Guten Tag,

der heutige Newsletter ist mal wieder gefüllt mit 6 Veranstaltungen, die insbesondere für wohnungslose und obdachlose Menschen von Interesse sein könnten.

Nutzt die verschiedenen Gelegenheiten, Euch einzubringen, mit anderen in Kontakt zu kommen, Euch auszutauschen und Eure Positionen und Argumente vorzubringen und das Netzwerk wohnungsloser Menschen in der Wohnungslosen_Stiftung bekannt zu machen - ganz nach dem Motto: Selbstvertretung wohnungsloser Menschen ist möglich.

Wenn Du bei der einen oder anderen Veranstaltung Unterstützung benötigst, melde Dich bitte gerne.

Herzliche Grüße, Stefan

1) Kundgebung zum Gedenken an den obdachlosen Hans-Georg Jakobson am 28.07.2023 in Strausberg bei Berlin

2023   Hans Georg JacobsonDer Mord an Hans-Georg Jakobson jährt sich dieses Jahr zum 30.Mal.
 
Am Abend des 28.Juli 1993 fährt  Hans-Georg Jakobson in der S-Bahn in Richtung Berlin. Er ist 35 Jahre alt und lebt ohne festen Wohnsitz.
 
Drei  stadtbekannte Neonazis  wecken den Schlafenden und wollen ihn ausrauben. Da Sie kein Geld bei ihm finden, beginnen Sie, ihn zu verprügeln und werfen Jakobson zwischen den Bahnhöfen Strausberg und Petershagen Nord aus dem fahrenden Zug. Hans-Georg Jakobson versucht sich dagegen zu wehren, doch es gelingt ihm nicht. Er verstirbt einen Tag später im Krankenhaus. Seine Familie erfährt erst Monate später von seinem Schicksal.

Über 30 Menschen sind seit 1990 durch rechte Gewalt und Neonazis in Brandenburg ermordet wurden oder sind Verdachtsfälle. Ein Drittel davon sind aus sozialdarwinistischen Gründen getötet worden. Der Hass auf vermeintlich "sozial Schwache", auf Wohnungs- und Obdachlose, auf arme und arbeitslose Menschen ist zentrales Motiv rechter Ideologie.

Mit der Gedenkkundgebung möchten die Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt Märkisch-Oderland, die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschist*innen (VVN-BdA) Märkisch-Oderland, die Jungen Humanist*innen (JuHus) MOL und die S5 Antifa  gemeinsam an Hans-Georg Jakobson erinnern, denn kein Todesopfer rechter Gewalt sollte jemals vergessen werden.
 
Neben der Kundgebung wurde eine gemeinsame Broschüre gestaltet, die am Tag selbst vorgestellt wird.
 
Die Kundgebung findet am Freitag, dem 28.Juli ab 16 Uhr am Vorplatz am S-Bahnhof Strausberg (Vorstadt) statt. Unterschiedliche Gedenkiniativen und Vereine wie die  Opferperspektive e.V. und die Wohnungslosen_Stiftung beteiligen sich mit Redebeiträgen.

Im Anschluss an die Kundgebung gibt es ab 19 Uhr gemeinsames Abendessen und  einen Vortrag zum Thema "Obdachlos! Was es bedeutet für Menschen draußen schlafen zu müssen" im Sozialen Zentrum Horte, Peter-Göring-Straße 25 in 15344 Strausberg.
 

2) Online - Seminar  14.08.2023, 10:00 - 13:15 Uhr Obdachlosigkeit in Berlin – aktuelle Situation, Perspektiven und Ausblicke“

Unser Freund Niko Rollmann teilt mit:

Cuvry Graffiti - Quelle: WikiCommonsAm 14.08. findet das nächste Online-Programm des Robert-Tillmanns-Hauses zur Thematik der Obdachlosigkeit statt (10:00-13:15, inklusive Pause). Die Veranstaltung beinhaltet unter anderem:

  • Rückblick auf die Ereignisse/Entwicklungen der letzten sechs Monate
  • „Berliner Hitzehilfe“-Update
  • Interview über das Wohnungslosentreffen 2023
  • Kurzfilm zur aktuellen Situation in der informellen Siedlung „Teepeeland“
  • Feature über Obdachlosigkeit in New York
  • Blick auf aktuelle Publikationen zum Thema

TeilnehmerInnen können sich während des Programms per Wortmeldung, Mail, SMS oder Chatmodus einbringen.

