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Guten Tag,
am kommenden Freitag findet in Strausberg bei Berlin eine Veranstaltung statt, zu der wir Dich herzlich einladen möchten:
Gewalt gegen wohnungslose Menschen - warum?
Perspektiven aus der Forschung und von der Straße
Es sprechen:
Merle Stöver, Universität Bielefeld
Janina Bertold, Erfahrungsexpert:in, Netzwerk Wohnungslosen_Stiftung
Janet, Erfahrungsexpert:in, Netzwerk Wohnungslosen_Stiftung, Stadtführerin
Datum und Zeit: Freitag, 1. August 2025
ab 18:00 Uhr Küche für Alle (kostenfrei, auch Getränke)
ab 19:00 Uhr Beginn der Veranstaltung
Ort: Horte - AJP 1260 e.V., Peter-Göring-Str. 25 - 15344 Strausberg bei Berlin
Anreise aus Berlin (S-Bahnhof Ostkreuz):
Abfahrt: 16:57 Uhr - S Bahnhof Berlin Ostkreuz, Gleis 3, Linie S5 nach Strausberg Nord
Ankunft: 17:42 Uhr - S Bahnhof Strausberg Stadt, dort werden wir abgeholt und bis zum Veranstaltungsort begleitet (12 Minuten Fussweg)
https://horte-srb.de/events/podiumsdiskussion-warum-gewalt-gegen-wohnungslose-perspektiven-aus-der-forschung-und-von-der-strasse/
Unter der Fragestellung "Gewalt gegen wohnungslose Menschen - warum? - Perspektiven aus der Forschung und von der Straße" sprechen wir über die Hintergründe von Gewalt gegen wohnungslose Menschen.
Im Rahmen der Podiumsdiskussion wird Merle Stöver von der Universität Bielefeld über ihre Forschung zu Tötungsdelikten an wohnungslosen Menschen berichten (siehe auch: https://www.podcast.de/episode/690101754/unsichtbare-opfer-rechtsextreme-morde-an-wohnungslose-menschen) Neben Merle werden zwei Erfahrungsexpertinnen - Janina Berthold und Janet von der Wohnungslosen_Stiftung - ihre Perspektiven vorstellen. Beide kennen die Gefahren, denen wohnungslose Menschen und insbesondere Frauen ausgesetzt sind, aus ihrer eigenen Erfahrung. Nach den kurzen Beiträgen von Merle, Janina und Janet wollen wir miteinder ins Gespräch gehen und überlegen, war wir gegen Gewalt gegen wohnungslose Menschen tun können. Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen der Wohnungslosen_Stiftung und der Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Märkisch-Oderland.
Triggerwarnung:
Im Rahmen der Veranstaltung „Gewalt gegen wohnungslose Menschen – warum? Perspektiven aus der Forschung und von der Straße“ werden explizit Themen wie Gewalt, Diskriminierung und Tötungsdelikte an wohnungslosen Menschen behandelt. Es werden sowohl wissenschaftliche Erkenntnisse als auch persönliche Erfahrungen von Betroffenen thematisiert. Die Inhalte können emotional belastend sein und Erinnerungen an eigene traumatische Erlebnisse hervorrufen. Bitte schätze selbst ein, ob die Teilnahme für Dich in Ordnung ist. Bei Bedarf stehen vor Ort Ansprechmenschen für Unterstützung zur Verfügung.
Hinweis:
Auf der Veranstaltung ist kein Platz für Menschen, die rassistische, menschenfeindliche oder nationalistische Auffassungen vertreten oder verbreiten.
Gedenken Hans-Georg Jakobson
Die Veranstaltung findet als Begleitprogramm zum Gedenken an den Mord an Hans-Georg Jakobson statt.
Jakobson, der in der Nacht vom 28. Juli 1993 in einer S-Bahn schlief, wurde von drei Neonazis misshandelt und anschließend aus der fahrenden Bahn gestoßen. Seit 2013 organisiert eine antifaschistische Initiative regelmäßig Gedenkveranstaltungen auf dem Bahnhofsvorplatz in Strausberg. Seit letztem Jahr erinnert eine Stele auf dem Platz an Hans-Georg Jakobson. Strausberg ist auch heute immer wieder ein Tatort rechter Gewalt. (Wikipedia-Eintrag zu Hans-Georg Jakobson https://de.wikipedia.org/wiki/Hans-Georg_Jakobson)
Anlässlich des 30. Todestag von Hans-Georg Jakobson hat das lokale Gedenkbündnis eine Broschüre veröffentlicht. In verschiedenen Texten geht es um lokale Erinnerungskultur, den Tathergang und um rechte Kontinuitäten in Strausberg. Über den lokalen Bezug hinaus beschäftigen sich weitere Texte mit der Kontinuität von Sozialdarwinismus als tödliche Ideologie vom Nationalsozialismus bis heute.
Die Broschüre kann hier heruntergeladen werden: https://todesopfer-rechter-gewalt-in-brandenburg.de/wp-content/uploads/broschuere_v03b_online.pdf
Guten Tag,
in unserem heutigen Newsletter veröffentlichen wir einen Gastbeitrag von André Hoek und sagen gleichzeitig herzlichen Dank, André.
Kommt gut durch den Sommer! Solidarische Grüße, Stefan
****************
André Hoek - Niemand ist ärmer als Obdachlose
Kein Besitz. Kein Zuhause. Kein Halt.
Ich war 15 Monate obdachlos. Wenn ich heute sage: Niemand in Deutschland ist ärmer als ein Obdachloser, dann meine ich das genau so.
Denn Obdachlosigkeit ist nicht einfach eine Form von Armut – sie ist der Absturz ins Nichts.
Man hat keine Wohnung, keine Tür, die man hinter sich zumachen kann. Man hat keinen Schlüssel, keinen Briefkasten, keine Klingel. Keine Adresse, kein Konto, kein Einkommen. Man ist aus allem herausgefallen, was normalerweise ein menschliches Leben in dieser Gesellschaft strukturiert: keine Termine, keine Verpflichtungen, aber auch keine Rechte, keine Sicherheit, keine Hilfe.
Was bleibt, ist ein Körper, der funktioniert – oder eben nicht. Ein Rucksack mit dem Allernötigsten. Eine Plastiktüte. Vielleicht ein Schlafsack, wenn man Glück hat. Und das Leben draußen – bei jedem Wetter, in jeder Jahreszeit, inmitten einer Gesellschaft, die dich sieht, aber nicht wahrnimmt.
Die Leute stellen sich Armut oft falsch vor. Sie denken an wenig Geld, an Verzicht, an gebrauchte Kleidung. Aber wer obdachlos ist, lebt nicht in „Verzicht“, sondern in völliger Mittellosigkeit.
Man besitzt nur, was man tragen kann. Und wenn einem das geklaut wird – was häufig passiert –, dann besitzt man gar nichts mehr. Keine Papiere. Keine Decke. Kein Ausweis. Und niemand kümmert sich darum.
Obdachlosigkeit heißt: Du fällst – und es gibt keinen Boden, der dich auffängt.
Der Tag beginnt mit dem ersten Problem
Ich wache auf, bevor die Sonne richtig aufgeht. Nicht, weil ich ausgeschlafen bin, sondern weil es zu laut ist, zu kalt, zu unruhig. Ich liege draußen, irgendwo – unter einer Brücke, in einem Park, manchmal am Rand eines Bahnhofs. Es ist nie wirklich bequem. Meistens ist es hart. Und immer ist es öffentlich.
Das erste, was ich merke, ist der Schmerz. Das Bein. Es zieht, es brennt, es pocht. Ich weiß genau, das wird heute wieder schlimm. Eigentlich müsste ich längst zum Arzt. Aber ich bin nicht versichert. Und selbst wenn: Wo sollte ich heute die Zeit hernehmen für eine Ambulanz? Ich muss raus. Ich muss los. Ich muss Geld machen.
Ich setze mich langsam auf. Der Körper fühlt sich alt an. Müde, ausgezehrt, träge. Und das mit Mitte vierzig. Man ist immer müde. Nicht von gestern – sondern von allem. Vom Leben im Sitzen, Warten, Laufen, Kämpfen. Vom ewigen Mangel. Vom Stress, nirgends richtig sein zu dürfen. Vom Frieren. Vom Schlafen ohne Schlaf.
Und dann kommt das Zittern. Die Unruhe. Die Übelkeit. Ich brauche Alkohol. Nicht aus Lust – sondern weil mein Körper ihn verlangt. Weil ich sonst in den Entzug rutsche. Ich kenne die Symptome: Herzrasen, Angst, Schweiß, Krämpfe. Ich habe Leute daran sterben sehen. Wirklich sterben.
Aber ich habe keinen Cent. Also muss ich los. Muss Flaschen sammeln. Muss hoffen, dass ich schneller bin als die anderen. Dass mir niemand heute zuvor kommt. Dass ich genug zusammenkriege, um wenigstens die schlimmsten Symptome zu deckeln – und vielleicht etwas zu essen.
Ich laufe los, obwohl jeder Schritt schmerzt. Ich laufe, obwohl ich kaum geschlafen habe. Ich laufe, weil ich keine Wahl habe.
Jeden Morgen beginnt der Tag mit einem Problem, für das es keine richtige Lösung gibt. Und danach kommt das nächste.
Laufen, sammeln, betteln – ein endloser Kreislauf
Ich ziehe durch die Straßen. Ich kenne die guten Ecken. Parks, Bahnhöfe, Mülleimer, wo oft Pfandflaschen drin liegen. Aber ich bin nicht der Einzige, der das weiß. Andere waren schon da. Manchmal sind die Tonnen leer, bevor ich überhaupt losgegangen bin. Dann geht’s weiter zum nächsten Viertel.
Das Bein schmerzt, aber ich muss weiter. Ich darf mich nicht zu lange ausruhen – zu viele andere sammeln auch. Wer schneller ist, hat den Euro. Wer langsamer ist, geht leer aus. Und ein leerer Tag bedeutet: kein Alkohol, kein Essen, kein Nichts.
Ich finde drei Dosen 25 Cent pro Stück. 75 Cent. Dafür kriege ich zwei Brötchen oder eine Dose Bier – aber eben nicht beides. Ich rechne schon beim Sammeln: Was reicht heute? Was ist unbedingt nötig? Was kann ich streichen?
Ich denke auch ans Betteln, aber das ist noch schwieriger. Du sitzt stundenlang in der Fußgängerzone, streckst die Hand aus, stellst den Becher hin. Und es passiert: nichts. Manche sehen dich nicht einmal. Andere gucken absichtlich weg. Einer sagt: „Such dir halt ’nen Job.“ Einer gibt 10 Cent. Ich bedanke mich. Ich bedanke mich immer. Man darf sich nichts anmerken lassen, sonst kommt gar nichts mehr.
Zwischendurch muss ich mich setzen. Nicht aus Bequemlichkeit – aus Not. Mein Bein macht dicht. Ich setze mich auf einen Stein, warte 30 Minuten, dann weiter. Immer weiter.
Der ganze Tag ist ein einziger Versuch, den Absturz ein kleines Stück hinauszuzögern.
Und wenn man abends das Geld in der Hand zählt, merkt man: Es hat wieder nicht gereicht. Nicht mal für das Nötigste.
Schmerzen, Krankheit, keine Hilfe
Seit Tagen schleppe ich dieses Bein mit mir herum. Es ist dick, entzündet, heiß. Jeder Schritt ist ein Stich. Ich weiß genau: Das ist nicht harmlos. Das müsste behandelt werden. Eigentlich müsste ich liegen, schonen, kühlen. Aber wie denn?
Ich kann nicht einfach zum Arzt gehen. Ich bin nicht versichert. Keine Krankenkasse, keine Chipkarte, kein Termin. Und in der Obdachlosenambulanz können sie mir oft auch nur Schmerzmittel geben. Wenn überhaupt. Kein Röntgen, kein Blutbild, kein MRT. Nur Pflaster und Ibuprofen.
Also laufe ich weiter. Auch heute. Auch morgen. Weil ich muss. Weil ich keine andere Wahl habe. Ich brauche das Geld. Ich brauche die Flaschen. Ich brauche irgendwas, das diesen Tag überbrückbar macht.
Und die Gedanken sind schon weiter: Was ist, wenn es schlimmer wird? Wenn ich in zwei Wochen gar nicht mehr laufen kann? Dann war’s das. Ich saß mal neun Monate im Rollstuhl, auf der Straße. Da fängt das Elend erst richtig an. Ohne Beine kein Flaschensammeln. Ohne Bewegung kein Überleben.
Krankheit ist auf der Straße nicht einfach unangenehm – sie ist gefährlich.
Weil niemand kommt, wenn du fällst. Weil niemand anruft. Weil keiner nachfragt. Weil du auf keiner Liste stehst.
