbeit mit Tür an Tür organisiert und von der Stiftung Obdachlosenhilfe Bayern gefördert.
Zielgruppe: Diese Tagung richtet sich an Menschen, die wohnungslosigkeitserfahren sind ("Expert*innen in eigener Sache") sowie an Fachleute aus der Wohnungslosenhilfe, Sozialen Arbeit, Wissenschaft, Politik, Medien, Kultur und Kunst.
Ziele der Tagung: Wir möchten bestehende Peer-Ansätze vorstellen und über inhaltliche, konzeptionelle und strategische Fragen diskutieren. Peer-Arbeit ist weder Ehrenamt noch „Sozialarbeit Light“, sondern ein eigenständiger Ansatz. Unser Ziel ist es, konkrete Fragen zur Umsetzung und Weiterentwicklung von Peer-Arbeit zu erörtern und einen Raum für Erfahrungsaustausch zu schaffen.
Einreichungen/ Mitwirkung: Wir suchen Beiträge, die vielfältige Erfahrungen, Ideen, Konzepte, Perspektiven und Forschungsvorhaben zum Thema „Peers im Handlungsfeld Wohnungslosigkeit“ wiedergeben. Wir möchten insbesondere Menschen mit Wohnungslosigkeitserfahrung ermutigen, sich mit einem Beitrag zu Wort zu melden!
Beiträge können folgende Themen umfassen:
- Bestehende Peer-Projekte und aktive Peers: Was gibt es bereits, welche Erfahrungen wurden gemacht und was könn(t)en wir davon lernen?
- Aufbau von Peer-Gruppen und -Netzwerken: Wie gelingt der Aufbau einer Peer-Gruppe bzw. eines Peer-Netzwerks? Was braucht es, damit eine Peer-Gruppe auch nachhaltig bestehen und langfristig wirken kann?
- Peer-Ausbildung: Welche Bedarfe und Anforderungen gibt es? Wie können Schulungs- und Ausbildungskonzepte (mit Beteiligung von Erfahrungsexpert:innen) entwickelt und umgesetzt werden? Welche Inhalte müssen hinein? Wie offen/ festgelegt/ strukturiert müssen die Konzepte sein? Braucht es eine Zertifizierung?
- Integration von Peers in die Arbeitswelt: Wie sind/werden Peers in Projekte, Teams und Organisationen eingebunden? Wie gestalten sich Schnittstellen zwischen Peer-Kompetenz und Sozialer Arbeit? Was können Peers, was andere nicht können? Wo geraten Peers an Grenzen?
- Lobbyarbeit für Peer-Arbeit: In welchen Handlungsfeldern zwischen (Strassen-)Sozialarbeit und Politik können Peers und Peer-Projekte aktiv werden? Welche Chancen bestehen und Herausforderungen bestehen in der politischen Arbeit?
- Forschungsprojekte und künstlerische Beiträge: Berichte über aktuelle Projekte und kreative Ansätze.
Teilnahmebedingungen: Für beitragende Menschen übernehmen wir Fahrt-, Unterkunfts- sowie Verpflegungskosten und die Teilnahme an der Tagung ist kostenfrei. Zudem besteht die Möglichkeit, eine Aufwendungsentschädigung zu erhalten.
Einreichungsprozeß: Bitte sende Deinen Beitrag bis zum 15. Dezember 2024 an
Beantworte dabei bitte folgende Fragen:
- Wer bist Du?
Bitte stelle Dich kurz vor und erzähle etwas zu Deinem Bezug zum Thema. - Was möchtest Du beitragen?
Beschreibe bitte das Thema Deines Beitrages. Erzähle uns, was Du vorstellen/ diskutieren/ erzählen/ zeigen / ansprechen/ erarbeiten/ vortragen ... möchtest. - Welche Präsentationsform planst Du?
Gebe bitte an, ob es sich um einen Vortrag, Input, Workshop, Diskussion, Erfahrungsaustausch, Posterpräsentation, Ausstellung usw. handelt. - Was benötigst Du?
Teile uns bitte mit, welche Ressourcen Du benötigst, wie viel Zeit eingeplant werden sollte und welche Unterstützung Du gegebenenfalls brauchst.
Rückmeldung: Alle Beiträge werden gesichtet und Du erhältst bis spätestens 31.12.2024 eine Rückmeldung.
Offene Fragen? Für Fragen stehen wir gerne zur Verfügung. Nimm an unserem OpenTalk am 20.11.2024 ab 11:00 Uhr (Zoom_Link: https://us02web.zoom.us/j/86390072378) teil.
Kontakt:
Stefan Schneider -
Corinna Höckesfeld -
Wir freuen uns auf Eure Beiträge und darauf, gemeinsam neue Wege der Peer-Arbeit im Handlungfeld Wohnungslosigkeit zu erkunden!
Hinweis: Auf der Tagung ist kein Platz für Menschen, die rassistische, menschenfeindliche oder nationalistische Auffassungen vertreten oder verbreiten.
Guten Tag,
der heutige Newsletter beschäftigt sich mit zwei bundespolitischen Themen. Der Bundespräsident hat kommende Woche einen Termin beim Berliner Kältebus und teilt dort - medienwirksam - Suppe an Menschen ohne Wohnung aus. Der zweite Beitrag, ein Text von Hanno Rauterberg in der ZEIT zeigt auf, was statt dessen getan werden könnte.
Ich wünsche wie immer viel Freude beim Lesen,
solidarische Grüße, Stefan
Bundespräsident Frank Walter Steinmeier posiert am Berliner Kältebus
Die Pressestelle vom Bundespräsidialamt meldet: Am Mittwoch, den 13.11.2024 wird ab 14:00 Uhr auf dem Washingtonplatz, direkt vor dem Berliner Hauptbahnhof, der Präsident der Bundesrepublik Deutschland, Frank Walter Steinmeier erwartet. Geplant ist ein Gespräch mit Mitarbeiter*innen sowie Ehrenamtlichen vom Berliner Kältebus anlässlich des 30jährigen Bestehns. Für die akkreditierten Menschen der Wort- und Bildmedien gibt es eine Gelegenheit zu O-Ton-Aufnahmen (ca. 14.45 Uhr). Die Akkreditierungen sind allerdings schon abgeschlossen.
Der Evangelische Pressedienst [epd] ergänzt: Frank-Walter wird dort Suppe verteilen. Gespräche mit obdachlosen Menschen sind auf dieser Veranstaltung nicht vorgesehen. [Nachtrag: Die Berliner Stadtmission teilt mit, dass Gespräche mit obdachlosen Menschen sehr wohl geplant sind. Das war der Meldung der Pressestelle vom Bundespräsidenten und auch der Meldung vom epd nicht zu entnehmen.]
https://www.evangelisch.de/inhalte/235698/05-11-2024/bundespraesident-verteilt-suppe-obdachlose
Kommentar
Dieser Besuch ist ein starkes Signal an obdachlose Menschen, was sie in der Bundesrepublik Deutschland zu erwarten haben: Im Winter etwas Tee oder Suppe und mit Glück einen Schlafsack und auf Wunsch können sie in nahegelegene zwangsgemeinschaftliche Massennotunterkünfte gekarrt werden, die am nächsten Morgen wieder verlassen werden müssen - sofern überhaupt noch Plätze frei sind. Viele obdachlose Menschen meiden gerade diese "Angebote" als menschenunwürdige Orte der Gewalt. Das an sich lobenswerrte und unermüdliche Engagement vieler ehrenamtlicher Menschen in der Kältehilfe kann nicht darüber hinweg täuschen, dass mit dieser Art der Hilfe obdachlose Menschen obdachlos bleiben.
Dabei ist bekannt: In Deutschland stehen mehr als 2 Millionen Wohnungen leer.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/mikrozensus-wohnraum-leerstand-100.html
Auch im Schloss Bellevue, dem Sitz des Bundespräsidenten, wäre sicher noch das eine oder andere Zimmer frei für obdachlose Menschen, und die Parkfläche um das Schloß herum wäre sicher als SafePlace für obdachlose Menschen, die nicht in einem Haus leben wollen oder können, hervorragend geeignet. Niemand müsste auf der Straße sein, niemand müsste in einer zwangsgemeinschafltichen Massennotunterkunft leben.
Hingehen, Einmischen!