Die Anmeldungsgebühr beträgt fünf Euro.

Auf Wunsch bekommen Teilnehmende ein kostenloses Exemplar unserer bald erscheinenden Publikation „Obdachlos in den Metropolen: New York, London und Berlin im Vergleich“ oder ein Exemplar unseres Heftes „Corona schlug ein wie eine Bombe!“ über die Situation Berliner Obdachloser während der Pandemie zugeschickt.

ACHTUNG: Für Menschen aus dem Netzwerk der Wohnungslosen_Stiftung übernimmt die Wohnungslosen_Stiftung die Kosten.

Anmeldungen bitte an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

3) „Partizipation statt Ausgrenzung“ - Tagung der FAG Partizipation in der BAG-W 06./07.09.2023 in Fulda

bagw logoDie Facharbeitsgemeinschaft Partizipation wurde im Jahr 2020 von Menschen in Wohnungsnotfallsituationen und Mitarbeitenden aus der Wohnungsnotfallhilfe gegründet. Seitdem wurde gemeinsam an wichtigen Themen rund um die Partizipation gearbeitet. Einmal im Jahr geschieht dies in Form einer Arbeitstagung.

Wohnungslose Menschen erfahren häufig Ausgrenzung und Stigmatisierung. Mit ihrer diesjährigen Tagung möchte die FAG Partizipation mit ausgewählten Themen in insgesamt fünf Arbeitsgruppen Vorschläge machen, wie Ausgrenzung und Stigmatisierung in der Praxis der Wohnungsnotfallhilfe (und in der Öffentlichkeit) begegnet werden kann.

Folgende Themen werden auf der Arbeitstagung behandelt:

  • Wohnungsnotfallhilfe in digitalen Räumen - Modellprojekt Social Media Streetwork (SoMS)
  • Mitsprache und Beteiligung als Grundlagen für sozialräumliches Arbeiten
  • Stigmatisierung von wohnungslosen Menschen durch die Wahl von Fotos für Medienbeiträge oder für die Öffentlichkeitsarbeit von Trägern
  • Zwischenergebnis der AG Handreichung Partizipation
  • Wissen und Erfahrungsaustausch über Leistungen nach § 67 ff. SGB XII (Sozialhilfe)

Eingeladen sind nicht nur die Mitglieder der FAG Partizipation, sondern alle interessierten Menschen mit Erfahrung in Wohnungslosigkeit sowie Mitarbeitende aus der Wohnungsnotfallhilfe.

Das Programm ist hier zu finden: https://www.bagw.de/fileadmin/user_upload/TGD_23_Partizipation_Programm.pdf.pdf
Die Anmeldung ist hier zu finden: https://www.bagw.de/fileadmin/user_upload/TGD_23_Anmeldebogen_Partizipation.pdf

Die Veranstalter weisen ausdrücklich darauf hin: Wohnungslose Menschen zahlen keinen Tagungsbeitrag.

ACHTUNG: Eine entsprechende Bestätigung für Menschen aus dem Netzwerk der Wohnungslosen_Stiftung stellen wir gerne aus.

4) Offenes Arbeits- und Netzwerktreffen obdachloser und wohnungsloser Menschen 13.-17. September 2023 in Dinslaken, NRW

2023 heidebrinkschuleDie Wohnungslosen_Stiftung organisiert von Mittwoch, den 13. September bis Sonntag, den 17. September 2023 in der Heidebrinkschule in Dinslaken ein offenes Arbeits- und Netzwerktreffen, dass sich an obdachlose und wohnungslose, ehemals wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen richtet.

Wenn das für Dich relevant ist, dann trage Dir jetzt schon mal den Termin ein: 

Wir werden Anfang August 2023 zu einem Online-Vorbereitungstreffen einladen und weitere Einzelheiten zu Programmgestaltung und (Selbst-)Verpflegung besprechen.