Und irgendwann begreifst du: Wenn du jetzt zusammenbrichst, dann merkt das vielleicht tagelang keiner. Und wenn doch, dann bist du der „Obdachlose mit dem Bein“, für ein paar Minuten Aufmerksamkeit – und danach wieder vergessen.
Kein Rückzugsort, keine Tür, kein Feierabend
Irgendwann ist der Tag „geschafft“. Ich habe gesammelt, ich habe gebettelt, ich habe gerechnet. Ich habe vielleicht sechs, sieben Euro in der Tasche – wenn es gut lief. Ich kaufe das Nötigste: ein Brot, ein Getränk, vielleicht eine kleine Flasche Bier gegen das Zittern. Mehr geht nicht. Viel weniger darf es auch nicht sein.
Und dann stellt sich die Frage: Wohin jetzt?
Alle anderen kehren jetzt heim. Machen die Tür hinter sich zu. Ziehen die Schuhe aus. Kochen sich was. Setzen sich auf ihr Sofa. Ich kenne das – ich hatte früher auch mal eine Wohnung. Aber heute gibt es für mich keinen Ort, an den ich zurückkehren könnte. Kein Zimmer. Kein Bett. Kein Schlüssel in der Tasche.
Ich setze mich irgendwo hin – eine Bank im Park, eine dunkle Ecke hinter dem Bahnhof, eine Nische in einer Tiefgarage. Ich überlege: Wo ist es heute halbwegs ruhig? Wo könnte ich heute Nacht vielleicht mal drei, vier Stunden schlafen, ohne dass mich jemand tritt, wegschickt oder beklaut?
Denn nachts wird es gefährlich. Es gibt viele, die es auf Obdachlose abgesehen haben. Nicht immer nur andere Obdachlose – auch Jugendliche, Besoffene, Polizisten, die dich „verlagern“ wollen. Du bist nie sicher. Du schläfst nie wirklich. Du döst, wachsam, halb angezogen, mit einem Arm um den Rucksack.
Und irgendwann dämmert es. Ein neuer Tag steht bevor. Und du weißt jetzt schon: Er wird genauso.
Es gibt keinen Feierabend in der Obdachlosigkeit. Nur ein endloser Strom von Tagen, durch den du dich schleppst.
Die große Leere – Tristesse, Einsamkeit, Hoffnungslosigkeit
Die schlimmste Armut auf der Straße ist nicht materiell – sie ist innerlich.
Natürlich: Der Hunger ist real. Die Schmerzen sind real. Die Kälte, die Angst, die Müdigkeit – alles real. Aber am schlimmsten ist das, was sich im Inneren abspielt. Diese Leere. Diese endlose Gleichförmigkeit. Dieses Wissen: Es ändert sich nichts.
Die Tage gleichen sich wie Wassertropfen. Jeder ist wie der davor – und wie der danach. Du wachst irgendwo auf, schleppst dich los, suchst nach Flaschen, bettelst, wirst ignoriert, zählst deine Centstücke, überlegst, wo du heute schläfst – und am Ende sitzt du wieder irgendwo, schaust auf den Boden und weißt: Morgen wird es genauso sein.
Und das ist der Unterschied zu fast allen anderen Lebenskrisen.
Wer arbeitslos ist, hat vielleicht einen Antrag laufen. Wer krank ist, bekommt irgendwann einen OP-Termin. Wer in Schulden steckt, kann hoffen auf einen Vergleich, eine Ratenzahlung, ein Ende.
Aber als Obdachloser weißt du: Das bleibt so.
Nächste Woche, nächster Monat, vielleicht noch nächstes Jahr – wenn du dann noch lebst.
Du bist nicht nur arm – du bist abgehängt. Du hast keine Funktion mehr in dieser Gesellschaft. Kein Zuhause, keine Aufgabe, keine Perspektive. Viele sprechen dich gar nicht mehr an, sondern nur noch über dich. Und wenn dich jemand doch mal fragt, wie’s dir geht, weißt du oft selbst keine Antwort. Es ist zu groß, zu schwer, zu leer.
Die Einsamkeit wird dabei irgendwann nicht mehr schmerzhaft – sie wird einfach normal.
Du redest kaum noch. Du lachst nicht. Du planst nichts. Du existierst nur.
Und du fragst dich manchmal, ganz still: Warum überhaupt noch?
Was du tun kannst
Wenn du bis hierher gelesen hast, fragst du dich vielleicht: Was kann ich tun?
Die Antwort ist einfach. Und unbequem: Gib Geld.
Ja – auch wenn du denkst, das wird für Alkohol ausgegeben. Wahrscheinlich wird es das. Weil viele auf der Straße suchtkrank sind. Weil Entzug kein „Verzicht“ ist, sondern eine körperliche Krise, die lebensgefährlich sein kann. Wer morgens zittert, schwitzt, erbricht – der braucht Hilfe. Und zwar sofort. Nicht morgen. Nicht, wenn er „sauber“ ist. Sondern jetzt.
Und wenn du etwas gibst – dann gib so, als wärst du der Einzige.
Denn oft ist es genau so. Zwei-, dreihundert Menschen laufen an einem Obdachlosen vorbei, bevor einer stehenbleibt. Und wenn dann 20 Cent in den Becher fallen, bedanken wir uns dafür, als wäre es ein Geschenk. Dabei reicht das nicht einmal für einen halben Apfel beim Discounter.
Fünf Euro sind viel Geld für jemanden, der jeden Cent zählen muss – aber für viele, die auf dem Weg zur Arbeit, zum Bäcker oder ins Fitnessstudio gehen, sind sie verzichtbar. Zehn Euro verändern vielleicht deinen Tag nicht – aber vielleicht retten sie meinen.
Nicht symbolisch. Ganz konkret.
Du musst das nicht jeden Tag tun. Nicht für jeden, nicht überall.
Aber wenn du gibst – dann gib nicht das, was du übrig hast. Gib das, was wirklich hilft.
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Text: André Hoek (https://www.andre-hoek.de/)
Foto: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Andre_Hoek_neu.jpg
Guten Tag,
wir haben soeben dem Bundesminister der Finanzen, Lars Klingbeil und der Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Verena Hubertz, eine Email geschickt, in der wir darauf hinweisen, dass es sehr sinnvoll wäre, bei der geplanten Haushaltsaufstellung des Bundeshaushaltes für 2025 auch das Netzwerk wohnungslosigkeitserfahrener Menschen innerhalb der Wohnungslosen_Stiftung zu fördern.
Nur so kann sicher gestellt werden, dass die Stimmen von Erfahrungsexpert:innen in eigener Sache auch Gehör finden. Was mit den Geldern passieren soll, ist in der Email genauer erläutert.
Wir freuen uns auf Rückmeldungen, Kommentare und Gesprächseinladungen aller Art.
Freundliche Grüße,
Stefan Schneider
Berlin, 23.05.2025
Lieber Lars Klingbeil, liebe Verena Hubertz ,
mit Ihrem Eintritt in die Bundesregierung als Vize-Kanzler und Minister der Finanzen bzw. als Ministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen der Bundesrepublik Deutschland haben Sie eine besondere Verantwortung für Menschen ohne Wohnung und in Wohnungsnot in Deutschland übernommen.
Gegenwärtig ist der Haushalt für das Jahr 2025 noch nicht beschlossen, allerdings sind schon Entwürfe vorbereitet.
Die Wohnungslosen_Stiftung und insbesondere das offene Netzwerk von Menschen mit Wohnungslosigkeitserfahrung verfolgen die aktuellen politischen Entwicklungen mit Sorge.
Uns ist aufgefallen, dass im Haushaltsplan 2501 Bau- und Wohnungswesen 1,4 Millionen Euro vorgesehen sind für die Position
684 01-290 Zuschüsse für zentrale Einrichtungen, überregionale Maßnahmen und Modellvorhaben für besondere gesellschaftliche Gruppen
Diese Mittel sollen wie folgt verteilt werden:
1. Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. (BAG W).... 750
2. Bundesverband Housing First e.V................................................... 150
3. Sonstiges........................................................................................ 500
Zusammen....................................................................................... 1 400
(https://www.bundeshaushalt.de/static/daten/2025/soll/draft/epl25.pdf), Seite 12
Das ist aus unserer Sicht eine deutliche Benachteiligung der Interessen wohnungsloser Menschen. Menschen mit dem Erfahrungshorizont Straße und Wohnungslosigkeit sind bei dieser Planung vollkommen unterrepräsentiert in Bezug auf Problembeschreibung, Lösungsansätze und Entscheidungsprozesse.
Zwar sind sowohl in der BAGW als auch im BV Housing First auch einige wenige wohnungslosigkeitserfahrene Menschen aktiv, aber im Grunde vertreten diese geförderten Insitutionen die Interessen der Wohnungslosenhilfe. Unsere bisherige Arbeit hat gezeigt, dass Menschen mit Wohnungslosigkeitserfahrung durchaus für sich selbst sprechen können.
Wie wir schon mehrfach etwa am Beispiel zwangsgemeinschaftlicher Massennotunterkünfte deutlich herausgearbeitet haben, sind die Interessen wohnungsloser Menschen eben nicht identisch mit den Interessen der Wohnungslosenhilfe und ihren Funktionären und Berufslobbyisten.
Aus diesem Grund möchten wir anregen, die Wohnungslosen_Stiftung als bundesweit agierenden Interessenverband wohnungslosigkeitserfahrener Menschen paritätisch gleichwertig ebenfalls mit einem Betrag von 900 T€ zu fördern.
Wir möchten diesen Betrag wie folgt untersetzen
450 T€ - zentrale Aufgaben, davon
80 T€ - Koordination Sichtbarkeit wohnungsloser Menschen(Öffentlichkeitsarbeit)
80 T€ - Koordination Beteiligung (Mitwirkung in Politik und Verwaltung, Gremien und Ausschüssen)
80 T€ - Unabhängige Beschwerde- und Dokumentationsstelle
80 T€ - Koordination bundesweite und europäische Vernetzung
80 T€ - offene Vernetzungs- und Austauschforen
50 T€ - Reise- und Übernachtungskosten, allgemeine Aufwendungen
450 T€ - Förderung thematischer und regionaler Gruppen, Initiativen und Projekte, davon
80 T€ - Schwerpunkt Menschen auf der Straße, Gesundheit, Pflege und Hospiz
80 T€ – Schwerpunkt Frauen* & Queere Menschen
80 T€ - Schwerpunkt wohnungslose Migranten und Geflüchtete
80 T€ - Schwerpunkt Jugendliche und Care-Leaver
80 T€ - Schwerpunkt Beteiligung und innovative Konzepte gegen Wohnungsnot
50 T€ - Reise- und Übernachtungskosten, allgemeine Aufwendungen
Damit schlagen wir vor, den Haushaltstitel wie folgt neu zu planen:
684 01-290 Zuschüsse für zentrale Einrichtungen, überregionale Maßnahmen und Modellvorhaben für besondere gesellschaftliche Gruppen (neu)
Diese Mittel werden wie folgt verteilt:
1. Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. (BAG W).... 750
2. Bundesverband Housing First e.V................................................... 150
3. Wohnungslosen_Stiftung gUG (Netzwerk).......................................900
4. Sonstiges......................................................................................... 500
Zusammen........................................................................................ 2 300
Die Gegenfinanzierung der von uns angeregten jährlichen Mehrausgaben soll erfolgen durch eine Besteuerung der Gewinne, die in der nicht gemeinnützigen Wohnungswirtschaft erzielt werden sowie durch Zwangsgelder für spekulativen Leerstand und Zweckentfremdung von Wohnraum.
Wir sind davon überzeugt, dass eine Investition in Strukturen der Selbstorganisation dazu beitragen kann, Folgekosten der Obdachlosigkeit und Wohnungslosigkeit zu reduzieren.
Statt dauerhaft oder im Rahmen von Kältehilfe zwangsgemeinschaftliche Ersatzunterkünfte wie Notunterkünfte, Kältehilfen, Wohnheime und Herbergen zu finanzieren, in denen wohnungslose Menschen wohnungslos bleiben, muss das Ziel sein, jedem einzelnen wohnungslosen Menschen eine eigene Wohnung (oder eine selbstbestimmte Wohnform) zur Verfügung zu stellen.
Für Rückfragen und weitere Auskünfte stehen wir jederzeit zur Verfügung – gerne auch in einem persönlichen Gespräch.
Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung.