Von daher ist diese Show-Veranstaltung für obdachlose Menschen und solidarische Unterstützer*innen eine gute Gelegenheit, dort nicht nur eine Suppe abzufassen, sondern den Termin zu nutzen, um mit Hilfe von Plakten und Transparenten, aber ggf. auch mit Trillerpfeifen, Sirenen oder anderem Lärmwerkzeug eine andere Sicht auf die Dinge vorzutragen.
Wie es anders gehen könnte, zeigt ein Artikel von Hanno Rauterberg aus der Zeit vom 26. Oktober 2024, den ich für Euch aus der Bezahlschranke heraus geholt habe.
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Wohnungsnot: Sie suchen eine Wohnung? Hereinspaziert!
Hier zu besichtigen: eine radikale Idee, wie das Wohnen wieder zur Freude wird. Ziehen Sie im Kopf doch schon mal um.
https://www.zeit.de/2024/45/fantasie-gedanken-wohnungsmarkt-losung-milieu-mischung
Von Hanno Rauterberg
Aus der ZEIT Nr. 45/2024 Aktualisiert am 26. Oktober 2024, 13:53 Uhr
Als ich richtig erwachsen werden wollte, zog ich gelegentlich los und durchstreifte mit Freunden die Viertel, die wir nicht kannten. Dann stellten wir uns vor, wie es wäre. Wie es wäre, wenn all die Häuser niemandem gehörten und also allen. Und was wäre, wenn die Leute ab und an eine neue Wohnung zugelost bekämen, mal in der Arbeitersiedlung, mal im Villenquartier, mal oben im Hochhaus mit Fernblick. Wohnen als helle Freude, immer unerwartet, mit immer anderen Nachbarn. Dann träfe Reich auf Arm und Arm auf Fremd, die Stadt wäre, was sie immer sein sollte: eine Mischmaschine der Milieus und Kulturen. Wie gesagt, eine Jugendfantasie.
Heute hat sich, was wir uns damals als Entgrenzung und geistige Beweglichkeit ausmalten, ins glatte Gegenteil verkehrt. Was wäre, wenn – das klingt jetzt wie eine Drohung: Was, wenn die Miete weiter steigt? Wenn der Eigentümer selbst einziehen will? Wenn ich umziehen muss, weil ich Kinder möchte, den Job wechsle, mich neu verliebe oder in Rente gehe? Jede Lebensregung, so scheint’s, wird unterdrückt. Bloß nicht rühren, nichts verändern. Besser wird’s in keinem Fall.
Wer heute übers Wohnen spricht, spricht nicht von Aufbruch und Neubeginn, er spricht von Not, Zwang und Beklemmung. Es ist das Kein-Platz-mehr-in-der-Herberge-Gefühl.
Was also tun? Manche meinen noch immer, der Markt werde es richten. Als ließen sich Häuser wie Ananaskonserven produzieren, möglichst billig, schnell und massenhaft. Aber so ist es nicht. Die Nachfrage findet kein Angebot, sonst wäre die Wohnungsnot längst überwunden. Sonst hätte auch die Politik endlich eine Lösung gefunden, doch nichts da: Allen Fördermillionen und Sondermaßnahmen zum Trotz wird das stolze Ziel – 400.000 neue Wohnungen jährlich – wieder verfehlt.
Gerade melden zwei Drittel aller kommunalen Wohnungsbau-Unternehmen, dass sie im kommenden Jahr nichts, rein gar nichts planen und errichten wollen. Auch ein Konzern wie Vonovia hat den Neubau eingestellt. Dann die Meldung, dass sich immer weniger Menschen ihre Miete noch leisten können und deshalb staatliche Zuschüsse brauchen. Die Kosten fürs Wohngeld haben sich im vorigen Jahr mehr als verdoppelt, von 1,8 auf 4,3 Milliarden Euro. Eine unvorstellbare Summe, und all die Milliarden landen auf den Konten der Vermieter.
Viele Menschen empfinden die Wohnkrise längst als Gerechtigkeitskrise, aus privaten werden politische, gar populistische Gefühle. Und schon deshalb braucht der Wohnnotstand jetzt eine Notstandspolitik. Es braucht einen Bauherrn mit größtmöglicher Macht, es braucht den Bund.
Bislang hält er sich auffallend zurück. Er stützt die Kommunen, das schon. Er plant die Bauten des Bundes, die Ministerien oder die Erweiterung des Kanzleramts. Und er lässt Häuser für seine Bediensteten errichten, für Beamte, die ansonsten keine Wohnung finden. Aber warum? Warum sollte der Staat nur für die eigenen Leute bauen? Und besitzt er nicht große Ländereien, viele Grundstücke, oft unbebaut, und könnte dort also gut und günstig etwas Neues in die Welt setzen?
Klar, im üblichen Zuständigkeitsdenken ist dergleichen nicht vorgesehen. Da soll der Bund sich raushalten, keine Einmischung von oben, so war es schließlich immer: Wohnfragen sind Kommunalfragen. Doch besonders plausibel ist das nicht. Es gibt ja auch eine Bundespolizei, ebenso gut könnte es einen Bundesbauherrn geben. Die eine sorgt für innere Sicherheit, der andere für die innerste. Und hier wie dort geht es darum, dass Menschen unbefangen, unbesorgt leben können und genau wissen, an wen sie sich im Fall der Fälle wenden können. Dafür braucht es eine Politik, die das Wohnen als ihre Angelegenheit begreift. Nicht länger als etwas, worum sich gefälligst jeder selbst kümmern muss. Sondern als eine Aufgabe des großen Wir.
In einer idealen Welt würde aus der Wohnkrise eine Wohnchance werden. Der Bund würde nicht einfach nur Häuser bauen, er würde das Bauen selbst als ein Mittel gesellschaftlichen Wandels begreifen. Und ganz selbstverständlich kämen deshalb die weltweit klügsten Köpfe aus Stadtplanung und Architektur zum Einsatz. Der Bund würde ihnen die Was-wäre-wenn-Frage stellen und sie ermutigen, endlich anders über das Wohnen nachzudenken, sozialer, ökologischer, gemütvoller.
Warum nicht mal eine Schule bauen, darüber Wohnungen und Büros, auf dem Dach genug Platz für einen Spielplatz oder Gärten oder einen Club? Warum nicht Häuser errichten, die sich für Wohlhabende genauso öffnen wie für ärmere Menschen, für Alleinstehende, für riesige WGs oder für Familien mit drei, vier, fünf Kindern? Und weshalb nicht endlich in Ästhetik investieren, damit endlich Schluss ist mit all den monotonen Kisten, die den Städten ihren Eigensinn austreiben? Der Bund als Bauherr könnte auf Schönheit setzen – und so allen zeigen, welche Wertschätzung er dem Wohnen, dem öffentlichen Raum und also dem Gemeinwesen entgegenbringt.
Das alles wäre möglich, und es braucht dafür nur eines: politischen Willen. Und Geld natürlich, riesige Summen. Aber sinnvoller als hier könnten die Milliarden nicht angelegt sein; denn das Geld würde ja nicht ausgegeben, es würde investiert, würde sich in Architektur verwandeln und gewänne über die Jahre an Wert. Aus dem Sonder- könnte rasch ein besonderes Vermögen werden, eines, von dem alle etwas hätten.
Ist nicht die Wirklichkeit schon resignativ genug?
Erstens wäre das Bauen für den Staat schon deshalb viel billiger, weil weniger Leute etwas daran verdienen wollen, kein privater Bauunternehmer, kein Makler oder Planer, der seine Kosten oben draufschlägt.
Zweitens ließen sich die Mieten niedrig halten, weil der Bund oft genug auf eigenem Grund und Boden bauen kann, diesen also nicht erst teuer erwerben muss.
Drittens wäre der Bund als Bauherr ein Segen fürs lokale Handwerk und für all jene Baubetriebe, die im Moment gegen die Insolvenz kämpfen.
Und wenn die Leute niedrigere Mieten zahlen, könnten sie viertens ihr Geld ins Café, ins Restaurant, ins Kino oder Theater tragen und also auch auf diesem Wege die lokale Wirtschaft stärken, was wiederum mehr Steuereinnahmen generierte. Ein besseres Konjunkturprogramm kann es nicht geben.