Menschen, die jetzt schon wissen, daß sie daran teilnehmen wollen, können sich gerne schon mal anmelden per Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

Die Teilnahme, Unterkunft und Verpflegung sind wie immer kostenlos, Fahrtkosten werden erstattet. Das vorläufige Programm kannst Du hier finden:
https://www.wohnungslosenstiftung.org/neuigkeiten/2023-09-13-17-offenes-netzwerktreffen-dinslaken.html

Gebt diese Info gerne an obdachlose und wohnungslose Menschen weiter.

5) Strassenkinderkonferenz der Momos am 22. September 2023 von 10:00 - 18:00 Uhr in Essen

2023 Strassenkinder Konferenz Essen

Zu dieser Veranstaltung gibt es bislang nur dieses Plakat. Die Veranstaltung findet statt in der Kreuzeskirche in der Weberstr. 12 in 45127 Essen.

Als Kontaktadresse ist angegeben: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Diese Veranstaltung richtet sich vorwiegend an Straßenjugendliche bzw. junge Erwachsene auf der Straße. Sie wird von unseren Freund*innen von den Momos - The voice of disconnected youth veranstaltet. Die Momos beschreiben sich selbst so:

Wir sprechen für junge Menschen,....

      • die ihren Lebensmittelpunkt auf der Straße haben bzw. von Wohnungslosigkeit bedroht sind
      • die keinen festen Wohnsitz oder Obdach haben
      • die von der gesellschaftlichen und politischen Teilhabe ausgeschlossen sind
      • die am Rande der Gesellschaft leben
      • die in der Jugendhilfe sind
      • die von den sozialen Sicherungssystemen nicht oder nicht mehr erreicht werden
      • die mittellos in prekärer Lage leben.
All diese Probleme kennen wir. Wir haben sie auch gehabt. Deshalb wollen wir etwas ändern an unserer und eurer Zukunft.Mehr Infos findet ihr hier: https://www.momo-voice.de/%C3%BCber-uns/

6) Mietencamp Frankfurt am Main, 21.-24.9.2023 - Wohnen für Alle! Voneinander lernen, miteinander stärker werden!

2023 MietenCampDie Veranstalter schreiben:

Wir haben viel gekämpft und einiges erreicht: Häuser sind dem Markt entzogen, Nachbarschaften motiviert, es gibt eine beeindruckende DWE Kampagne und die Öffentlichkeit ist sensibilisiert. Die Politik reagiert auf die Mietenbewegung, dennoch geht der Mietenwahnsinn weiter. Unsere Erfolge bleiben nur lokal. Was wir brauchen ist bundesweites Handeln.
Nach mehreren Volksbegehren, Demos, Haus-Initiativen, Petitionen ist bei vielen Aktiven die Luft raus.

Mit dem #MietenCamp2023 wollen wir Raum schaffen, um uns gegenseitig bei unseren Anstrengungen für leistbaren und lebenswerten Wohnraum zu stärken und uns unserer Gemeinsamkeiten bewusst zu werden. Der aufkommenden Frustration setzen wir eine ordentlichen Dosis Aktivierung und Motivation entgegen.

Wir wollen der Immobilienlobby den Boden entziehen. Deshalb werden wir aus den Kämpfen der vergangenen Jahre lernen, neue und alte Akteur*innen zusammenbringen. Wir werden uns Zeit nehmen für strategische Diskussionen, Austausch, Weiterbildung, Vernetzung und konkreten Aktionen.

Das Programm ist hier zu finden: https://mietenstopp.de/mietencamp/#section-programm

Für Sonnabend, den 23.09.2023 ab 15:30 Uhr ist ein eigener Workshop geplant: "Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit überwinden".

Auch hier werden aktive Menschen vom Netzwerk der Wohnungslosen_Stiftung sich einbringen und die Gelegenheit zur Vernetzung mit anderen nutzen.

Aber auch sonst ist das Mietencamp eine gute Gelegenheit, die Sichtweise wohnungsloser und ehemals wohnungsloser Menschen einzubringen.

Die Anmeldung ist hier zu finden: https://mietenstopp.de/mietencamp-anmeldung/

ACHTUNG: Für wohnungslose und ehemals wohnungslose Menschen aus dem Netzwerk der Wohnungslosen_Stiftung übernehmen wir gerne die (ermässigten) Teilnahmekosten und können auch bei den Reisekosten unterstützen.

+++++++++++++++++++++++++++++

So, das war's für heute - passt auf Euch auf!

 

Solidarische Hinweise