Freundliche Grüße
Stefan Schneider und weitere Akteure der aus dem offenen Netzwerk der Wohnungslosen_Stiftung
Dokumentation „Peers im Handlungsfeld Wohnungslosigkeit" Augsburg 25.02.-01.03.2025
Nachstehend findest Du die Dokumentation - einkommende Beitrage werden fortlaufend ergänzt
'[Entwurf, Stand 22.01.2025 - Änderungen und Ergänzungen sind möglich]
- Dienstag, 25.02.2025 (Anreisetag)
- Mittwoch, 26.02.2025 (1. Tag)
- Donnerstag, 27.02.2025 (2. Tag)
- Freitag, 28.02.2025 (3. Tag)
- Samstag, 01.03.2025 (Abreisetag)
Dienstag, 25.02.2025 (Anreisetag)
- Hartmut Noelling [auf der Straße unterwegs]: Vorstellung des Projekts von Momentum.de: Was erwarten Menschen mit Wohnungslosigkeitserfahrung von der neuen Bundesregierung [unten im Gruppenraum, Abgabefrist bis Mittwoch, 26.02.2025, 12:00 Uhr]
- Film Hausnummer Null (2024): ZDF Mediathek https://www.zdf.de/filme/das-kleine-fernsehspiel/hausnummer-null-100.html noch verfügbar bis 18.10.2026
Mittwoch, 26.02.2025 (1. Tag)
09:00 - 12:00 Uhr Vormittags-Session Mittwoch [Motivationen, Standards & Inhalte der Peer-Arbeit]
- Verena Zillig (Augsburg - Stiftung Obdachlosenhilfe Bayern): Grusswort
- Impuls: Chris Czischke (Leipzig - Peer-Gruppe-Leipzig - Erfahrungsexperte): Warum wir eine Peer-Gruppe brauchen
- Impuls: Ionnna Pamminger (Wien - Wiener Wohngemeinschaften Heilsarmee - Erfahrungsexpertin): Straße - Peer-Ausbildung - Berufseinstieg
- Franz Haberl, Peer-Netzwerk Wien: Zertifikatskurs Peer Mitarbeiter – was es zwingend benötigt als Basisausbildung länderübergreifend
- Tamara Protegger, Elena Benitam, Selina Koller, Patrizia Schabus (Klagenfurt - Momo Austria): Do’s & Don’ts in der Peer-Arbeit
- Andrea Pilgersdorfer (St. Pölten - Fachhochschule St. Pölten - Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung): Workshop zu Standards & Qualität von Peer-Arbeit
- Ergebnispräsentaion der Arbeitsgruppen zur Peer-Arbeit (Alex, xxx, xxx)
- Georg Hewald (Hippersfürth - Erfahrungsexperte) - Gewalt bei Wohnungsverlust
- Christof Arend (Erlangen - Erfahrungsexperte) : Irr-Garten Erlangen
- Samara Thiel (Leipzig - Erfahrungsexpertin): Care-Leaving
- Kristina Meyer-Estorf (Hamburg - Coach/ Turtle Steps - Erfahrungsexpertin): Unsichtbar, einsam, angepasst und wohnungslos
- Marie Gersch (Berlin - Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe BAGW): Vorstellung der Facharbeitsgruppe Partizipation in der Bundesarbeitgemeinschaft Wohnunglosenhilfe - Aktueller Diskussionstand und Themen
Marie Gersch - Facharbeitsgemeinschaft Partizipation in der BAGW.pdf
- Linda Glanz (Berlin - Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch - Regisseurin https://www.lindaglanz.de/): Theater - Utopien des Zusammen-wohnens (Input und Workshop)
Donnerstag, 27.02.2025 (2. Tag)
- Luisa T. Schneider (Amsterdam - Vrije Universiteit Amsterdam - Erfahrungsexpertin) / N.N.
- Dirk Habert (Konstanz - Erfahrungsexperte): Erfahrungen teilen
- Nadine Seemann + Tino Neufert: Die Anfänge der Peer-Gruppe-Leipzig//
- Sophie Wieschnewski (Leipzig - Bahnhofsmission Leipzig )/ Chriss Czischke: Umsetzung der Praktika - Was war gut, wo gabs Probleme, was sollte verändert werden / Grundsätze im Praktikum//
Benji(Leipzig, Erfahrungsexperte) Silke Baum (Leipzig - Internationale Berufsakademie Leipzig): Partizipartive Lern-Lehr-Settings im Kontext der Peer-Gruppe-Leipzig - Franz Haberl (Wien - Obdach Forum - Erfahrungsexperte) + Renate Alkan (Wien - Chancenhaus Wurlitzergasse - Erfahrungsexpertin) + Robert Vilis (Wien - Caritas Tageszentrum am Hauptbahnhof - Erfahrungsexperte): Lernprozesse & Gruppendynamik in der Peer-Ausbildung in Wien; Aufgaben und Bedeutung des Wiener Peer-Netzwerks
- Madalena Wallenstein de Castro (Lissabon/ Berlin - Universität der Künste - Künstlerin): Limbo - Wohnzimmer ohne Wände
- Markt der Möglichkeiten:
- Chriss Czischke: Offener Brief
- Veronika & Karin: Arbeit im Bezirk Neuköln
- Stefan Schneider: Neues Partizipationsmodell von Kristina Schmidt, Hildesheim
Freitag, 28.02.2025 (3. Tag)
09:00 - 12:00 Uhr Vormittags-Session Freitag [Peers, Unterstützung, Politik und Traumata]
- Sandra Yildiz (Wien - Backstreet-Guides - Erfahrungsexpertin): Eigenständige, unabhängige und politische Peer-Gruppen-Arbeit
- Erik, Marc, Mats (Basel - Schwarzer Peter - Verein für Gassenarbeit): Autonomes-Peer-Büro + Kleiderkammer in Basel: Hintergründe, Arbeitsweise, Erfahrungen
- Tino Neufert (Leipzig - Strassensozialarbeit für Erwachsene SAFE): Wie Soziale Arbeit Peer-Arbeit unterstützen könnte
- Manuela Grötschel (Düsseldorf - Traumapädagogik und Jugendhilfe): Biografische Belastung, Traumata + Peer-Arbeit
- Jochen Sawilla (Bruchsal - Amt für Familien und Soziales - Strassensozialarbeit / Heidelberg - Hochschule Fresenius) - Menschen mit Wohnungslosigkeitserfahrung und partizipative Forschung
- Julia Bathaeian (Dortmund - Evangelische Hochschule Bochum - Erfahrungsexpertin) - Vorstellung eines partizipativen Forschungsvorhabens zu Peer-Arbeit (Masterthesis)
Julia Bathaeian - Aufruf Partizipative Masterarbeit.pdf
- Axel Fleischhauer (Hannover - Selbsthilfe für Wohnungslose SeWo - Erfahrungsexperte): Partizipartives Forschungsprojekt Armut stinkt! - Ergebnisse, Erkenntnisse & Schlussfolgerungen
- Manja Starke (Heimbach - Wohnungslosen_Stiftung - Erfahrungsexpertin), Sybill Janetz; Bianca Schwarzer: Projekt Frauensalon in der Wohnungslosen_Stiftung
- Maria Panzer (Augsburg - Sozialdienst Katholischer MännerSozialdienst Katholischer Männer/ Emden - Fachhochschule Emden/ Leer): Tiere, Tierhalter*innen und Peers in der Wohnungsnotfallhilfe
- Daniel Zaibi (Berlin - Bündnis gemeinsam gegen Obdachlosigkeit und Zwangsräumungen - Erfahrungsexperte): Eigene Wohnung auf dem Klageweg einfordern - Bericht zu einem Berliner Projekt
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Musik: 4. Mahnung [Acoustic Punkrock]
Feedback
Peer-Gruppe Leipzig
bei Safe (Strassensozialarbeit für Erwachsene)
Demmeringstr. 32
04177 Leipzig
An die zukünftige Bundesregierung,
die gewählten Mitglieder des Bundestages
und der Landesparlamente und die gewählten Volksvertreter
Offener Brief zur Situation von wohnungslosen Menschen in Deutschland
Leipzig, 27.01.2025
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir sind eine Gruppe von Menschen mit Wohnungslosigkeitserfahrung aus Leipzig. Einige von uns waren im September 2024 im Bundestag und haben unsere Forderungen vorgetragen. Daraus ist eine Liste von Wünschen entstanden.
Überall in Deutschland leben Menschen auf der Straße – ihnen fehlt das Nötigste. Sichere Schlafplätze, Toiletten, Duschen, Privatsphäre usw. – alles fehlt.
Deutschland hat sich in internationalen Verträgen gesamtgesellschaftliche Ziele gesetzt, die jetzt umgesetzt werden müssen. Dazu gehört auch das Menschenrecht auf Wohnung. Deutschland hat einen Nationalen Aktionsplan zur Beendigung von Wohnungslosigkeit bis 2030 beschlossen, der vollkommen unzureichend ist: Bislang sind keine Effekte und Maßnahmen für uns und andere wohnungslose Menschen erkennbar. Hilfeeinrichtungen wurden nicht entlastet.
Um Armut und Wohnungslosigkeit zu überwinden, sollten wir jetzt mit konkreten Maßnahmen anfangen.
Wir nehmen Hoffnungslosigkeit wahr. Die Leute haben keine Zuversicht und kein Vertrauen mehr, ihre Situation ändern zu können. Das erschwert alles und grundsätzlich. Wir brauchen keine Facharbeitsgruppen, die über wohnungslose Menschen sprechen. Wir brauchen Lösungen, die sofort greifen und menschenwürdig sind und zur Verbesserung und Stabilisierung der Lebensumstände wohnungsloser Menschen führen. Wir brauchen keine Massenunterkünfte mit Zwangszuweisung. Dort finden wir nur Erniedrigung, schlechte hygienische Zustände, Schlaflosigkeit, Diebstahl, Gewalt und unglaublich hohe psychische Belastungen gepaart mit zu wenig und nicht adäquatem geschulten Personal. Das hilft nicht, sondern fördert psychische Instabilität, Sucht und Flucht vor dem System. Man fühlt sich in solchen Einrichtungen ausgestoßen und diskriminiert, nicht gewollt, nicht dazu gehörig. Du wirst täglich kontrolliert von der Security, die Behandlung ist herablassend. Genau das Gegenteil sollte jedoch angestrebt werden. Das ist in solchen Unterkünften nicht leistbar. Das schafft man aber mit Beteiligungsformaten. Das schafft man, wenn man gefragt wird und zusammen arbeitet, sich austauscht und sich gegenseitig ernst nimmt. Dies sollte Grundlage und Leitsatz (auch nach 2030) der Wohnungslosenhilfe werden
Wir schlagen vor, jetzt und sofort mit folgenden Punkten zu beginnen:
- Wohnungslose Menschen sind nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung. Seit Jahrzehnten wird über uns geredet, es ist nun an der Zeit, einen Anfang zu setzen und es anders zu machen. Wir sind ein vollwertiger Teil der Gesellschaft und möchten bei allen Maßnahmen zur Bekämpfung von Wohnungslosigkeit aktiv eingebunden werden.
Unsere Lösungsansätze werden mit Sicherheit wesentlich preisgünstiger und nachhaltiger sein, als die paternalistischen Notlösungen im bestehenden System der sog. Wohnungslosenhilfe, wie von uns oben beschrieben. - Menschen benötigen jetzt eine Wohnung! Viele Grundstücke, Objekte und Wohnungen stehen leer, zum Teil schon seit Jahren. Wir möchten, dass alles getan wird, um diese Flächen und Wohnungen für obdachlose Menschen zur Verfügung zu stellen und Selbsthilfe zur Beschaffung von Wohnraum zu fördern und gesetzlich geschützt zu ermöglichen.
- Mieten müssen wieder bezahlbar werden, Zwangsräumungen in die Obdachlosigkeit sind menschenunwürdig und müssen unterbleiben.
Als Bundestagsabgeordnete*r bzw. als Volksvertreter*in werden Sie Politik gestalten, egal ob in Regierungsparteien oder in der Opposition. Für die Gestaltung von Politik sind Sie Fachleute, für die Situation wohnungsloser Menschen liegt das Fachwissen bei uns.
Wir treffen uns seit 2021 regelmäßig, beteiligen uns an den wöchentlichen Hilfetouren mit TiMMi ToHelp in der Leipziger Innenstadt, wir unterstützen Streetworkprojekte bei der Arbeit, haben uns Praktika selbst organisiert und ein Netzwerk aufgebaut, wir haben Kontakte zu Hochschulen und sind mit anderen Gruppen und Initiativen im deutschsprachigen Raum in ständigem Austausch. Unter anderem leisten wir Öffentlichkeitsarbeit und klären über die Situation von Menschen mit Armutserfahrung auf, auch an Schulen.
Wir möchten Sie deshalb einladen, nach Leipzig zu kommen und mit uns über unsere Anliegen in den Dialog zu kommen.
Wir laden Sie zu einer sozialen „negativen“ Stadtführung ein.