Fünftens könnte sich der Bund, sobald ihm viele eigene Wohnungen gehören, all die Milliarden Euro sparen, die er heute fürs Wohngeld ausgeben muss. Statt es privaten Immobilienbesitzern zuzuschieben, die nachweislich ihre Miete erhöhen, weil sie wissen, dass der Staat es ausgleichen wird, bleibt das Geld in der öffentlichen Hand, also bei uns allen. Und alle hätten etwas davon.
Aber so wichtig der praktische Nutzen wäre, noch wichtiger kommt mir die Signalwirkung vor: Endlich rührt sich etwas! Endlich kann sich der Staat, den viele als ohnmächtig beschreiben, gefesselt von selbst erzeugten Sachzwängen und vollauf damit beschäftigt, das jeweils Schlimmste abzuwehren, endlich könnte er sich wieder als schöpferisch erleben. Und etwas entwerfen, das über das Heute hinausweist.
Utopische Idee, werden viele sagen. Da wird eh nichts draus. Doch warum es nicht jedenfalls versuchen? Braucht es nicht gerade jetzt, im Angesicht der Dauerkrisen, eine belebende Perspektive?
Ist nicht die Wirklichkeit schon resignativ genug? Eine marktgetriebene Wohnungswirtschaft plant und baut für eine Gesellschaft von vorgestern, bräsig und uninspiriert. Die Vielfalt der Lebensformen hat in den Neubaugebieten keinen Ort. Und das Containerhafte der Architektur erstickt jede Individualität, jedes Gespür für das, was Menschen bindet und begeistern könnte. Spätere Generationen werden sagen: Damals hatten sie kein Bild von sich selbst, es gab nichts, was die Leute zusammenhielt. Es ging nur um Zweckerfüllung, ohne Idee, ohne Sinn. Und die Wende kam erst, als der Bund zum Bauherrn wurde.
So jedenfalls stelle ich’s mir vor: dass sich dem großen Wir neue Möglichkeitsräume öffnen. Und nicht allein das Bewährte, sondern auch das Erhoffte zum Maßstab der Architektur wird. Der Bund als Bauherr könnte leer stehende Kaufhäuser erwerben, könnte dort eine Kita einrichten, eine Sporthalle und auf dem Dach eine Reihenhaussiedlung. Er könnte mit Discountern kooperieren, die überall ihre Hallen errichten, oft zentrumsnah – und könnte obendrauf das Ungewohnte erproben, ein Zuhause, das so klug gedacht, so überzeugend gestaltet wäre, dass selbst viele Alte geneigt wären, ihre übergroßen Häuser zu verlassen und etwas Neues zu beginnen.
Dann könnten es alle handgreiflich spüren: Hier ist ein Staat, der etwas bewegen will. Der nicht bloß Fürsorger ist, sondern Anstifter und all jene stärkt, die den Gemeinsinn suchen. Wohnen als Abenteuer einer Gesellschaft, die sich wieder etwas zutraut – und sich selbst, zum Glück, utopisch wird.
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Fotonachweise:
- epd-bild / Rolf Zoellner https://www.ekd.de/ekd_de/ds_img/assets_2835_x/20181219_epd_rolf_zoellner_steinmeier_waermestube_2835_rdax_945x532p.jpg
- Alles ist erleuchtet: Das 190 x 230 cm große Ölgemälde "Tribe" 2014 von Felix Eckardt © Abb.: Felix Eckhardt ("Tribe", 2014) https://img.zeit.de/2024/45/sie-suchen-eine-wohnung-hereinspaziert-bild-1/wide__1000x562__desktop
Guten Tag,
ich komme zurück auf unsere gestrige Debatte zum Thema Planung des Bundeshaushaltes für das Jahr 2025 in Bezug auf der Thema Bekämpfung von Wohnungslosigkeit und die (fehlende) Berücksichtigung von bundesweiten Strukturen von Erfahrungsexpert:innen/ wohnungslosigkeitserfahrenen Menschen.
Der inzwischen von der Bundesregierung beschlossene Haushaltsentwurf, der noch im Bundestag beschlossen werden muss, ist hier zu finden:
https://www.politico.eu/wp-content/uploads/2024/07/15/haushalt-1-CLEAN.pdf
Wer diesen Bundeshaushalt durchsucht nach dem Stichwort "Wohnungslos" wird schnell feststellen: Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. soll im Jahr 2025 mit 750.000 € finanziert werden aus dem Haushaltstitel 684 01-290; der Bundesverband Housing First e.V. soll im Jahr 2025 ebenfalls aus diesem Haushaltstitel mit mit 150.000 € finanziert werden und eine nicht weiter erläuterte Position "Sonstiges" ist vorgesehen mit 500.000 €.
Nicht vorgesehen hingegen ist die Finanzierung von wohnungslosen und ehemals wohnungslosen Erfahrungsexpert:innen, die im bundesweiten Netzwerk der Wohnungslosen_Stiftung und vielen damit verbundenen Gruppen, Initiativen und Vereinen zusammen arbeiten. Die ganzjährige Netzwerk- und Koordinierungsarbeit bindet viele ehrenamtlich geleistete Arbeitsstunden und ist auch finanziell aufwändig - wird aber nicht gefördert.
Damit sind wohnungslose Menschen einmal mehr in ihrer demokratischen Teilhabe und Interessenvertretung benachteiligt.
Hier besteht aus meiner Sicht klarer Nachbesserungsbedarf.
Solidarische Grüße, Stefan
+++ Diese Einladung richtet sich an wohnungslose oder obdachlose, ehemals wohnungslose oder obdachlose Menschen sowie Menschen in Wohnungsnot. +++ Diese Einladung darf gerne ausgedruckt und weiter verbreitet oder weiter geleitet werden ++++ Wenn Du Menschen kennst, für die diese Einladung von Interesse sein könnte, darfst Du sie gerne ansprechen +++
Einladung zum Offenen Netzwerktreffen der Wohnungslosen_Stiftung vom 01.-05. Oktober 2024 Michelstadt/Odenwald
Guten Tag,
wir möchten Dich herzlich einladen zu unserem Offenen Netzwerktreffen von Dienstag, den 01. Oktober [Anreisetag] bis Samstag, 05. Oktober 2024 [Abreisetag] in Michelstadt/Odenwald.
Das Treffen findest in einem Selbstversorger_Camp am Rande von Michelstadt/ Odenwald statt. Uns stehen eine voll ausgestattete Selbstversorgerküche, ein großer Versammlungs- und Speiseraum sowie Gemeinschaftsduschen und WCs zur Verfügung. Die Schlaf-Unterbringung erfolgt in Nurdach-Holzhütten sowie in wenigen begrenzten Schlafmöglichkeiten im Haupthaus sowie im Mitarbeiterhaus. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, auf dem großen Gelände im Freien zu übernachten.
Da wir uns, wie schon mehrfach erprobt, wieder in einem Selbstversorger_Camp treffen, freuen wir uns, wenn Du im Rahmen Deiner Möglichkeiten bei den anfallenden Aufgaben mitwirkst [z.B. Essen-Kochen und Vorbereiten, Abwaschen, Tische decken, Duschen und Toiletten putzen, Tische und Stühle rücken etc.]
Programm: Digitale Teilhabe trotz(t) Obdach- und Wohnungslosigkeit - Wie können wir unsere Zusammenarbeit verbessern?
Schwerpunkt des Offenen Netzwerktreffens wird die Frage sein: Wie können wir besser innerhalb des Netzwerks zusammenarbeiten, wie kann das konkret aussehen, in welcher Form und zu welchen Themen/ Inhalten und Forderungen?
Weitere Programmpunkte, die schon jetzt feststehen, sind: Austauschrunde, Peer-Konferenz 2025, Input und Diskussion zum Thema Betreutes Wohnen, gemeinsames Ergebnisprotokoll, Krimi-Buchlesung, Siebdruckwerkstatt von Stofftaschen sowie Grillen & Lagerfeuer am Abschlussabend.
Im Programm ist noch Platz für weitere Vorschläge und Anregungen, insbesondere wen wir zum abendlichen Konzert einladen wollen und welchen Film wir uns anschauen möchten.
Weitere Vorbereitungstreffen
Das Programm wird auf unseren Open Talks am 14. August 2024, 28. August 2024 und 25. September 2024 jeweils um 11:00 Uhr weiter gemeinsam besprochen, vorbereitet und konkretisiert.