Wir möchten dabei unsere Arbeit vorstellen, aber auch über die Erweiterung und den Ausbau unserer Arbeit sprechen.
Wir werden unsere Sichtweisen, Ideen, Konzepte und Forderungen erläutern.
Wir treffen uns in Leipzig-Lindenau. Kommen Sie vorbei! Nehmen Sie zu uns Kontakt auf!
Freundliche Grüße,
Peer-Gruppe-Leipzig
Kontakt:
Ansprechpartner: Chriss
Guten Tag,
heute möchte ich erinnern und aufmerksam machen auf den nächsten Open Talk der Wohnungslosen_Stiftung am Mittwoch, 15.01.2025 ab 11:00 Uhr.
Diesmal ist der Schwerpunkt die anstehenden Bundestagswahlen. Mike hat sich Gedanken gemacht zu der Frage, ob obdachlose Menschen wählen können (ja, aber nicht bei allen Wahlen), Roland wird die Wahlprüfsteine vorstellen, die die Landesarmutskonferenz Baden - Württemberg entwickelt hat (krasse Fragen) und Chriss wird seinen Offenen Brief vorstellen, den er an die kommenden Bundestagsabgeordneten richten möchte. Am Ende haben wir noch Zeit, uns über Termine und sonstiges auszutauschen.
Bis dahin, solidarische Grüße, Stefan
Mittwoch, 15.01.2025 von 11:00 - 12:30 Uhr
https://us02web.zoom.us/j/86390072378
Meeting-ID: 863 9007 2378
Themen sind diesmal:
- Begrüssung, ggf. kurze Vorstellungsrunde
- Bundestagswahl 2025 - wie können obdachlose Menschen wählen? Welche Hindernisse gibt es? (Input: Mike Langer, Peer-Gruppe Leipzig)
-> siehe auch die Information der Bundeswahlleiterin dazu: https://www.bundeswahlleiterin.de/service/glossar/n/nicht-sesshafte.html - Bundestagswahl 2025 - Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl der Landesarmutskonferenz Baden-Württemberg, vorgestellt von der Roland Saurer, Sprecher der LAK Baden-Württemberg)
(http://www.landesarmutskonferenz-bw.de/?p=5939) - Bundestagswahl 2025 - Ein offener Brief an die neu gewählten Bundestagsabgeordneten (Chriss Czischke, Peer-Gruppe Leipzig)
- Termine, Sonstiges
Alle Plätze für die Tagung in Augsburg sind vergeben! Du kannst Dich nur noch für einen Nachrückerplatz bewerben!
Guten Tag!
Du möchtest am Offenen Netzwerktreffen / Tagung „Peers im Handlungsfeld Wohnungslosigkeit" Augsburg 25.02.-01.03.2025 teilnehmen?
Dann lese die organisatorischen Hinweise und fülle bitte dann das Formular aus. Sollte das nicht funktionieren, kannst Du Dich gerne per Email bei uns melden!
Wir freuen uns auf Dich! Hier findest Du das Programm (Änderungen sind möglich).
Herzliche Grüße
Corinna, Stefan & Sybill
Organisatorisches
Teilnehmende: Die Teilnehmerzahl dieses Treffens ist auf 80 Menschen begrenzt - aus Platzgründen.
Reihenfolge der Bestätigung der Anmeldungen: Bei den Anmeldungen werden zunächst die Menschen berücksichtigt, die das Programm mitgestalten sowie Menschen mit Wohnungslosigkeitserfahrungen. Alle anderen Teilnehmer werden nachrangig berücksichtigt.
Kostenbeitrag: Für Menschen, die das Programm mitgestalten sowie für Menschen mit Wohnungslosigkeitserfahrungen werden Reise-, Unterkunfts- und Verpflegungskosten übernommen. Bei der Anreise bitten wir darum, kostengünstige Varianten zu wählen. Alle anderen Teilnehmer werden gebeten, ihre An- und Abreise sowie die Unterkunft selbst zu organisieren. Die Teilnahme am Programm sowie die Verpflegung ist für alle bestätigten teilnehmenden Menschen kostenfrei - Spenden nach eigenem Ermessen sind erwünscht.
Teilnahmevoraussetzung: Auf der Tagung ist kein Platz für Menschen, die rassistische, menschenfeindliche oder nationalistische Auffassungen vertreten oder verbreiten.
Bahn: Macht Euch bitte jetzt schon Gedanken über Eure An- und Abreise. Wer das nicht vorfinanzieren kann oder will, meldet sich bitte, ab Besten schon mit Wunschverbindungen und einer Aussage, ob eine Sitzplatzreservierung benötigt werden wird. Wir schicken Die / Euch dann die Tickets zu. Auch Menschen, die später anreisen oder früher Abreisen, sollten Bescheid geben für unsere Planung.
Auto: In einzelnen Fällen ist es auch möglich, die Kosten für Anreise mit Auto zu übernehmen (Linda, Lela ...).
Begleitpersonen. Wenn es für Deine Teilnahme erfordlich ist, können auch Begleitpersonen mitkommen.
Hunde sind im Tagungsort Grandhotel Cosmopolis kein Problem - in der Jugendherberge Augsburg aber schon. Für Menschen mit Hund müssen also andere Lösungen gefunden werden. Sprecht uns gerne an, soweit wir nicht bereits darüber gesprochen haben.
Unterkunft: Wir haben in der Jugendherberge Augsburg Doppelzimmer mit Frühstück reserviert. Überlegt jetzt schon mal, mit wem ihr gerne zusammen im Zimmer sein möchtet. Menschen, die eine andere Form der Unterkunft benötigen (draußen, Einzelzimmer etc.) sprechen uns bitte an: Wir behandeln das wie immer vertraulich und finden eine Lösung. Für Menschen, die mit Hund kommen werden, werden wir andere Unterkünfte finden.
Wege: Die Entfernung zwischen der Jugendherberge und die Tagungsraum Grandhotel Cosmopolis beträgt 300 Meter, allerdings sind Straßen zu überqueren und Höhenunterschiede zu bewältigen.
Verpflegung: Während des gesamten Zeitraums der Tagung wird es kostenfrei Kaffee, Tee, Wasser und weitere Getränke für alle Teilnehmenden geben sowie jeden Tag ein Mittagessen und Abendessen. Auch zwischendurch wird es immer die Möglichkeit geben, etwas zu Essen und zu Trinken zu nehmen. Die Verpflegung wird überwiegend vegetarisch sein, aber nicht nur.
Barierefreiheit: Der Tagungsraum ist nur bedingt barrierearm.
JobCenter und Behörden: Falls Du an der Tagung teilnehmen möchtest aber eine Bestätigung gegenüber einer Behörde (z.B. JobCenter) oder Einrichtung (z.B. Notschlafstelle) benötigst, dass es sich hierbei um eine ehrenamliche Tätigkeit handet, die auch Deiner Qualifikation und demokratischen Beteiligung und politischen Willensbildung dient, dann melde Dich gerne bei uns - wir werden Dir dann sofort eine entsprechende Bescheinigung ausstellen in der Hoffnung, dass Du dann daran teilnehmen kannst.
Und jetzt freuen wir uns auf Deine Anmeldung!
Alle Plätze für die Tagung in Augsburg sind vergeben! Du kannst Dich nur noch für einen Nachrückerplatz bewerben!
Guten Tag,
heute am 08. Januar 2025 hat die amtierende Bundesregierung den Wohnungslosenbericht 2024 veröffentlicht.
Aus unserer Sicht ergeben sich dazu wenigstens 3 Fragen:
- Warum ist bei der Erstellung die Wohnungslosen_Stiftung als Interessenverband von Menschen mit Wohnungslosigkeitserfahrung nicht beteiligt?
- Warum wird im Wohnungslosenbericht die Arbeit der verschiedenen im Netzwerk der Wohnungslosenstiftung mitarbeitenden Erfahrungsexpert:innen, Selbstvertretungen, Gruppen, Initiativen, Bündnisse, Vereine nicht erwähnt?
- Warum werden die Menschen aus dem Netzwerk der Wohnungslosen_Stiftung nicht über die Veröffentlichung des Wohnungslosenberichts informiert, sondern müssen das erst aus den Medien erfahren?
Siehe dazu auch unsere Stellungnahme zum Nationalen Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit vom 26.03.2024
https://www.wohnungslosenstiftung.org/neuigkeiten/2024-03-26-stellungnahme-nationaler-aktionsplan-wohnungslosigkeit.html
Immerhin übernimmt das Deutsche Institiut für Menschenrechte einen Teil unserer Positionen:
„Deutschland ist menschenrechtlich verpflichtet, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und bestehenden Wohnraum bezahlbar zu halten. Es ist daher inakzeptabel, dass mit rund 531.600 Personen mehr Menschen denn je – darunter viele Kinder – wohnungslos sind und dadurch massiv in ihren Grund- und Menschenrechten eingeschränkt werden“, sagt Claudia Engelmann, Expertin des Instituts für das Recht auf Wohnen. Wohnungslose Menschen seien nicht nur in ihrem Recht auf Wohnen eingeschränkt, sondern etwa auch in ihrem Recht auf Gesundheit oder auf Schutz vor Gewalt. Das zeige der Wohnungslosenbericht der Bundesregierung sehr deutlich.
Solidarische Grüße,
Stefan
„Peers im Handlungsfeld Wohnungslosigkeit" Augsburg 25.02.-01.03.2025
Herzlich Willkommen zum offenen Netzwerktreffen / Tagung in Augsburg. Das Treffen wird organisiert von der Wohnunglosen_Stiftung in Kooperation mit Tür an Tür und mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Bayerischer Obdachlosenhilfe und Sozialer Mampf Augsburg.
Nachstehend findest Du das geplante Programm.