Zugang Zoom Meeting https://us02web.zoom.us/j/86390072378
Wer kann teilnehmen?
Das Offene Netzwerktreffen ist für wohnungslose oder obdachlose, ehemals wohnungslose oder obdachlose Menschen sowie Menschen in Wohnungsnot. [Nicht wohnungslosigkeitserfahrene Menschen können sich als Gast für die Teilnahme bewerben.] Es wird für Frauen und LGBT+ Menschen eigene Räume geben.
Wo und wann findet das offene Netzwerktreffen statt?
Das Treffen findet statt im CVJM Camp Michelstadt - Am Stadion - 64720 Michelstadt [http://www.camp-michelstadt.de/]
Anreisetag ist Dienstag, der 01. Oktober 2024 ab 15:00 Uhr
Abreisetag ist Samstag, der 05. Oktober 2024 nach Frühstück und Aufräumen
Was solltest Du mitbringen?
Du benötigst einen Schlafsack (oder Kopfkissen, Bettdecke und Laken) sowie ein Handtuch. Eine Taschenlampe wäre nützlich.
Wo und bis wann kannst Du Dich anmelden?
Wenn Du am Offenen Netzwerkttreffen in Michelstadt/ Odenwald teilnehmen möchtest, melde Dich bitte an bis Freitag, 20. September 2024 an unter der Email:
Wie komme ich nach Michelstadt/ Odenwald?
Von Frankfurt am Main Hauptbahnhof fahren stündlich Regionalzug Richtung Erbach. Ausstieg ist der Bahnhof Michelstadt. Von dort aus sind es noch etwa 30 Minuten zu laufen. Wir können Dich auf Anfrage gerne mit einem Auto am Bahnhof abholen.
Was kostet die Teilnahme?
Die Teilnahme ist kostenfrei, wir freuen uns allerdings über Deine Mitwirkung im Rahmen Deiner Möglichkeiten im Selbstversorger_Camp.
Wer übernimmt die Reisekosten?
Reisekosten werden erstattet. Dabei ist immer die preisgünstigste Variante zu wählen. Wenn Du kein Ticket vorab kaufen kannst, melde Dich gerne frühzeitig, dann besorgen wir Dir einen Fahrschein und schicken ihn Dir zu.
Kann ich Hunde/ Haustiere mitbringen?
Ja. Hunde bzw. Haustiere können nach Absprache gerne mitgebracht werden. Sage bitte Bescheid, damit wir uns darauf einstellen können. Du bist für Deinen Hund/ Dein Haustier während des gesamten Zeitraums verantwortlich.
Ist der Ort barrierefrei?
Das Selbstversorgercamp Michelstadt ist bedingt barrierearm. Wenn Du besondere Unterstützung benötigst [Rollator, Rollstuhl, Begleitperson, etc], sage bitte Bescheid, wir werden versuchen, mit Dir eine Lösung zu finden.
Welche Regeln gelten?
Uns ist ein respektvolles und diskriminierungsfreies Miteinander sehr wichtig. Differenzen können wir in einem Gespräch friedlich miteinander kären. Für Gewalt, sexuelle Übergriffe sowie rassistische oder menschenverachtende Äußerungen ist kein Platz auf unserem Netzwerktreffen. Sie führen zum Ausschluss vom Netzwerktreffen.
Fragen?
Sollte es noch weitere Fragen / Anregungen geben, melde Dich gerne.
Ansonsten: Wir freuen uns auf Dich! Bis spätestens Anfang Oktober 2024 in Michelstadt/ Odenwald
Solidarische Grüße
Stefan
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Unterstützung
Das offene Netzwerktreffen der Wohnungslosen_Stiftung wird unterstützt von
Öffentliches Medien/Pressegespräch:
Wohnungslose Menschen sprechen am Tag der Wohnungslosen
Mittwoch 11.09.2024, 11:00 Uhr
Haus der Statistik/ Otto Wald
Otto-Braun-Straße 72
10178 Berlin (nähe S+U Alexanderplatz)
Ablauf:
ab 10:00 Uhr Frühstück
ab 11:00 Uhr Pressegespräch (7 Statements von wohnungslosen bzw. ehemals wohnungslosen Menschen)
ab 12:00 Uhr Fragen und Antworten, danach Gelegenheit für Einzelinterviews
ab 13:00 Uhr Mittagessen
gegen 15:00 Uhr Ende
Essen und Getränke sind kostenfrei, Hunde können mitgebracht werden, Rauchen auf dem Gelände ist erlaubt.
Es werden sprechen (jeweils 5 Minuten Statements):
- Chriss + Nadine (Peer-Gruppe Leipzig), Thema: Peer-Arbeit, Wohnungslosigkeitserfahrene Menschen engagieren sich für aktuell wohnungslose Menschen
- Janet (Bündnis gemeinsam gegen Obdachlosigkeit und Zwangsräumungen - Berlin), Thema: Das Wohnprojekt Habersaathstraße soll abgerissen werden
- Hartmut (Der letzte Landstreicher - Rastatt), Thema: Ohne Wohnung unterwegs auf der Straße, untragbare Zustände in Obdachlosenunterkünften
- Jürgen (Armutsnetzwerk e.V. - bundesweites Netzwerk), Thema: Politisches Engagement von und für wohnungslose Menschen
- Manja (Netzwerk Wohnungslosen_Stiftung - Heimstadt), Thema: Als Frau mit Kind auf der Straße
- René (Obdachlos - Berlin), Thema: Leere Container für obdachlose Menschen nutzen
- Uwe (Union für Obdachlosenrechte - Berlin), Thema: Die Initiative UfO und die Situation in Berlin
Moderation: Stefan + Sybill (Wohnungslosen_Stiftung, Berlin)
Für alle, die es nicht zu dieser Veranstaltung schaffen, werden wir einen Online-Zugang einrichten - allerdings ohne Gewähr, ob eine qualitative Übertragung in Bild und Ton technisch realisiert werden kann)
Zoom Meeting https://us02web.zoom.us/j/86390072378
Auf der Veranstaltung ist kein Platz für Menschen, die rassistische, menschenfeindliche oder nationalistische Auffassungen vertreten oder verbreiten
Gerne weisen wir auf die Kundgebung vom Bündnis gemeinsam gegen Obdachlosigkeit und Zwangsräumungen am Abend ab 18:00 Uhr am Alexanderplatz hin:
Eine Veranstaltung der Wohnungslosen_Stiftung in Kooperation mit den genannten Gruppen, Initiativen und Aktivist:innen aus dem deutschsprachigen Raum.
Guten Tag,
leider kommt es immer noch vor, dass Veranstaltungen, Tagungen, Kongresse, Symposien und Workshops etc etc organisiert werden, bei denen ÜBER wohnungslose und obdachlose Menschen gesprochen wird, statt mit ihnen.
Sichtbarkeit oder Instrumentalisierung?
Richtig peinlich kann es werden, wenn Veranstalter vorab einzelne obdachlose Menschen ansprechen, die einen "Beitrag" oder "Impuls" leisten oder "für die Obdachlosen" sprechen sollen. "Betroffene" sollen dann zu Wort kommen, Expert*innen aber sind und bleiben die anderen. Deshalb ist das Wort "Betroffene" auch ungeeignet, weil es Menschen mit Wohnungslosigkeitserfahrungen auf ihre "Betroffenheit" reduziert. Dabei sind sie viel mehr - nämlich Expert:innen für die Erfahrung, obdachlos oder wohnungslos zu sein, Expert:innen ihres eigenen Lebens.
Noch schlimmer ist es, wenn wohnungslose oder obdachlose Menschen - und auch das kommt vor - nur symbolisch im Raum sind: Beispielsweise in Form einer Fotoausstellung oder eines Video-Clips als "Stimmen von der Straße". Begründet wird diese Form der Beteiligung, die in Wirklichkeit eine Ausgrenzung ist, dass es ja das Anliegen sei, Menschen sichtbar zu machen, ihnen eine Stimme und Aufmerksamkeit zu geben. Kaum etwas davon ist wahr, aber das ist nicht einfach zu durchschauen.