'[Entwurf, Stand 22.01.2025 - Änderungen und Ergänzungen sind möglich]
- Dienstag, 25.02.2025 (Anreisetag)
- Mittwoch, 26.02.2025 (1. Tag)
- Donnerstag, 27.02.2025 (2. Tag)
- Freitag, 28.02.2025 (3. Tag)
- Samstag, 01.03.2025 (Abreisetag)
Dienstag, 25.02.2025 (Anreisetag)
ab 15:00 Uhr Anreise
18:00 - 19:00 Uhr Abendessen
19:00 - 22:00 Uhr Eröffnungssession
- Begrüssung, Organisatorisches, Vorstellungsrunde
anschließend zwei parallele Angebote - Gruppe 1: Hartmut Noelling [auf der Straße unterwegs]: Vorstellung des Projekts von Momentum.de: Was erwarten Menschen mit Wohnungslosigkeitserfahrung von der neuen Bundesregierung [unten im Gruppenraum, Abgabefrist bis Mittwoch, 26.02.2025, 12:00 Uhr]
- Gruppe 2: Film: Hausnummer Null (2024) - anschließend Filmgespräch [Seminarraum 5. Stock][Film wird am kommenden Abend wiederholt
Mittwoch, 26.02.2025 (1. Tag)
09:00 - 12:00 Uhr Vormittags-Session Mittwoch [Motivationen, Standards & Inhalte der Peer-Arbeit]
- Moderation: Stefan Schneider (Berlin - Wohnungslosen_Stiftung)/ Nadine Seemann (Leipzig - Peer-Gruppe-Leipzig / Timmy ToHelp - Erfahrungsexpert:in)
- Begrüssung/ Eröffnung/ Organisatorisches: Sybill Janetz (Berlin - Wohnungslosen_Stiftung), Corinna Höckesfeld (Augsburg - Tür an Tür) Franziska Kreß (Augsburg - Grandhotel Cosmopolis)
- Grusswort: Verena Zillig (Augsburg - Stiftung Obdachlosenhilfe Bayern)
- Impuls: Chris Czischke (Leipzig - Peer-Gruppe-Leipzig - Erfahrungsexperte): Warum wir eine Peer-Gruppe brauchen
- Impuls: Ionnna Pamminger (Wien - Wiener Wohngemeinschaften Heilsarmee - Erfahrungsexpertin): Straße - Peer-Ausbildung - Berufseinstieg
- Andrea Pilgersdorfer (St. Pölten - Fachhochschule St. Pölten - Ilse Arlt Institut für Soziale Inklusionsforschung): Workshop zu Standards & Qualität von Peer-Arbeit
- Christoph Schakelat (Hamburg - Housing First Rautenberg - Erfahrungsexperte) Franz Habert, Peer-Netzwerk Wien: Zertifikatskurs Peer Mitarbeiter – was es zwingend benötigt als Basisausbildung länderübergreifend, Lobbyarbeit Umgang mit Medien
- Tamara Protegger, Elena Benitam, Selina Koller, Patrizia Schabus (Klagenfurt - Momo Austria): Do’s & Don’ts in der Peer-Arbeit
12:00 - 15:00 Uhr Mittagessen / Mittagspause
15:00 - 18:00 Uhr Nachmittags-Session Mitwoch [Erfahrungen, Belastungen, Partizipation]
- Moderation: Freddy M.E. (Leipzig - Peer-Gruppe-Leipzig - Erfahrungsexperte) / Sonja Roither (Wien - Chancenhaus Obdach Favorita - Erfahrungsexpertin)[angefragt]
- Impuls: Georg Hewald (Hippersfürth - Erfahrungsexperte) - Gewalt bei Wohnungsverlust
- Impuls: Christof Arend (Erlangen - Erfahrungsexperte) : Irr-Garten Erlangen
- Impuls: Samara Thiel (Leipzig - Erfahrungsexpertin): Care-Leaving
- Kristina Meyer-Estorf (Hamburg - Coach/ Turtle Steps - Erfahrungsexpertin): Unsichtbar, einsam, angepasst und wohnungslos
- Astrid Thielo (Hannover - Facharbeitsgemeinschaft Partizipartion in BAGW - Erfahrungsexpertin) / Marie Gersch (Berlin - Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe BAGW): Vorstellung der Facharbeitsgruppe Partizipation in der Bundesarbeitgemeinschaft Wohnunglosenhilfe - Aktueller Diskussionstand und Themen
- Anett Quintt (Jamlitz - Justus Delbrück Haus - Akademie für Mitbestimmung): Sozialassistenten, Genesungsbegleiter, Gedenkstättenassistenten ... über die (Peer-)Arbeit ehemals entkoppelter Jugendlicher [fällt aus wegen Erkrankung]
18:00 - 19:30 Uhr Abendessen
19:30 - 22:30 Uhr Abend-Session Mittwoch
- Arbeitsgruppe 1 - Theater
Moderation: Bianca Schwarzer (Herzogsägmühle - Frauensalon - Erfahrungsexpertin)
Linda Glanz (Berlin - Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch - Regisseurin https://www.lindaglanz.de/): Theater - Utopien des Zusammen-wohnens (Input und Workshop)
- Arbeitsgruppe 2 - Film: Hausnummer Null (2024) - anschließend Filmgespräch [Seminarraum 5. Stock][Wiederholung vom Vortag]
- Moderation: Pia Härtinger (Augsburg - SKM Augsburg)
- Linda Rennings (Köln - Heimatlos in Köln - Erfahrungsexpertin); Buchlesung Rebellin der Straße. Weiblich und wohnungslos. Rowohlt 2024. Linda kommt nicht, ihr Hund Clyde ist sehr schwer krank
Thematische Programmangebote in Augsburg: - 18:00 Uhr - Ausstellungseröffnung mit Podiumsdiskusison: Bezahlbares Wohnen in Bayern, [Friedrich Ebert Stiftung - Zeughaus Augsburg, Zeugplatz 4 - 86150 Augsburg]
- 19:00 Uhr - Podiumsdiskussion "Kinderrechte für alle?! Aufwachsen in Unterkünften für geflüchtete Menschen" [S-Forum der Stadtbücherei Augsburg - Ernst-Reuter-Platz 1, 86150 Augsburg]
Donnerstag, 27.02.2025 (2. Tag)
10:00 - 12:00 Uhr Exkursionen
- Die Fuggerei - die älteste bestehende Sozialsiedlung der Welt
- "Meine Stadt, meine Geschichte" - neue Formate einer Stadtführung durch Augsburg
- Sozialorganisation Tür an Tür - Vorstellung und Besuch
- .....
12:00 - 15:00 Uhr Mittagessen / Mittagspause
15:00 - 18:00 Uhr Nachmittags-Session Donnerstag [Lernen, Lehren, Dynamik und Gruppen]
- Moderation: Luisa T. Schneider (Amsterdam - Vrije Universiteit Amsterdam - Erfahrungsexpertin) / N.N.
- Impuls: Dirk Habert (Konstanz - Erfahrungsexperte): Erfahrungen teilen
- Peer-Gruppe Leipzig: Nadine Seemann + Tino Neufert: Die Anfänge der Peer-Gruppe-Leipzig// Sophie Wieschnewski (Leipzig - Bahnhofsmission Leipzig )+ Chriss Czischke: Umsetzung der Praktika - Was war gut, wo gabs Probleme, was sollte verändert werden / Grundsätze im Praktikum// Benji (Leipzig, Erfahrungsexperte) Silke Baum (Leipzig - Internationale Berufsakademie Leipzig): Partizipartive Lern-Lehr-Settings im Kontext der Peer-Gruppe-Leipzig
- Rémy Guillaume (Zürich - Sozialwerke Pfarrer Sieber): Uufwind: Konzept für eine duale Ausbildung von Peers (Ex-In und Praxiserfahrung)
- Franz Haberl (Wien - Obdach Forum - Erfahrungsexperte) + Renate Alkan (Wien - Chancenhaus Wurlitzergasse - Erfahrungsexpertin) + Robert Vilis (Wien - Caritas Tageszentrum am Hauptbahnhof - Erfahrungsexperte): Lernprozesse & Gruppendynamik in der Peer-Ausbildung in Wien; Aufgaben und Bedeutung des Wiener Peer-Netzwerks
18:00 - 19:30 Uhr Abendessen
19:30 - 22:30 Uhr Abend-Session Donnerstag
- ggf. Präsentation der Ergebnisse des Theaterworkshops vom Vortag
Moderation: Bianca Schwarzer (Herzogsägmühle - Frauensalon - Erfahrungsexpertin)/ Linda Glanz (Berlin - Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch - Regisseurin https://www.lindaglanz.de/): Theater - Utopien des Zusammen-wohnens (Input und Workshop) - Markt der Möglichkeiten: Menschen die etwas vorstellen möchten, bekommen zwei bis fünf Minuten Zeit, dies zu tun
Freitag, 28.02.2025 (3. Tag)
09:00 - 12:00 Uhr Vormittags-Session Freitag [Peers, Unterstützung, Politik und Traumata]
- Moderation: Magdalena Amann (Augsburg - sherlo Wohnprojekt für faire Mieten)(angefragt)/ Susi Bübel (Leipzig - Selbstvertretung wohnunglsoser Menschen - Erfahrungsexpertin)
- Impuls: Sandra Yildiz (Wien - Backstreet-Guides - Erfahrungsexpertin): Eigenständige, unabhängige und politische Peer-Gruppen-Arbeit
- Erik, Marc, Mats (Basel - Schwarzer Peter - Verein für Gassenarbeit): Autonomes-Peer-Büro + Kleiderkammer in Basel: Hintergründe, Arbeitsweise, Erfahrungen
- Tino Neufert (Leipzig - Strassensozialarbeit für Erwachsene SAFE): Wie Soziale Arbeit Peer-Arbeit unterstützen könnte
- Manuela Grötschel (Düsseldorf - Traumapädagogik und Jugendhilfe): Biografische Belastung, Traumata + Peer-Arbeit
12:00 - 15:00 Uhr Mittagessen / Mittagspause
15:00 - 18:00 Uhr Nachmittags-Session Freitag [Forschung, Partizipation, Rechtsdurchsetzung]
- Moderation: Corinna Höckesfeld (Augsburg - Tür an Tür) (angefragt)/
- Jochen Sawilla (Bruchsal - Amt für Familien und Soziales - Strassensozialarbeit / Heidelberg - Hochschule Fresenius) - Menschen mit Wohnungslosigkeitserfahrung und partizipative Forschung
- Julia Bathaeian (Dortmund - Evangelische Hochschule Bochum - Erfahrungsexpertin) - Vorstellung eines partizipativen Forschungsvorhabens zu Peer-Arbeit (Masterthesis)
- Axel Fleischhauer (Hannover - Selbsthilfe für Wohnungslose SeWo - Erfahrungsexperte): Partizipartives Forschungsprojekt Armut stinkt! - Ergebnisse, Erkenntnisse & Schlussfolgerungen
- Manja Starke (Heimbach - Wohnungslosen_Stiftung - Erfahrungsexpertin): Projekt Frauensalon in der Wohnungslosen_Stiftung
- Maria Panzer (Augsburg - Sozialdienst Katholischer MännerSozialdienst Katholischer Männer/ Emden - Fachhochschule Emden/ Leer): Tiere, Tierhalter*innen und Peers in der Wohnungsnotfallhilfe
- Daniel Zaibi (Berlin - Bündnis gemeinsam gegen Obdachlosigkeit und Zwangsräumungen - Erfahrungsexperte): Eigene Wohnung auf dem Klageweg einfordern - Bericht zu einem Berliner Projekt
18:00 - 19:30 Uhr Abendessen
19:30 - 21:30 Uhr Abend-Session Freitag [Sachstand, Erkenntnisse, Ausblick]
- Moderation: N.N.
- Impuls: Madalena Wallenstein de Castro (Lissabon/ Berlin - Universität der Künste - Künstlerin): Limbo - Wohnzimmer ohne Wände
- Stefan Schneider (Wohnungslosen_Stiftung), Corinna Hoeckesfeld (Tür an Tür), Sybill Janetz (Wohnungslosen_Stiftung): Fishbowl-Diskussion
21:30 Uhr Musik: Wollstiefel [Acoustic Punkrock]
Samstag, 01.03.2025 (Abreisetag)
08:00 - 10:00 Uhr Frühstück, Betten abziehen, Aufräumen, Einpacken, Verpflegung für die Rückfahrt vorbereiten, Reste aufteilen, Ausfegen
Guten Tag,
ich - Dr. Stefan Schneider - möchte mich im Namen der Wohnungslosen_Stiftung gUG beschweren über die Jugendherberge Berlin Ostkreuz (https://www.jugendherbergeberlinostkreuz.de/).
Sachverhalt: Ich habe dort von Montag 15. Dezember bis Mittwoch, 18. Dezember 2024 (ursprünglich 17. Dezember, dann um 1 Tag verlängert) 4 Menschen aus unserem Netzwerk wohnungslosigkeitserfahrener Menschen anlässlich einer Fachtagung untergebracht (Beleg: Rechnung in der Anlage)
Am Dienstag, den 17. Dezember 2024 gegen 10:00 Uhr erhalte ich per Telefon eine Beschwerde über den Zustand eines Zimmers, ohne dass mir ein Name des Gastes genannt werden kann. Zudem wird mir ein Video zugeschickt, das den Zustand dieses Zimmers dokumentieren soll (Beleg: Video - https://youtube.com/shorts/Bxi8R7YSI8M?feature=share). Ich werde aufgefordert, diesbezüglich einzuschreiten oder aber einer erhöhte Reinigungsgebühr zu bezahlen.
Ich bin also gezwungen, alle meine Gäste mit diesem Sachverhalt zu konfrontieren und einer meiner Gäste teilte mit: Er habe seinen Rucksack ausgeleert und er würde selbstverständlich das Zimmer am nächsten Tag sauber und aufgeräumt verlassen.
Das ist auch geschehen. Er dokumentierte es mir am Folgetag 18. Dezember 2024 mit einem Foto (Beleg: Foto in der Anlage).
Aus meiner Sicht handelt es sich bei dem Verhalten der Jugendherberge Berlin Ostkreuz um eine Diskrimierung aufgrund des sozialen Status.
Das Verhalten der Jugendherberge Ost ist aus mehreren Gründen nicht angemessen:
a) Eine Zimmerinspektion während des Buchungszeitraums ist unüblich. Ich gehe davon aus, dass es sich bei der Zimmerkontrolle um einen Vorgang handelt, ausschließlich aufgrund von Vorurteilen gegenüber wohnungslosen Menschen motiviert war
b) Es ist vollkommen unverständlich, warum die Jugendherberge den Menschen nicht direkt angesprochen hat. Es ist eine weitere Diskriminierung, sich über wohnungslose Menschen hinter deren Rücken bei Dritten zu beschweren. Die fehlende direkte Ansprache brachte mich in die völlig unangemessene Situation, alle (!) Gäste mit diesem Sachverhalt zu konfrontieren. Das habe ich aber abgelehnt.
c) Was geht es die Jugendherberge an, wie ein Mensch, für den ein Einzelzimmer gebucht worden ist, dieses während der Buchungszeit nutzt? Maßgeblich ist der Zustand beim Verlassen des Raumes am Ende des Buchungszeitraumes.
d) Der betroffene Gast war sehr empört und aufgebracht wegen des Verhaltens der Jugendherberge, so dass er auch nicht mehr an der Fachtagung teilnehmen wollte, weil er diese erneute Diskrimierung erstmal verarbeiten musste. Das ist ein sehr konkreter Schaden, den die Jugendherberge durch ihr unangemessenes Verhalten verursacht hat.
Menschen, die ohne Wohnung auf der Straße leben, befinden sich in einer extrem belasteten Lebenssituation. Sie sammeln oftmals Pfandflaschen um an Geld zu kommen, sind darauf angewiesen, Lebensmittel bei sich aufzubewahren und tragen wichtige Papiere und Unterlagen bei sich und auch zu waschende Wechselwäschen und weiteres mehr. Bei dem, was auf dem Video zu sehen ist, handelt es sich aus meiner Sicht darum, die Gelegenheit eines geschützten Raumes dafür zu nutzen, das alles mal gründlich auszubreiten und zu ordnen. Eine solche Gelegenheit gibt es noch nicht einmal in den zwangsgemeinschaftlichen Massennotunterkünften - die allerorts als "Obdachlosenhilfe" angeboten werden.
Zu beanstanden ist also zum einen die Diskrimierung von Seiten der Jugendherberge aber auch eine mangelnde Sensibilität gegenüber den Bedürfnissen von Menschen, die auf der Straße leben (müssen).
Aus meiner Sicht könnte eine geeignete Wiedergutmachung darin bestehen, dass die Jugendherberge neben einer öffentlichen Entschuldigung eine Entschädigung in Höhe der Übernachtungskosten (565,70 € in Worten: fünfhundertfünfundsechzig Euro und siebzig Cent) leistet.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Stefan Schneider
Kommentar von Ricarda:
Lieber Stefan,
ich möchte diesem Gast sagen, dass mich das Verhalten der JH wütend macht! Und ich kann das wirklich gut verstehen, dass ihm das zugesetzt hat.
Neben den von dir genannten Punkten scheint mir auch das Eindringen in die Privatsphäre, das unerlaubte Filmen und Versenden des Videos sehr privaten Eigentums eine Verletzung von Persönlichkeitsrechten. Das wäre es ja auch bei Menschen mit Wohnung. Wie du beschrieben hast, macht das aber hier zusätzlich einen großen Teil persönlichen Besitzes aus. Das sind nicht einfach nur Trinkflasche, Lunchbox, Geldbörse, Handy. Das ist gefühlt der Schreibtisch, Teil vom Kleiderschrank usw.
Es ist auch insofern sehr Scham erzeugend, weil hier Unordnung gefilmt wurde. Man stelle sich vor, die JH geht in jedes Zimmer und filmt die temporäre Unordnung anderer Gäste oder andere Dinge, die sehr privat sind und evtl. geeignet, jemanden schlecht darzustellen (kaputte Kleidung, ein verschimmeltes Brot im einer Essensbox, ungewaschene Wäsche etc.), die jedoch nicht das Zimmer beschädigen (wie hier ja auch nicht) und versendet das an die Stelle, die das Zimmer zahlt. In welcher Intention tut man sowas? - Doch hier im konkreten Fall nur, weil man annimmt, der Mensch will oder kann nicht aufräumen und den Tisch wischen. Er sei also entweder unfähig oder unsozial. Wie du sagst, genau das ist das Vorurteil.
Der Gast muss sich auch nicht dafür schämen, Unordnung gibt es bei uns allen temporär und sicher auch in einer hohen Anzahl JH-Zimmern. Ebenso Krümel oder ein bisschen Dreck.
Das Eindringen und Filmen ist das Ungehörige hier.
Und die Gesellschaft muss sich schämen, dass Menschen ihr halbes Leben in einen Rucksack stopfen müssen, zusammen mit Gegenständen, die evtl. nicht immer sauber sind. Das ist das eigentlich Schockierende an dem, was das Video zeigt, wenn man den Kontext hat.
Und wo ist hier bitte Grund für erhöhte Reinigungsgebühr? So ein Quatsch. So sieht das halt nach Rucksack ausleeren, Essen und Trinken _vor_ dem Aufräumen und Putzen aus. Ist menschlich. Machen die das auch, wenn jemand mit schlammigen Schuhen von einer Wanderung da reinlatscht, Schlammkrümel, vielleicht Chipskrümel verteilt, vielleicht sogar noch Kaffee verschüttet? - Das ist ne JH, da leben halt kurzzeitig Menschen, nicht Saugroboter. Und das Zimmer hat keinen Perserteppich und antike Möbel sondern offenbar Laminat und gut abwischbare Oberflächen. - Meine Güte, wie viel Angst vor dem, was sie als Fremdgruppe wahrnehmen, haben die denn?
Ich stelle mir auch vor, dass sich dieses Zimmer ganz anders nach einem sicheren Raum angefühlt haben muss, für jemanden ohne Wohnung, als für jemanden mit. Ein seltener Moment eigener vier Wände, Schutz, Ruhe. ...Und dann turnt da einer rein und filmt, während man nicht da ist, unerlaubt, beschwert sich hinterrücks, behandelt den Gast auf diese Weise wie ein Kind. Eine solche Grenzüberschreitung und Diskriminierung, Verletzung des als sicher geglaubten Raumes, könnte psychisch nachhaltig negativ wirken.
Aus meiner Sicht muss die JH sich deshalb neben der von dir genannten öffentlichen Entschuldigung auch überlegen, wie sie den Schaden bei dem Gast wieder gut machen kann. Das scheint mir das Wichtigste. Die sollen sich mal was überlegen, was sie anbieten können und den Gast fragen, was er jetzt von ihnen braucht, bzw., was sie tun können, den Schaden möglichst abzumildern.
Und sie sollten ihre Mitarbeiter schulen, diskriminierungsfrei zu agieren, Grenzen und Persönlichkeitsrechte zu respektieren.
Sie könnten auch die Gelegenheit nutzen, in Erfahrung zu bringen, was sie besser machen können, um speziell auch auf Wohnungslose noch besser zugeschnitten zu sein, sofern die ihnen jetzt noch diese Zeit schenken und sich dazu äußern wollen. Ich meine das ganz ernst. Da ist jetzt ein intensiverer Kontaktpunkt, der könnte genutzt werden, zu versuchen, bei denen Vorurteile abzubauen und ein Bewusstsein zu schaffen.
Vielleicht ist auch der JH-Dachverband da ein Ansprechpartner. _Alle_ Gäste sollten sich in allen JHn darauf verlassen können, dass so etwas nicht passiert und sie anständig behandelt werden.
Viele Grüße
Ricarda
Guten Tag,
heute möchte ich aufmerksam machen auf einen 9-minütigen Radio-Beitrag, in dem André Hoeck zu Wort kommt. Der Beitrag ist auch hier nachzuhören:
https://www1.wdr.de/nachrichten/obdachlosigkeit-interview-andre-hoek-100.html
Darüber hinaus betreibt André einen Blog (https://andrehoek.blogspot.com/), ist auf Facebook aktiv (https://www.facebook.com/hoek.andre) und hat auch ein lesenswertes Buch Unter freiem Himmel (https://www.m-vg.de/riva/shop/article/23546-unter-freiem-himmel/) geschrieben.
Liebe Grüße,
Stefan
PS: Wer an dem Buch interessiert ist, kann es bei der Wohnungslosen_Stiftung ausleihen.
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Wie es der Ex-Obdachlose André Hoek von der Straße geschafft hat
Stand: 20.12.2024, 13:16 Uhr
André Hoek hat über ein Jahr lang auf der Straße gelebt. Er war abgestürzt aus einem Leben mit Job und Geld. Im Interview erzählt er, wie er es von der Straße geschafft hat.
In der Obdachlosigkeit verschlechterte sich seine gesundheitliche Situation lebensbedrohlich. Im Interview mit dem WDR 5 Morgenecho erzählt er, wie sein Leben als Obdachloser aussah, wie er es wieder zurück ins Leben geschafft hat und was Obdachlose in Deutschland brauchen.
Herr Hoek, wie sind Sie damals über die Runden gekommen?
André Hoek: Durchs Betteln. Ich musste mich mit Betteln finanzieren. Ich hatte vor, erst ins Hartz-IV-System zu gehen, ich kam aus dem Ausland zurück. Aber das klappte aus verschiedenen Gründen nicht. Dann habe ich mich am Berliner Hauptbahnhof aufgehalten und Reisende angesprochen und um ein bisschen Kleingeld gebeten.
Wie hat sich denn Ihr Alltag damals gestaltet? Gab es da so etwas wie einen Rhythmus?
André Hoek: Ja, tatsächlich. Ich bin Asperger-Autist und klebe sehr an Routinen. Also, ich bin morgens sehr früh aufgestanden, habe mir, wenn ich Geld hatte, ein Frühstück geleistet bei McDonald's, wenn nicht, fing ich gleich an mit dem Betteln. Und hab das so den ganzen Tag gemacht.
Am Abend hat man sich dann was zu Essen gekauft und ist dann wieder auf seinen Schlafplatz gegangen. Eigentlich sehr trist und irgendwie immer gleich. Es wurde höchstens mal durch Gewalttätigkeiten, denen man da ausgesetzt ist beim Betteln oder irgendwelchen schlimmen Erlebnissen unterbrochen.
Gab es denn in dieser Zeit Menschen, mit denen Sie irgendwie verbunden waren, die Sie öfter getroffen haben?
André Hoek: Wir waren so eine kleine Gruppe von Obdachlosen. Wir hatten denselben Schlafplatz und hielten uns auch am Tag am Hauptbahnhof auf. Das war aber mehr eine Not-Gemeinschaft. Man wurde aus allen möglichen sozialen Schichten zusammengewürfelt und versuchte, halbwegs vernünftig miteinander klarzukommen. Im normalen Leben hätten wir wahrscheinlich wenige Berührungspunkte gehabt. Aber es war wenigstens ein bisschen hilfreich.
Allerdings sind diese Bündnisse auch sehr fragil, die halten in der Regel auch nicht lange. Der, der heute dein bester Freund zu sein scheint, kann morgen dein schlimmster Feind sein.
Sie haben eben von Gewalt berichtet, die Sie erlebt haben. Das heißt, die Solidarität oder Verbundenheit ging damals nicht so weit, dass Sie sich gegenseitig auch geschützt oder gestützt hätten?
André Hoek: Sehr begrenzt. Wir wurden mal abends am Schlafplatz von einer Gruppe Jugendlicher angegriffen. Einige sind weggelaufen, einige sind gar nicht aus den Zelten gekommen. Wenn es hart auf hart geht, ist man alleine. Bei mir war am Ende mein gesundheitlicher Zustand lebensbedrohlich. Da haben selbst die Obdachlosen mich weggeschickt und wollten mit mir nichts mehr zu tun haben.
Wie sind Sie denn an diesem Tiefpunkt, den Sie gerade beschrieben haben, weiter- oder rausgekommen?
André Hoek: Zum Ende hin ging es mir sehr schlecht. Ich war hochgradig alkoholabhängig, trank bis zu drei Flaschen Schnaps und diverse Bier jeden Tag. Und da überredeten mich zwei junge Frauen, die sich ehrenamtlich um Obdachlose gekümmert haben, zu einer Alkoholentgiftung, die auch ziemlich schnell geklappt hat und von da aus habe ich mir mit der Hilfe einer Sozialarbeiterin einen Platz in einem Obdachlosenheim in Berlin und von da aus eine Wohnung gesucht und als ich die Wohnung hatte auch wieder eine Anstellung.
Sie beraten heute Obdachlose. Ihr eigenes Leben auf der Straße liegt schon eine ganze Weile zurück. Ist das Leben auf der Straße heute anders?
André Hoek: Nee. Ich habe mich wirklich intensiv für die Belange von Obdachlosen eingesetzt in den letzten Jahren. Im letzten Jahr hatte ich einen persönlichen Tiefpunkt, eine ganz persönliche Krise. Ich habe meinen ganzen Besitz quasi verschenkt und bin nochmal mit dem Rucksack auf Reisen gegangen. Da habe ich auch nochmal eine Weile mit Obdachlosen zusammengelebt.
Ich muss feststellen, dass die ganze Arbeit der vielen Jahre, mit hohem zeit- und finanziellem Aufwand, nichts gebracht hat strukturell. Es hat sich überhaupt nichts verändert zu der Zeit, in der ich draußen war. Es sind immer noch die gleichen Vorurteile, die gleichen Schikanen, das gleiche Leiden - in vielerlei Hinsicht. Es ist vielleicht noch ein bisschen brutaler geworden, weil es mehr Obdachlose werden. Dadurch ist der Konkurrenzkampf um die wenigen Ressourcen draußen natürlich härter geworden als zu meiner Zeit.
Der Weg zurück in ein normales Leben fällt vielen ungeheuer schwer. Haben Sie dafür eine Erklärung?
André Hoek: Es ist unfassbar schwer, das alleine zu schaffen. Ich hatte Glück, ich hatte eine sehr gute Betreuerin, die wurde mir an die Seite gestellt. Und da hatte ich eine erwischt, die ihren Job auch wirklich ernst nahm und mich da nach Kräften unterstützt hat.