Zum Fremdschämen: Alibi-Beteiligung
Wir sprechen in allen diesen Fällen von einer Alibi- oder Scheinbeteiligung. Wohnungslose und obdachlose Menschen werden instrumentalisiert für Projekte und Vorhaben, deren Ergebnisse stets von vorneherein fest stehen. Viele Menschen laufen aufgrund mangelnder Erfahrung in diese Fallen hinein und machen gute Miene zum bösen Spiel. Häufig kommt dann während der Veranstaltung das Gefühl hoch: Hier stimmt was nicht und dieses Gefühl ist meistens berechtigt. Ein bitterer Nachgeschmack bleibt zurück.
Eine Reaktion auf die oftmals vorgetragene Kritik ist in letzter Zeit die Tendenz, Veranstaltungen zum Thema Wohnungslosigkeits und Obdachlosigkeit dann eben ohne Beteilung obdachloser und wohnungsloser Menschen umzusetzen. Das allerdings bleibt selten im Verborgenen, verstärkt nur das gegenseitige Misstrauen und führt langfristig in eine politische Sackgasse.
Fast jeder von Euch hat solche Beispiele im Kopf. Die Interessen von Politik und Verwaltung aber auch der institutionellen und ehrenamtlichen Wohnungslosenhilfe sind eben nicht identisch mit den Interessen wohnungsloser Menschen, die aber auch nicht einheitlich sind. Deshalb ist es wichtig, miteinander zu sprechen.
Augenhöhe, Geduld und Empathie - wie Beteiligung gelingen kann
Beteiligung wohnungloser und obdachloser Menschen ist kein Hexenwerk, sondern funktioniert, wenn ein paar einfache Regeln beachtet und Beteiligung bereits bei der Vorbereitung und Planung umgesetzt wird.
Nur eins sollte klar sein: Die Beteiligung wohnungslosigkeitserfahrener Menschen ist mehr als das Buchen von Referent*innen zum Thema. Beteiligung erfordert Augenhöhe, Geduld und Empalhie.
Folgende Punkte haben wir uns noch nicht einmal selber ausgedacht. Wir haben einfach nur KI [ChatGPT-4o] gebeten, uns ein paar Fragen zu beantworten. Das könnt ihr auch.
Freundliche Grüße,
Stefan
10 Argumente, warum wohnungslose und obdachlose Menschen auf Veranstaltungen zum Thema Obdachlosigkeit und Wohnungslosigkeit dabei sein sollten:
- Authentische Perspektiven: Wohnungslose und obdachlose Menschen können ihre eigenen Erfahrungen und Herausforderungen aus erster Hand teilen, was zu einem tieferen Verständnis der Problematik führt.
- Relevanz der Diskussion: Ihre Teilnahme stellt sicher, dass die Diskussionen und vorgeschlagenen Lösungen tatsächlich den Bedürfnissen der Zielgruppe entsprechen und praktikabel sind.
- Empowerment: Die Einbeziehung wohnungsloser und obdachloser Menschen kann ihnen das Gefühl geben, gehört und respektiert zu werden, was ihre Selbstwirksamkeit stärkt.
- Praktische Einblicke: Sie können konkrete Beispiele und Situationen schildern, die Fachleuten helfen, realistische und umsetzbare Maßnahmen zu entwickeln.
- Netzwerkbildung: Durch die Teilnahme an der Tagung können sie wertvolle Kontakte knüpfen, die ihnen langfristig helfen könnten, ihre Situation zu verbessern.
- Vermeidung von Stereotypen: Ihre Präsenz hilft, Vorurteile und Missverständnisse abzubauen, indem sie die Vielfalt und Komplexität ihrer Lebenslagen verdeutlichen.
- Direkte Rückmeldung: Fachkräfte erhalten sofortiges Feedback zu ihren Ideen und Vorschlägen, was die Qualität der geplanten Maßnahmen verbessert.
- Partizipation: Die Teilnahme wohnungsloser und obdachloser Menschen fördert die demokratische Partizipation und Einbindung aller gesellschaftlichen Gruppen.
- Langfristige Akzeptanz: Maßnahmen, die in enger Zusammenarbeit mit Betroffenen entwickelt werden, haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, langfristig akzeptiert und erfolgreich umgesetzt zu werden.
- Menschliche Verbindung: Ihre Anwesenheit erinnert alle Teilnehmenden daran, dass es sich bei den Diskussionen um reale Menschen mit echten Bedürfnissen und Hoffnungen handelt.
5 Tips, wie wohnungslose und obdachlose Menschen bereits im Vorfeld mit einbezogen werden können:
- Vorab-Befragungen: Durchführung von Interviews oder Umfragen unter wohnungslosen und obdachlosen Menschen, um deren Meinungen und Bedürfnisse zu sammeln.
- Fokusgruppen: Organisieren von Fokusgruppen mit Betroffenen, um gezielt ihre Erfahrungen und Vorschläge zu erheben.
- Einbindung von Vertretungen: Zusammenarbeit mit Organisationen und Initiativen, die sich für wohnungslose und obdachlose Menschen einsetzen, um deren Stimmen in die Planung einzubeziehen.
- Workshops: Durchführung von Workshops, in denen Betroffene ihre Ideen und Vorschläge direkt einbringen können.
- Laufende Kommunikation: Aufbau eines kontinuierlichen Dialogs mit wohnungslosen und obdachlosen Menschen, um ihre Anliegen während des gesamten Planungsprozesses zu berücksichtigen.
10 Punkte die beachtete werden sollten, um wohnungslosen und obdachlosen Menschen die Teilnahme an einer Tagung zu ermöglichen:
- Kostenübernahme: Bereitstellung von finanziellen Mitteln für Reisekosten, Unterkunft und Verpflegung während der Tagung.
- Niederschwellige Anmeldung: Einfache und verständliche Anmeldeverfahren, die keine großen bürokratischen Hürden darstellen.
- Barrierefreiheit: Sicherstellung, dass der Tagungsort barrierefrei und für alle gut erreichbar ist.
- Begleitung und Unterstützung: Bereitstellung von Begleitpersonen oder Unterstützungsdiensten, die bei der Anreise und Teilnahme helfen.
- Verpflegung und Unterkunft: Organisation von sicheren und angemessenen Unterkünften sowie Verpflegung während der Tagung.
- Schutz der Privatsphäre: Gewährleistung, dass die Privatsphäre und Würde der teilnehmenden wohnungslosen und obdachlosen Menschen respektiert wird.
- Inklusion in die Agenda: Sicherstellen, dass die Tagesordnung Themen enthält, die für die Betroffenen von direkter Relevanz sind und sie aktiv in Diskussionen einbeziehen.
- Psychosoziale Unterstützung: Bereitstellung von psychosozialer Unterstützung vor Ort, um bei eventuellen emotionalen Belastungen zu helfen.
- Kommunikation: Bereitstellung von Informationen über die Tagung in verständlicher Sprache und durch verschiedene Kanäle, die auch wohnungslose und obdachlose Menschen erreichen.
- Anerkennung und Wertschätzung: Betroffene als gleichwertige Teilnehmer anerkennen und ihre Beiträge wertschätzen, um eine respektvolle und unterstützende Atmosphäre zu schaffen.
10 Gründe, warum obdachlose und wohnungslose Menschen mit mehreren Stimmen auf Tagungen oder Podien zum Thema Obdachlosigkeit und Wohnungslosigkeit vertreten sein sollten
- Vielfalt der Erfahrungen: Obdachlosigkeit und Wohnungslosigkeit betreffen Menschen in sehr unterschiedlichen Lebenslagen. Jeder Mensch hat individuelle Erfahrungen und Herausforderungen, die sich nicht in einer einzigen Stimme widerspiegeln lassen.
- Repräsentation verschiedener Gruppen: Unterschiedliche demografische Gruppen, wie Frauen, Männer, Jugendliche, ältere Menschen, LGBTQ+-Personen und Menschen mit Migrationshintergrund, haben spezifische Bedürfnisse und Erfahrungen. Eine einziger Mensch kann nicht alle diese Perspektiven vertreten.
- Breitere Problemerkennung: Mehrere Stimmen ermöglichen es, ein umfassenderes Bild der Probleme und Ursachen von Obdachlosigkeit und Wohnungslosigkeit zu zeichnen. Dies ist wichtig für die Entwicklung effektiver Lösungen.