Allein hätte ich es nie geschafft, da wäre ich nach wenigen Wochen wieder auf der Straße gelandet, weil ich gar nicht gewusst hätte, wie ich mit dem ganzen Behördenkram umgehen soll. Obdachlose brauchen Hilfe, wenn sie von der Straße kommen sollen. Das sind kluge Menschen. Die haben einen Beruf gelernt, die sind lebensfähig, aber haben manchmal das Problem, ein Behördenformular auszufüllen.
Andere Obdachlose können sich gut unterhalten und sind eloquent, aber wenn die vor einem Behördenmitarbeiter im Amt stehen, kriegen die kein Wort raus. Die brauchen eben Leute, die sie an der Hand nehmen und durch bestimmte Schritte durchführen, die sie selber nicht leisten können.
Wenn man sich um eine Wohnung bewirbt, wird man nach einer Mietschuldenfreiheitsbescheinigung gefragt, die man als Obdachloser nicht hat. Dann ist man als Mieter schon nicht mehr interessant. Da braucht man Leute, die sich einsetzen, unterstützen und mitgehen. Alleine ist es fast nicht zu schaffen.
Das Interview führte Ulrike Römer am 20.11.2024 in der Hörfunksendung WDR 5 Morgenecho. Für die Online-Version wurde das Gespräch gekürzt und sprachlich angepasst.
Guten Tag, nachfolgenden Text meiner geschätzten Kollegin Marisa Geiser verbreite ich gerne. Solidarische Grüße, Stefan
Das problematische Narrativ von "Bettelhunden"
Marisa Geiser-Krummenacher
PhD Candidate in Social Work 👩🎓 | President 4marine.life ⛵ | Human-Animal-Bond 🐕 | Homelessness 🏚️ | One Health 🌍 19. Dezember 2024
Gestern Abend leitete mir der Kollege Stefan Schneider von der Wohnungslosen_Stiftung den ich aus dem Forschungsnetzwerk Wohnungslosigkeit kenne eine Petition mit dem Titel "Beenden Sie den Missbrauch von Bettelhunden auf unseren Straßen" (https://www.change.org/p/beenden-sie-den-missbrauch-von-bettelhunden-auf-unseren-stra%C3%9Fen) weiter. Erstaunt war er insbesondere über die grosse Anzahl der Unterstützer*innen mit über 12'000 Unterschriften.
Schockiert hat mich vor allem der Petitionstext und die vielen Kommentaren darunter. Es ist die Rede von "Bettelmafia" und von "sedierten Hunden" die "grossem Leid ausgesetzt" sind. Die Kommentator*innen haben anscheinend zwei Stunden lang die bettelnden Menschen in der Kälte beobachtet und wie der Hund "qualvoll an der Leine zurück gezogen wurde" - wer ethnografisch forscht, weiss, dass zwei Stunden in der Kälte beobachten kein Zuckerschlecken sind und dies wohl kaum jemand einfach so in seiner Freizeit freiwillig macht (ausser verrückte Doktorand*innen).
Ich kann hier nur für die Schweiz und mein kleines Forschungssampling reden. Da ich jedoch auch immer wieder von Obdachlosigkeit betroffene Tierhaltende aus Deutschland und Spanien in der Schweiz antreffe, hat es vielleicht doch eine gewisse Übertragbarkeit. Zudem kenne ich die Studienlandschaft zu dem Thema aus dem europäischen Raum wie auch der USA, Kanada und Australien sehr gut.
Noch nie habe ich bei meinen Feldaufenthalten sedierte oder gequälte Hunde angetroffen und auch nie über so etwas in einer Studie gelesen. Bei einem ähnlichen Kommentar unter einem Post von mir bezeichnete Christophe Blanchard, der zu dem Thema in Frankreich promoviert hat, dieses Narrativ als eine "urban legend", die noch nie wissenschaftlich bestätigt wurde.
Auch die angesprochene Dehydration ist zumindest in der Schweiz mit öffentlich zugänglichem Trinkwasser kein Thema. Überall steht immer ein Wassernapf für die Hunde bereit. Ein grobes Leinenziehen habe ich tatsächlich auch schon beobachtet. Das treffe ich aber auch bei jedem zweiten Spaziergang mit meinem Hund in unserem Quartier an. Mit Betteln hat dieses Problem also wenig zu tun. Der grösste Teil geht sanft mit ihren Hunden um und trägt ein Hundegeschirr statt Halsband.
Dass bei jeder Tageszeit und ohne Schutz vor Kälte, Sonne oder Regen mit Hunde gebettelt wird, kann ich so auch nicht bestätigen. Zumindest mein Feldaufenthalt bei dem ich drei Stunden durch die Kälte gestapft bin und keinen einzigen obdachlosen Menschen mit Tier angetroffen habe, deutet auf ein anderes Narrativ. Auch Strategien zum Schutz vor der Sonne haben viele der von Obdachlosigkeit betroffenen Tierhaltenden. Bei der Aussage stört mich vor allem, dass sich weder in dem Text noch in den Kommentaren jemand Sorgen um die Menschen macht, für die diese Aussetzung der Umweltbedingungen genauso gesundheitsschädlich ist. Wer meine Arbeit verfolgt, weiss, dass ich diese in einem Rahmen des One Health Ansatzes setze und genau auf diese Problematik achte.
Nun zur "Bettelmafia" die auch von den Medien gerne zerrissen wird. Dieses Narrativ der kriminellen organisierten "Bettelmafia" widerlegte Zsolt Temesvary, PhD in seiner Forschung zu Armutsreisenden aus Osteuropa. Die Kirchliche Gassenarbeit Bern fordert deshalb zurecht in ihrem Haltungspapier Betteln einen differenzierten Umgang mit dem Thema Betteln. Darin schreiben sie "Diskriminierende und rassistische Diskurse sind zu ächten, vor allem im Bereich der Politik und medialen Berichterstattung."
Leider sind nicht alle Organisationen so differenziert und ich habe an anderen Orten selbst von Sozialarbeitenden stigmatisierende Aussagen gehört wie "die Sinti*zze und Rom*nja würden ihre Hunde ja nur zum Betteln ausbeuten". Eine solche Haltung ist gefährlich und zeigt der tief verankerte Antiziganismus, der die Soziale Arbeit mit dem Hilfswerk Kinder der Landstrasse aka Pro Juventute bis heute noch prägt. Als Nachkomme von Jenischen durfte ich dieses tiefe rassistische Verwurzelung auch in Supervisionen oder Aussagen von Kolleg*innen schmerzhaft erfahren. Schliesslich sieht man mir ja meine Herkunft nicht an, wieso als das Blatt vor den Mund nehmen.
Ich möchte nicht verneinen, dass es nicht Menschen gibt, die ihre Hunde ausnutzen und schlecht behandeln - bei von Obdachlosigkeit betroffenen Menschen genau so wie bei der behausten Bevölkerung. Die Studienlage zeigt jedoch, dass es sich hierbei nicht um die Mehrheit handelt. Zwei veterinärmedizinische Studien aus England von David Leonhard Williams / Sarah Hogg (2016) und Louise Scanlon / Pru Hobson-West / Kate Cobb / Anne McBride / Jenni Stavisky (2021) fanden sogar heraus, dass die Hunde der von Obdachlosigkeit betroffenen Haltenden öfters geimpft, entwurmt und gegen Flöhe behandelt waren, als die Hunde der Haltenden mit festen Wohnsitz. Zudem litten sie aufgrund der vermehrten Bewegung weniger an Übergewicht.
Wer sich um das Wohl der Tiere auf der Strasse sorgt, der sollte viel mehr nach Lösungen suchen, wie das Wohl von Mensch und Tier gemeinsam gesichert werden kann. Wie schaffen wir es beispielsweise, dass soziale Institutionen und Ämter die Wichtigkeit der Mensch-Tier-Beziehung anerkennen und die notwendige Unterstützung anbieten und Zugangshürden zum Hilfesystem aufgrund der Tiere abschaffen. Mit meiner Arbeit versuche ich auf genau diese Problematiken aufmerksam zu machen.
Bildbeschreibung:
Um das Narrativ zu brechen, habe ich ein Bild vom Centre for Homelessness Impact gewählt, welches eine Datenbank führt mit nicht-stereotypisierenden Bildern von wohnungslosen Menschen. Das Bild zeigt Damian mit seiner 7-jährigen Hündin Elsa, die ihm eine wichtige Stütze im Umgang mit PTSD, Depression und Angststörungen aus seiner ehemaligen Tätigkeit im Royal Logistic Corps ist. Beigetragen von Stacey Kelly.
Guten Tag,
die Freistätter Online Zeitung meldet gerade, dass Roderich vor einigen Tagen verstorben ist. Er hätte heute, am 05.12.2024 seinen 71. Geburtstag gefeiert.
Roderich engagierte sich seit vielen Jahren gegen Obdachlosigkeit, Ausgrenzung und Vertreibung obdachloser Menschen.
Er war engagiert in vielen Gruppen und Initiativen, u.a. Vorstandmitglied der Freistätter Selbstvertretung und auch aktiv im Netzwerk der Wohnungslosen_Stiftung.
https://wohnungslos.info/2024/12/erinnerungen-an-roderich-pohl/
Wir werden Roderich nicht vergessen.
Möge er in Frieden ruhen.
Stefan
PS: Wir haben auch einen kurzen Film mit Roderich gefunden, der im Frühjahr 2024 entstanden ist:
https://www.keinraum.com/stimmen-der-strasse/roderich
Guten Tag,
mit Hinweis auf nicht näher beschriebene "Berichte und Beschwerden" (siehe unten) kündigt die BVG in Berlin die Ausweitung von Repressionen gegenüber obdachlosen und nicht angepassten Menschen an, die sich angesichts der bevorstehenden Kältewelle verstärkt auf Bahnhöfen und in öffentlichen Verkehrsmitteln aufhalten werden.
Deshalb meine Bitte, alle Menschen, von denen ihr glaubt, dass sie ins Visier der Security kommen könnten, anzusprechen und zu warnen.
Meine zweite Bitte ist: Werdet aktiv, wenn ihr unangemessenes Verhalten der Security beobachtet. Macht Euch lautstark bemerkbar, mischt Euch ein, wenn ihr Euch das zutraut, sorgt für Aufmerksamkeit, sprecht andere Passanten an, macht Foto oder Videoaufnahmen, die die Situation dokumentieren, postet Eure Kritik auf Social-Media, macht deutlich, dass das nicht in Ordnung ist.
Haltet Euch vor Augen: Nahezu niemand ist freiwillig obdachlos.
Viele obdachlose Menschen meiden zwangsgemeinschaftliche Massennotunterkünfte - die in der Regel auch tagsüber verlassen werden müssen - weil es menschenunwürdige Orte sind. Zwei Drittel aller obdachlosen Menschen berichten über Gewalterfahrungen in den Notunterkünften.
Nicht obdachlose Menschen sind das Problem, sondern die Verhältnisse auf dem Wohnungsmarkt.
Menschen werden in die Obdachlosigkeit zwangsgeräumt, um bei Neuvermietungen höhere Mieten zu erzielen oder eine Umwandlung in hochpreisige Eigentumswohnungen vornehmen zu können. Menschen werden obdachlos gemacht - und gleichzeitig stehen hinreichend Wohnungen leer.
Obdachlose Menschen benötigen Eure Hilfe und Eure Solidarität und Euer Engagement für bezahlbaren Wohnraum.
Danke für Deine Aufmerksamkeit.
Stefan
Am 18.11.24 um 16:58 schrieb Preußler, Birke (V-UK4):
Sehr geehrte Damen und Herren,
in verschiedenen Runden und guten Gesprächen hatten wir Ihnen und anderen sozialen Trägern (insbesondere Fixpunkt, Gangway, Stadtmission, Horizonte und Koordinierungsstelle Kältehilfe, TaskforceX sind bereits informiert) zugesagt, Sie zu informieren, wenn wir unsere Bemühungen um ein möglichst gutes Fahrgastempfinden inkl. Sicherheit und Sauberkeit auch auf andere Bahnhöfe über die Linie U8 hinaus ausweiten.
Aktuell beobachten wir leider wieder zunehmend Situationen in unseren Anlagen, die für unsere Fahrgäste und Mitarbeitenden nicht tragbar sind. Darauf müssen wir mit dem gebotenen Verantwortungsbewusstsein reagieren.
Neben der U8 liegen uns aktuell insbesondere von Bahnhöfen entlang der Linien U5, U7 und an größeren Knotenpunkten diverse Berichte und Beschwerden vor, so dass wir auch diese Bereiche punktuell verstärkt bestreifen werden.
Wir hoffen, Ihnen mit diesen Informationen entgegen kommen zu können.