- Glaubwürdigkeit und Authentizität: Mehrere Erfahrungsexpert:innen auf einem Podium erhöhen die Glaubwürdigkeit und Authentizität der Diskussion. Es zeigt, dass die Probleme vielfältig und weitreichend sind.
- Unterschiedliche Lösungsansätze: Verschiedene Menschen können unterschiedliche Ansätze und Lösungen vorschlagen, basierend auf ihren individuellen Erfahrungen. Dies fördert kreative und umfassende Lösungsansätze.
- Ermächtigung der Erfahrungsexpert:innen: Wenn mehrere Menschen zu Wort kommen, fühlen sich mehr Menschen gehört und ermächtigt. Dies kann das Selbstwertgefühl und die Bereitschaft zur aktiven Teilnahme an der Gesellschaft fördern.
- Sensibilisierung für die Vielschichtigkeit des Problems: Das Publikum wird für die vielen Facetten der Obdachlosigkeit sensibilisiert, was zu einem tieferen Verständnis und mehr Empathie führen kann.
- Vermittlung verschiedener Bedürfnisse: Die Bedürfnisse und Prioritäten von obdachlosen Menschen können stark variieren. Mehrere Stimmen helfen dabei, ein vollständigeres Bild der benötigten Unterstützungen und Ressourcen zu vermitteln.
- Vermeidung von Stereotypen: Wenn nur ein Mensch spricht, besteht die Gefahr, dass ihre Geschichte als repräsentativ für alle obdachlosen Menschen angesehen wird. Mehrere Stimmen helfen, stereotype Vorstellungen zu vermeiden.
- Förderung des Dialogs: Eine größere Anzahl von Erfahrungsexpert*innen fördert den Dialog zwischen verschiedenen Gruppen und Einzelpersonen, was zu einer produktiveren und konstruktiveren Diskussion führen kann.
Ein einziger obdachloser oder wohnungsloser Mensch kann aufgrund der Vielfalt der Lebensgeschichten und Erfahrungen nicht alle Facetten des Problems abdecken. Um die Komplexität von Obdachlosigkeit und Wohnungslosigkeit vollständig zu erfassen und wirksame Lösungen zu entwickeln, ist es daher unerlässlich, mehrere Erfahrungsexpert:innen zu Wort kommen zu lassen.
Guten Tag,
heute möchte ich informieren über eine Pressemitteilung von Mittwoch, dem 17.07.2024 aus dem Berliner Bezirk Pankow, in dem auch der Szenebezirk Prenzlauer Berg liegt.
Der hier geschilderte Sachverhalt könnte auch an beliebigen anderen Orten in Deutschland spielen, er hat also eine allgemeine Bedeutung. Im Anschluss daran findet ihr meinen Kommentar.
Beides darf gerne weiter verbreitet werden.
Gruß, Stefan
Schwerpunkteinsatz zur Beräumung von „Obdachlosencamps“
https://www.berlin.de/ba-pankow/aktuelles/pressemitteilungen/2024/pressemitteilung.1468210.php
Pressemitteilung vom 17.07.2024
Über die Zentrale Anlauf- und Beratungsstelle erreichen das Ordnungsamt Pankow immer wieder Beschwerden zu wohnungslosen Personen, die sich im öffentlichen Straßenland oder in Grünanlagen dauerhaft niederlassen. Im Zuge dessen ist wiederkehrend eine Vermüllung der betreffenden Örtlichkeiten zu beobachten und insbesondere in der wärmeren Jahreszeit häufen sich die Beschwerden auch im Hinblick auf eintretende Geruchsbelästigungen. Aufenthaltsorte sind regelmäßig die Schönhauser Allee unter dem Viadukt, am S-Bahnhof Greifswalder Straße und verschiedene Grünanlagen wie beispielsweise der Helmholtzplatz sowie der Blankensteinpark.
Im Jahr 2024 hat das Ordnungsamt bisher insgesamt 30 Einsätze im öffentlichen Straßenland durchgeführt. Bei weiteren 10 Einsätzen in Grünanlagen wurde das örtlich zuständige Straßen- und Grünflächenamt von Dienstkräften des Ordnungsamtes unterstützt. Nach erfolgter Feststellung entsprechender Örtlichkeiten durch die Mitarbeitenden des Außendienstes, wird das im Bezirk maßgebliche Meldeverfahren in Gang gesetzt und alle zuständigen Dienststellen über den Sachverhalt informiert. In der Folge wird den wohnungslosen Menschen durch Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter der Berliner Help-Stiftung vor Ort Beratung sowie die Vermittlung in Regelunterkünfte angeboten. Werden entsprechende Unterstützungsleistungen von den Betroffenen nicht in Anspruch genommen und die unerlaubte Niederlassung im öffentlichen Raum nicht zeitnah beendet, wird in Abstimmung mit der Berliner Stadtreinigung, dem zuständigen Polizeiabschnitt und der Berliner Help-Stiftung ein Termin vereinbart, um die betreffende Örtlichkeit von Sperrmüll und Unrat zu säubern. Etwa fünf Tage vor dem vereinbarten Termin wird durch das Ordnungsamt eine Räumungsaufforderung nach dem Berliner Straßengesetz oder dem Grünanlagengesetz vor Ort übergeben bzw. hinterlegt. Der Außendienst des Ordnungsamtes ist bei entsprechenden Aktionen jeweils mit bis zu drei Mitarbeitenden vor Ort und hat hierfür in diesem Jahr bislang rund 90 Einsatzstunden aufgewendet. Die Berliner Stadtreinigungsbetriebe haben in diesem Zusammenhang bislang etwa 25m³ Sperrmüll bzw. Unrat eingesammelt. Im vergangenen Jahr beliefen sich die Einsatzstunden des Allgemeinen Ordnungsdienstes auf etwa 150 Einsatzstunden und das Volumen eingesammelten Sperrmülls auf ca. 35m³. Im Vorfeld entsprechender Maßnahmen wird den Betroffenen selbstverständlich Gelegenheit gegeben, Ihre persönlichen Dinge zu sichern.
„Obdachlosigkeit ist ein schwerer Schicksalsschlag, von dem leider auch im Bezirk Pankow Menschen betroffen sind. Sichtbar wird dieses Großstadtproblem in der Öffentlichkeit, wenn von Obdachlosigkeit betroffene Menschen ihren dauerhaften Schlafplatz in Grünanlagen oder dem öffentlichen Straßenland finden. Dies geht leider regelmäßig mit zunehmender Müllkonzentration an diesen Orten einher, was Beschwerden durch Anwohnerinnen und Anwohner zur Folge hat. Deshalb waren das Ordnungsamt sowie das Straßen- und Grünflächenamt dieses Jahr bereits dreißigmal im Einsatz, um gegen solche Müllablagerungen vorzugehen. Selbstverständlich werden den von Obdachlosigkeit betroffenen Menschen zuvor Hilfsangebote durch die Berliner Help-Stiftung unterbreitet. Sollten sie diese nicht in Anspruch nehmen, wird vor der Räumung eine ausreichende Frist gesetzt zur Sicherung von persönlichem Hab und Gut. Auch weiterhin setzen wir uns im Bezirk Pankow sowie in Stadt und Land Berlin ein, um das Problem der Obdachlosigkeit zu lösen und Betroffenen Hilfe anzubieten“, so Manuela Anders-Granitzki, Bezirksstadträtin für Ordnung und Öffentlicher Raum.
Kommentar
Zu dieser Pressemitteilung ist aus meiner Sicht festzuhalten:
- Obdachlose Menschen sind in der Regel deshalb draußen, weil sie die zwangsgemeinschaftlichen Massennotunterkünfte als menschenunwürdig ablehnen. Zwangsgemeinschaftliche Massennotunterkünfte sind oft Orte der Gewalt. Gut zwei Drittel der obdachlosen Menschen berichten von negativen Erlebnissen und Gewalterfahrungen in Notübernachtungen (siehe: Zeit für Gespräche: Fokusgruppenbericht zum Thema Notübernachtungen 2023 https://zeitdersolidaritaet.de/ergebnisse/zeit-fuer-gespraeche-11-fokusgruppen-zum-thema-notuebernachtungen/)
- Ursache der kritisierten "Vermüllung" sind in der Regel nicht die obdachlosen Menschen selbst, sondern sehr häufig Menschen aus der Nachbarschaft, die irgendwelche Dinge (abgetragene Kleidung, heruntergekommene Matratzen, defekte Möbel aber auch Lebensmittelreste und weiteres mehr) ungefragt dazu stellen. Das berichtet André Hoek (https://www.facebook.com/hoek.andre) in seinem Buch "Unter freiem Himmel. Wie ich obdachlos wurde und den Weg zurück ins Leben fand. Riva, München 2022 (ISBN 978-3-7423-2201-2) auf den Seiten 157-164 (Abschnitt: Räumungen und Vertreibungen"). Andere Nachbarn beschweren beschweren sich dann über die Vermüllung der Nachbarschaft und machen obdachlose Menschen dafür verantwortlich. André Hoeck macht in seinem Buch deutlich, dass gerade Menschen auf der Straße, die lebenslagebedingt nur über wenig Hab- und Gut verfügen, schon wegen der Erhaltung der Gesundheit sehr genau auf Hygiene achten müssen. Das bestätigt auch Janita Juvonen (https://janitas-blog.jimdofree.com/), die mehr als ein Jahrzehnt obdachlos auf der Straße leben, in ihrem Buch "Die Anderen – die Harte Realität der Obdachlosigkeit. Voima Verlag, Horgen, Schweiz 2023", (ISBN 978-3-907442-31-9)
- Dass öffentliche und kostenfreie Toiletten in der Innenstadt nur unzureichend vorhanden sind, ist hinlänglich bekannt. Wenn obdachlose Menschen beispielsweise in der Schönhauser Allee unter dem U-Bahn-Viadukt ihren Schlafplatz aufsuchen, dann möglicherweise deshalb, WEIL in der Nähe ein öffentlich zugängliches kostenloses Urinal vorhanden ist (Ecke Cantianstraße). Wenn es an anderen Lagerorten obdachloser Menschen stinkt, dann würde eine Abhilfe vielleicht kurzfristig daran bestehen, eine Dixie-Toilette aufzustellen und langfristig für ein dichteres Netz an öffentlich zugänglichen Toiletten zu sorgen - statt obdachlose Menschen als vermeitliche Verursacher zu vertreiben. Im übrigen sind Wohnungen serienmässig mit Toiletten ausgestattet.
- Die hier angesprochene sozialarbeiterische Beratung hat obdachlosen Menschen kaum was anderes anzubieten als freundliche Worte und den Hinweis auf Angebote, die obdachlose Menschen entweder schon kennen und als menschenunwürdig ablehnen, da zwangsgemeinschaftliche Massennotunterkünfte häufig Orte der Gewalt sind, in denen auch viele Freiheitsrechte massiv eingeschränkt sind. Der Verweis auf sozialarbeiterische Angebote täuscht darüber hinweg, dass der Bezirk und die Stadt ihrer eigentlichen Aufgabe, obdachlose Menschen mit Wohnungen zu versorgen, nicht hinreichend nachkommt. Dabei stehen genug Wohnungen leer, allein in Berlin 40.000 Wohnungen (siehe https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/mikrozensus-wohnraum-leerstand-100.html).
- Von ihrem Selbstverständnis her sollte die Sozialarbeit eine Menschenrechtsprofession sein, die im Fall von Obdachlosigkeit am Menschenrecht auf Wohnung zu orientieren hätte. Die hier dargestellte Kooperation mit den repressiven Organen der Staatsgewalt bei der Vorbereitung und Durchführung der Räumung durch Polizei und Ordnungsamt stellt die Glaubwürdigkeit der Sozialarbeit und ihrer ethischen Grundlagen in Frage. Und noch mehr: Ein Vertrauensaufbau zu Akteuren Sozialer Arbeit ist massiv gestört, wenn Sozialarbeiter:innen nur die Begleiter:innen einer bereits beschlossen Räumung sind. Weil sie Erfahrungen dieser Art permanent machen (Platzverweise, anlasslose Kontrollen, und weiteres mehr) ist es naheliegend, dass obdachlose Menschen einer versuchten Ansprache vorsichtshalber aus dem Weg gehen.
- Es wäre durch Juristen zu klären, ob Räumungen von Schlafplätzen obdachloser Menschen im öffentlichen Raum überhaupt zulässig sind, wenn die angebotenen Massennotunterkünfte als menschenunwürdig abgelehnt werden sind und wenn der Bezirk angemessene Wohnungen - die ja vorhanden wären, siehe oben - nicht zur Verfügung stellen kann. Auch wäre die Frage durch Juristen zu klären, ob es sich bei der Räumung - soweit es das Eigentum obdachloser Menschen und nicht den dazugestellten Müll betrifft - um einen bewaffneten Raub (wenn Polizei dabei ist) oder zumindest Diebstahl durch das Ordnungsamt handelt, der strafrichtlich zu verfolgen wäre. Es ist bekannt, dass obdachlose Menschen aus Angst vor weiteren Repressionen oder schlichtweg aus Unkenntnis der Rechtslage mögliche Rechtsmittel eher selten oder nicht einlegen.
- Die Aussage der Sozialstadträtin Manuela Anders-GranitzkiManuela Anders-Granitzki (CDU), Obdachlosigkeit sei ein "Schwerer Schicksalschlag" ist nachgewiesenerweise falsch und irreführend und lenkt ab von tatsächlichen Ursachen. In einer auf Eigentum und Profit beruhenden Gesellschaft, die auch Wohnungen als profitable Ware betrachtet, sind Zwangsräumungen und Wohnungslosigkeit eine notwendige Folge, während gleichzeitig hinreichen Wohnungen leer stehen. (vgl. "Eine Wohnung ist kein Aktienpaket" - Amtsgericht Berlin Mitte, Az: 25 C80/23) Statt dessen gibt das Land Berlin pro Tag (!) etwa 1 Million Euro dafür aus, dass obdachlose Menschen in zwangsgemeinschaftlichen Notunterkünften obdachlos bleiben (siehe Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Taylan Kurt (GRÜNE) vom 8. Mai 2024: https://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/19/SchrAnfr/S19-19096.pdf)
- Für jeden einzelnen in Pankow/ Prenzlauer Berg geräumten obdachlosen Menschen gäbe es im Zweifelsfall eine gute Übergangslösung etwa in Form eines eigenen Zimmers oder aber in Form von einem Safe-Place. Die katholische Ordensgemeinschaft der Karmelitinnen vom Göttlichen Herzen Jesu, besitzt ein großzügiges Hofgrundstück zwischen Pappelallee und Greifenhagener Straße - ein Ort, der hervorragend als Safe Place genutzt werden könnte - sowie das straßenseitige St. Josefsheim mit 70 Plätzen. (https://de.wikipedia.org/wiki/St._Josefsheim).
Das Objekt in der Pappelallee 61 in Berlin Prenzlauer Berg, das 1891 von der Ordensgründerin Marie Tauscher erworben wurde, um dort ein "Heim für Heimatlose“, ein Haus für hilfsbedürftige und arme Kinder zu betreiben, steht seit 2019 leer. - Berlin Pankow ist kein Einzelfall sondern diese Szenarien finden so oder so ähnlich überall in Deutschland statt. Das Szenario könnte beschreiben werden als ein Zusammenwirken von regelmässiger Vertreibung UND einer regelmässig unzureichenden Wohnungslosenhilfe. Nur sehr wenige wohnungslose Menschen werden über "Modellprojekte" wie Housing First in anmietbare Wohnungen vermittelt, während gleichzeitig hinreichend viele Wohnungen leer stehen. Zusammengefasst könnte davon gesprochen werden, dass wir es hier mit einer in der Summe obdachlosenfeindlichen Wohnungsnotfallhilfe zu tun haben. Eine bittere Erkenntnis.
Bleiben wir solidarisch, setzen wir uns weiter gegen Zwangsräumungen und Wohnungslosigkeit ein, es hilft ja alles nichts,
herzliche Grüße,
Stefan
PS: Noch eine Veranstaltungsankündigung in eigener Sache:
11.09.2024, 11:00 Uhr, Berlin - Öffentliches Mediengespräch - Wohnungslose Menschen sprechen am Tag der Wohnungslosen
Am 11.09.2024, dem Tag der Wohnungslosen, laden wir zu 11:00 Uhr in Berlin am Alexanderplatz ein zu einem öffentlichen Medien/Pressegespräch. Wohnungslose und ehemals wohnungslose Menschen werden Stellung nehmen zur aktuellen Lage wohnungsloser Menschen und ihre Positionen und Forderungen vortragen.