Mit freundlichen Grüßen
B
______________________
B
Bezirks- und Zielgruppenmanagerin
Unternehmenskommunikation
Public Affairs
Telefon: +49 30-256 -24471
Mobil: +49 151-1717 85 13
- 2024.11.12. - Aufruf zur Mitwirkung [CfP]: Tagung „Peers im Handlungsfeld Wohnungslosigkeit" Augsburg 25.02.-01.03.2025
- 2024.11.10. - Bundespräsident, Suppenausgabe, Wohnungsbau
- 2024.08.15. [Bundeshaushalt] Wohnungslosenhilfe Etatplanung
- 2024.08.06. - Einladung offenes Netzwerktreffen 01.-05.10.2024 Michelstadt/Odenwald
- Jetzt sprechen wir! - Tag der Wohnungslosen 11.09.2024
- 2024.07.31. - 35 Tipps zum Thema: Mit wohnungslosen Menschen sprechen statt über sie [KI]
- 2024.07.19. - Obdachlosenfeindlicher Bezirk Berlin Pankow [+Prenzlauer Berg]
- 2024.07.12. - Zusammenarbeit verbessern: OpenTalk alle 14 Tage Mittwoch, erster Termin 17.07.2024, 11:00 - 12:30
- 2024.06.14. - Starke Stimmen: Auch obdachlose Menschen gehören gehört. Mittwoch, 26. Juni 2024, 17:00 Uhr, Berlin
- 2024.06.09. - [Europawahl] Politische Beteiligung wohnungsloser Menschen nicht allein auf die Teilnahme an Wahlen reduzieren
- 2024.06.02. - Peer-Arbeit im Handlungsfeld Wohnungslosigkeit [ExPEERience Wien]
- 2024.05.23. - Auftaktkongress Nationales Forum gegen Wohnungslosigkeit am 3. Juni 2024 in Berlin und Online
- 2024.03.26. - Stellungnahme zum Nationalen Aktionsplan Wohnungslosigkeit
- 2024.03.11. - Nationaler Aktionsplan Wohnungslosigkeit - Entwurf liegt vor - Interessen wohnungsloser Menschen nicht hinreichend berücksichtigt
- 2024.03.03. - Beteiligung verändert! Netzwerktreffen & Wolokon Nürnberg
- 2024.01.27. - Europa Passage Film ⌡ Diskussion ⌡ Suppe - Berlin, 10.02.23, 15:00 Uhr Volksbühne Grüner Salon
- 2024.01.18. - Aktionstag wohnungsloser Menschen für das Recht auf Wohnen Di 30.01.2024 - Düsseldorf
- 2024.01.01. - Das neue Jahr 2024 fängt gut an! - Prepaid-Karten zu vergeben!
- 2023.12.23. - Feiertage & Helferrückzug - Lassen wir obdach- und wohnungslose Menschen jetzt nicht allein!
- 2023.12.29 - Gefangen & Wohnungslos Buchvorstellung 17.01.2024, 17:00 Uhr, Berlin - Haus der Demokratie
- 2023.12.28 - Werkstattgespräch: Wirkungsforschung Wohnungslosenhilfe 11.01.2024, 11:00 Uhr Online
- 2023.12.15. - Einladung: Offenes Netzwerktreffen Nürnberg 20.-24.02.2024
- 2023.12.14. - Deutscher Bundestag - öffentliche Anhörung zu Wohnungslosigkeit OHNE Erfahrungsexpert:innen
- 2023.12.12. - Berlin Pankow: Auszeichnung für Obdachlosenunterkunft vom Strassenfeger wird zur Bühne für die #NoAfd - und alle müssen zuhören
- 2023.12.10. - Drei Online-Veranstaltungen zu Wohnungslosigkeit & Armut
- 2023.12.01. - Online - Gespräch Forderungen für eine gerechte Zukunft am 07.12.2023 [mit Denkhaus Bremen]
- 2023.11.29. - Rausschmiss von 88 Bewohnern des SuN in die Berliner Kälte - Pressemitteilung und Einladung zur Demonstration
- 2023.11.23 - Digitaler Workshop Wohnen für Wohnungslose 01.12.2023 - 13:00 - 15:00 Uhr
- 2023.11.09. - Rote Karte für "Little Home" in Berlin
- 2023.11.06. - Buchpremiere, Ringvorlesung, Aktionswochen & Fachtagung
- 2023.10.26. - Die Antwort auf Wohnungslosigkeit muss immer eine Wohnung sein - Treffen der Menschen mit Armutserfahrungen
- 2023.10.16. - Home Street Home - Fotos obdachloser Menschen im Deutschen Bundestag
- 2023.09.21. - Mietencamp vom 21.-24. September 2023 in Frankfurt am Main / Lesung Gefangen und wohnungslos / Vernetzungstreffen
- 2023.09.18. - Fachveranstaltung "Safe Places" für obdachlose Menschen - Berlin
- 2023.09.08. - Mit Chat GBT Wohnungslosigkeit bekämpfen ?!? Leitfaden Partizipation
- 2023.09.06. - Gefangen & Wohnungslos. Gespräche mit Obdachlosen in Haft
- 2023.07.23. - Gedenkveranstaltung, Online - Seminar, Fachtagung, Mietencamp, Strassenkinderkongress
- 2023.07.10. - Netzwerktreffen, UfO, Armutsbericht, Ratten 07, SwM und weitere Neuigkeiten
- 2023.06.23. - Unfassbares Glück - Wohnungslosen_Stiftung kann drohende Obdachlosigkeit abwenden
- 2023.06.16. - DIMR - Nationaler Aktionsplan Wohnungslosigkeit: Betroffene beteiligen, ambitionierte Maßnahmen verabschieden
- 2023.06.10. - Millionär trifft Obdachlosen - Hartmut bei der ZDF-Sendung "Sag's mir!"
- 2023.06.08. - Digitaler Workshop - Online-Beratung in der Wohnungslosenhilfe - praktische Umsetzung
- 2023.06.02. - Wohnungslosigkeit überwinden - wohnungslose Menschen beteiligen!
- 2023.05.31. - Keine Räumung des OMZ (Obdachlose mit Zukunft) in Köln
- 2023.05.28. - Festival Kultur & Strasse - Berlin - Club Humboldthain, 10. Juni, 13-21 Uhr
- 2023.05.24. - Bundestagung 2023 der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e. V.
- 2023.05.23. - Recht auf Stadt Forum 02. bis 04. Juni 2023 in Oberhausen
- 2023.05.19. - Bitte um Unterstützung - Selbstvertretungsgruppe Union für Obdachlosenrechte Berlin (UfO Berlin)
- 2023.05.17. - In eigener Sache: Wir sind gemeinnützig und mildtätig / neuer Flyer
- 2023.05.02. - HomelessTalk - Ergebnisse einer europäischen Kooperation
- 2023.04.25.- Armut abschaffen! Digitaler Aktionskongress am 04. & 05. Mai 2023
- 2023.04.19. - Befragung "Diskriminierung am Wohnungsmarkt" für Menschen die wohnungslos sind oder ehemals waren
- 2023.04.18. - Selbsthilfe, Selbstorganisation und politische Mobilisierung wohnungsloser Menschen
- 2023.04.15. - Netzwerktreffen 27.-31.03.2023 in Berlin Karolinenhof - Gemeinsames Ergebnisprotokoll
- 2023.06.09. - Die letzte Reise. HP Daniels erzählt vom Netzwerktreffen in Hannover
- 2023.04.04. - Wohnungslosen_Stiftung - Selbstvertretung wohnungsloser Menschen jetzt offiziell gegründet!
- 2023.04.01. - Ergebnisse - Offenes Netzwerktreffen wohnungsloser Menschen
- 2023.09.13.-17. Offenes Netzwerktreffen Dinslaken - Programm
- 2023.03.14. - Kölner Aktionsbündnis gegen Wohnungsnot und Stadtzerstörung
- 2023.03.12. - Offenes Netzwerktreffen wohnungsloser Menschen Ende März in Berlin - Anmeldeliste geschlossen
- 2023.02.17. - Einladung zum offenen Netzwerktreffen - Berlin Karolinenhof 27.-31.03.2023
- 2023.02.11. - Online Workshop: Qualitätsstandards in der Unterbringung obdachloser Menschen
- 2023.02.09. - Erfahrungsberichte obdachloser Menschen für mein Buchprojekt
- 2023.02.08. - Deutscher Bundestag: Linke will Housing First als Grundrecht etablieren
- 2023.02.07. - Obdachlosenfeindliche Gewalttaten
- 2023.02.06. - Berlin: Politiker diskutieren mit wohnungslosen Menschen
- 2023.02.03. - Gemeinsam gegen Vertreibung und Ausgrenzung!
- 2023.01.28. - Protestcamp gegen Diskriminierung und Verdrängung obdachloser Menschen in der Dortmunder Innenstadt
- 2023.01.27. - Presseerklärung & Aufruf: Mahnwache gegen Obdachlosigkeit in Berlin und Austauschtreffen
- 2023.01.19. - Zehntausende leben auf der Straße. Die Kommunen müssten ihnen ein Bett verschaffen. Eigentlich. Ein Kommentar
- 2022.12.28. - Mahnwache gegen Obdachlosigkeit und Austauschtreffen - Vorankündigung
- 2022.07.12.23. - Besinnliche Feiertage? Frohes Fest? Recht auf Wohnen!
- 2022.12.14. - Dortmund: Stoppt die Verdrängung von Obdachlosen in Dortmund!
- 2022.12.02. - 13 Tipps zum Umgang mit bettelnden Menschen [Caritas]
- 2022.11.28. - Berlin: Fünfte Winter-Mahnwache gegen Obdachlosigkeit und Zwangsräumungen - Vorbereitungstreffen
- 2022.11.17. +++ AKTUELL +++ Obdachlosenzählung in Berlin abgesagt +++ Mahnwache und Kundgebung wie geplant am Roten Rathaus +++
- 2022.11.15. - offenes Netzwerktreffen - gemeinsames Ergebnisprotokoll
- 2022.11.14. - Gemeinsames Ergebnisprotokoll Netzwerktreffen 28.-31.10.2022 Hannover
- 2022.11.11. - Wohnungslos - ein Schicksal? Dokumentation des Fachtages der AWO erschienen
- 2022.11.10. - Umverteilen - Demonstration 12.11.2022, 13:00 Uhr, Berlin Alexanderplatz
- 2022.10.14. - Baden Württemberg - Aktionswoche gegen Armut 17.-21.10.2022
- 2022.10.03. - Wohnungslose Menschen online beraten – Kann das funktionieren? - Online Workshop am 14.10.2022
- 2022.09.22. - Einladung zum offenen Netzwerktreffen der Wohnungslosen_Stiftung 28.-31. Oktober 2022 in Hannover "Solidarisch durch den kommenden Winter"
- 2022.09.07. - Summer School „Zivilgesellschaftliches Engagement - Möglichkeiten und Wege der politischen Einflussnahme" - 30.09./01.10.2022 Bochum
- 2022.08.29. - Fachtagung "Housing First" 08./09.09.2022 Bremen
- 2022.08.16. - Rechte Gewalt gegen Wohnungslose - eine Dokumentation
- 2022.07.16. - 5. Treffen von Menschen mit Armutserfahrung (NRW) 4.8.2022 - Köln
- 2022.07.15. - Studie zu Standards der Notunterbringung für wohnungslose Menschen
- 2022.07.13. - Tagung der Facharbeitsgemeinschaft Partizipation 14./15.09.2022 - jetzt anmelden!
- 2022.07.12. - Einladung zum Theaterprojekt für wohnungslose Menschen - Probenwochenende und Termine
- 2022.07.10. - Europäische Sommerakademie der Sozialen Bewegungen 17.-22. August 2022 - jetzt anmelden!
- 2022.07.01. - BAGW - Fachtagung Frauen in einem Wohnungsnotfall OHNE Frauen in einem Wohnungsnotfall?
- 2022.06.17. - Wohnungslosenhilfe Freistatt organisiert Wohnungslosentreffen
- 2022.06.10 - Presseerklärung: Zählung obdachloser Menschen in Berlin endlich abgesagt - Kritik obdachloser Menschen wirkt
- 2022.06.08. - Flyer der Wohnungslosen_Stiftung
- 2022.06.05. - Einladung zum Forum Asphaltnomad:innen am 30.06.2022 in Erfurt
- 2022.05.29. - RechtAufStadt-Forum Jena 10.-12.06.2022 - jetzt anmelden!
- 2022.06.14. - Berlin: Veranstaltung "Die Polizei: Helfer, Gegner, Staatsgewalt"
- 2022.05.19. - Positionspapier gegen die geplante Zählung obdachloser Menschen in Berlin
- 2022.05.17. - Einladung Fachtag Wohnungslos - ein Schicksal? - AWO Potsdam 28.06.2022