Weitere Einzelheiten in Kürze hier.
+++ Nachstehende Nachricht richtet sich vorrangig an wohnungslose, ehemals wohnungslose und von Wohnunglosigkeit bedrohte Menschen, die im Netzwerk der Wohnungslosen_Stiftung mitarbeiten oder mitarbeiten möchten +++ Die Nachricht darf gerne weiter verbreitet werden +++
uns erreichen immer wieder Anfragen, wie wir die Zusammenarbeit im Netzwerk der Wohnungslosen_Stiftung verbessern können.
Das ist gar nicht so einfach, da wir einerseits im gesamten deutschsprachigen Raum Kontakte haben und andererseits unsere Netzwerk- und Austauschtreffen in Präsenz nur im Frühjahr und im Herbst stattfinden und dazwischen ein langer Zeitraum liegt.
Jetzt haben wir uns überlegt, was wir tun können, um das zu ändern. Unsere Idee ist, dass wir uns alle 14 Tage Mittwoch von 11:00 - 12:30 Uhr zu einem Open Talk [für Menschen aus dem Netzwerk der Wohnunglosenstiftung und Gäste] verabreden.
Der erste Termin ist
Mittwoch, der 17. Juli 2024 um 11:00 Uhr.
Zugang Zoom Meeting https://us02web.zoom.us/j/86390072378
Weitere Termine sind: 31. Juli 2024, 14. Aug. 2024, 28. Aug. 2024, 11. Sept. 2024, 25. Sept. 2024, 9. Okt. 2024, 23. Okt. 2024, 6. Nov. 2024, 20. Nov. 2024, 4. Dez. 2024, 18. Dez. 2024.
Auf den OpenTalks können, wie der Name schon sagt, alle Themen angesprochen werden, die mit Wohnungslosigkeit, Bekämpfung von Wohnungslosigkeit, Empowerment und Selbstvertretung in Verbindung stehen. Das können Termine, Aktionen, Projekte, Anfragen, Einladungen, Probleme, Nachrichten, Strategien etc. sein, also alles, was Ihr besprechen möchtet.
Wir möchten dazu vorschlagen, dass wir uns an ein paar Regeln halten.
Dazu gehören unserer Meinung nach unbedingt:
- wir pflegen einen respektvollen Umgang untereinander,
- wir lassen uns gegenseitig ausreden,
- wir fassen uns kurz, damit auch andere sich einbringen können
- Menschen, die noch nichts gesagt haben, haben Vorrang vor Menschen, die bereits gesprochen haben,
- wir ermutigen Menschen, sich zu Wort zu melden und einzubringen,
- wir sind offen und aufgeschlossen gegenüber Menschen, die neu dazu kommen,
- auf dem Open Talk ist kein Platz für Menschen, die rassistische, menschenfeindliche und nationalistische Auffassungen vertreten oder verbreiten.
Der Open Talk richtet sich - wie gesagt -, an Menschen, die wohnungslos, ehemals wohnungslos oder von Wohnungslosigkeit bedroht sind. Menschen, auf die das nicht zutrifft, können an den Treffen teilnehmen, wenn sie eingeladen worden sind und/ oder ein Anliegen vorstellen möchten.
Lasst uns unsere Zusammenarbeit verbessern und uns regelmäßig austauschen!
Du hast noch Fragen? Melde Dich gerne!
Wir freuen uns auf Dich!
Herzliche Grüße,
Stefan
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- 2023.09.06. - Gefangen & Wohnungslos. Gespräche mit Obdachlosen in Haft
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- 2023.05.24. - Bundestagung 2023 der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e. V.
- 2023.05.23. - Recht auf Stadt Forum 02. bis 04. Juni 2023 in Oberhausen
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- 2023.05.02. - HomelessTalk - Ergebnisse einer europäischen Kooperation
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- 2022.11.28. - Berlin: Fünfte Winter-Mahnwache gegen Obdachlosigkeit und Zwangsräumungen - Vorbereitungstreffen
- 2022.11.17. +++ AKTUELL +++ Obdachlosenzählung in Berlin abgesagt +++ Mahnwache und Kundgebung wie geplant am Roten Rathaus +++
- 2022.11.15. - offenes Netzwerktreffen - gemeinsames Ergebnisprotokoll
- 2022.11.14. - Gemeinsames Ergebnisprotokoll Netzwerktreffen 28.-31.10.2022 Hannover
- 2022.11.11. - Wohnungslos - ein Schicksal? Dokumentation des Fachtages der AWO erschienen
- 2022.11.10. - Umverteilen - Demonstration 12.11.2022, 13:00 Uhr, Berlin Alexanderplatz
- 2022.10.14. - Baden Württemberg - Aktionswoche gegen Armut 17.-21.10.2022
- 2022.10.03. - Wohnungslose Menschen online beraten – Kann das funktionieren? - Online Workshop am 14.10.2022
- 2022.09.22. - Einladung zum offenen Netzwerktreffen der Wohnungslosen_Stiftung 28.-31. Oktober 2022 in Hannover "Solidarisch durch den kommenden Winter"
- 2022.09.07. - Summer School „Zivilgesellschaftliches Engagement - Möglichkeiten und Wege der politischen Einflussnahme" - 30.09./01.10.2022 Bochum
- 2022.08.29. - Fachtagung "Housing First" 08./09.09.2022 Bremen
- 2022.08.16. - Rechte Gewalt gegen Wohnungslose - eine Dokumentation
- 2022.07.16. - 5. Treffen von Menschen mit Armutserfahrung (NRW) 4.8.2022 - Köln
- 2022.07.15. - Studie zu Standards der Notunterbringung für wohnungslose Menschen
- 2022.07.13. - Tagung der Facharbeitsgemeinschaft Partizipation 14./15.09.2022 - jetzt anmelden!
- 2022.07.12. - Einladung zum Theaterprojekt für wohnungslose Menschen - Probenwochenende und Termine
- 2022.07.10. - Europäische Sommerakademie der Sozialen Bewegungen 17.-22. August 2022 - jetzt anmelden!
- 2022.07.01. - BAGW - Fachtagung Frauen in einem Wohnungsnotfall OHNE Frauen in einem Wohnungsnotfall?
- 2022.06.17. - Wohnungslosenhilfe Freistatt organisiert Wohnungslosentreffen
- 2022.06.10 - Presseerklärung: Zählung obdachloser Menschen in Berlin endlich abgesagt - Kritik obdachloser Menschen wirkt
- 2022.06.08. - Flyer der Wohnungslosen_Stiftung
- 2022.06.05. - Einladung zum Forum Asphaltnomad:innen am 30.06.2022 in Erfurt
- 2022.05.29. - RechtAufStadt-Forum Jena 10.-12.06.2022 - jetzt anmelden!
- 2022.06.14. - Berlin: Veranstaltung "Die Polizei: Helfer, Gegner, Staatsgewalt"
- 2022.05.19. - Positionspapier gegen die geplante Zählung obdachloser Menschen in Berlin
- 2022.05.17. - Einladung Fachtag Wohnungslos - ein Schicksal? - AWO Potsdam 28.06.2022
- 2022.05.10. - Netzwerk-Verteiler der Wohnungslosen_Stiftung - trage Dich ein und sei dabei
- 2022.05.01. - Online Veranstaltung Caritas: Partizipation in der Wohnungslosenhilfe
- 2022.04.15. - Norbert Brandt 31.03.1959 - 14.04.2022 - Ruhe in Frieden
- 2022.04.03. Ergebnisprotokoll Netzwerktreffen 28.-31.03.2022 in Berlin "Gemeinsam gegen Wohnungslosigkeit und Ausgrenzung"
- 2022.03.04. - Einladung zum Netzwerktreffen 28.-31.03.2022 in Berlin "Gemeinsam gegen Wohnungslosigkeit und Ausgrenzung"
- 2022.03.01. - Stefan Schneider - Pressemitteilung: Alles verändert sich? Bilanz 2015-2022
- 2021.02.23 - BAG W-Bundestagung 2022 - Anmeldung möglich bis 27.02.
- 2022.02.16. - Wohnungslosen Menschen die Teilnahme an Landtagswahlen 2022 ermöglichen