Guten Tag,

heute übersende ich einen Newsletter mit gleich 4 spannenden Veranstaltungen in Köln, Online, Berlin und Augsburg, auf die ich gerne hinweisen möchte.

Wenn es passt: Nutzt die Gelegenheiten, geht da hin, diskutiert mit, meldet Euch zu Wort, nennt Eure Forderungen. Auf allen Veranstaltungen werden Menschen aus dem Netzwerk der Wohnungslosenstiftung dabei sein. Denn: Selbstvertretung wohnungsloser Menschen ist möglich!

Herzliche Grüße,

Stefan

1. Buchpremiere in Köln - Deutschland ohne Dach. Die neue Obdachlosigkeit 14.11.2023, 11:00 Uhr, Köln

brox deutschland ohne dachUnser Freund Richard Brox (https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Brox), der selbst jahrelang obdachlos auf der Straße war,  bringt nach seiner Autobiografie Kein Dach über dem Leben – Biografie eines Obdachlosen nun sein zweites Buch heraus: Deutschland ohne Dach. Die neue Obdachlosigkeit. Mit einem Vorwort von Günter Wallraff.

Er selbst wird sein Buch auf einer Pressekonferenz vorstellen am

Dienstag, den 14. November, um 11:00 Uhr
Im Erik-Wickberg-Haus der Heilsarmee in Deutschland
Café-Bistro Vis à vis
Marienstr. 116-118, 50825 Köln-Ehrenfeld

Die Einladung ist auch noch mal hier zu finden:
https://mailchi.mp/b8fb9c379a68/einladung-zur-pressekonferenz-zum-buch-deutschland-ohne-dach-die-neue-obdachlosigkeit-hg-richard-brox-sylvia-rizvi-albrecht-kieser

Die Veranstalter bitten um eine Anmeldung bis zum 8. November per email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Richard Brox, Albrecht Kieser und Sylvia Rizvi lassen obdachlose Menschen in ihren Porträts selbst zu Wort kommen. Sie erzählen von ihrem Leben auf der Straße, wie es sie dorthin verschlagen hat, was ihnen alltäglich widerfährt, was sie sich wünschen. Manche können erst von diesem Leben erzählen, wenn sie wieder ein Dach über dem Kopf haben. Die Autoren beschreiben darüber hinaus die dramatische Entwicklung in unseren Städten mit den wichtigsten Daten und Fakten und setzen sich mit Wegen auseinander, Obdachlosigkeit und Wohnungslosigkeit endlich wirksam zu beseitigen.

Ihre Zahl nimmt zu: 37500 Menschen in Deutschland gelten offiziell als obdachlos, vermutlich sind es noch sehr viele mehr. Männer, alleinstehende Frauen, Kinder, Jugendliche, ganze Familien mit und ohne Migrationsgeschichte, Geflüchtete, Pendelmigranten aus Osteuropa, Wohnungslose und verschämte Arme, immer mehr Alte: Viele sieht man, viele auch nicht. Obdachlosigkeit ist diverser geworden, die Lage der Menschen gefährlicher und drückender als früher, besonders für Frauen, trans Menschen, Homosexuelle, Jugendliche, alte und schwer kranke Menschen sowie Menschen mit Behinderung. Die Lebenserwartung auf der Straße liegt bis zu 30 Jahre unter dem Durchschnitt.

Wenn Dir der Weg nach Köln zu weit ist: Richard freut sich mit Sichheit über eine Einladung zu einer Lesung auch in Deiner GEgen.

2. Online-Ringvorlesung "Diskriminierungsfei Wohnen: Utopie und Wirklichkeit"

2023   ringvorlesung diskrminierungsfrei wohnenEtwas akademisch, aber sicher für einige sehr spannend ist eine öffentliche Online-Ring-Vorlesung zum Thema Diskriminierungsfei Wohnen: Utopie und Wirklichkeit mit vielen Terminen bis Ende Januar jeweils Dienstag nachmittag. Die Veranstalter schreiben:

Fragen der sozialen Wohnungsversorgung bestimmen seit vielen Jahren stadt- und wohnungspolitische Debatten um ausreichend Wohnraum und Mietpreissteigerungen. Nur wenig thematisiert werden dabei jedoch Wohnbedarfe einer diversen und marginalisierten Bevölkerung. Doch gerade für diese Bevölkerungsgruppen bestehen besondere Risiken der Benachteiligung und Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt. Sich intersektional überschneidende Dimensionen zu denen insbesondere Lebenslagen, Geschlecht, Race, Alter und Behinderung zählen, erschweren den Zugang zum Wohnungsmarkt, den Schutz vor Verdrängung und führen in der Folge zu Ausgrenzung und Segregation.

In ihrer fünften Auflage widmet sich die öffentliche Online-Ringvorlesung diesen Themen. Die Vorlesung, die sich sowohl an Studierende als auch an ein fachlich interessiertes Publikum richtet, bietet wissenschaftliche Analysen sowie Beispiele und Anregungen für eine sozial-inklusivere, diskriminierungsfreie und stärker gemeinwohlorientierte Wohnungsversorgung.

Die öffentliche Online-Vorlesung findet statt

vom 24.10.2023 bis 30.01.2024, jeweils dienstags, 16:30 Uhr bis 18:00 Uhr

Weitere Informationen und den Einwahllink findest Du hier:

https://www.uni-trier.de/universitaet/fachbereiche-faecher/fachbereich-vi/faecher/wirtschaftsgeographie/news/beitrag?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=24705&cHash=a12b4587687f980777c7085d5492531f

Das Plakat findest Du hier:
https://tu-dresden.de/bu/umwelt/geo/geographie/humangeo/ressourcen/dateien/news/Wohnraum-Plakat03.pdf?lang=de

Und - ein Hinweis in eigener Sache:

Am Dienstag, den 12.12.2023 ab 16:30 Uhr wird das Thema sein:

Aktivistische Perspektive zum Umgang mit Wohnungslosigkeit

Patrick Kokoszynski (ada_kantine) & Dr. Stefan Schneider (Wohnungslosen_Stiftung)

3. Berlin - "Lichtenberger Aktionswochen gegen Sozialchauvinismus" Wohnungslosigkeit, Diskriminierung von Wohnunglosen und Abwertung von Armut

2023   Lichtenberger AktionswochenDie Verwandtschaft schimpft über „Hartz-4-Empfänger*innen“, die Arbeitskollegin rümpft die Nase, wenn obdachlose Personen sie in der Bahn um Geld fragen – solche Situationen sind uns allen (leider) schon einmal begegnet. Diese Abneigung, dieser Hass, der sich auch in körperlicher Gewalt äußert, hat einen Namen: Sozialchauvinismus.

Um diesen Zustand etwas entgegenzusetzen, möchten die Antifaschistische Vernetzung Lichtenberg (kurz AVL) im Rahmen einer Veranstaltungsreihe für das Thema Sozialchauvinismus sensibilisieren, Wissen teilen, vernetzen und austauschen. In diesem Jahr sind die Schwerpunktthemen Wohnungslosigkeit, Diskriminierung von Wohnunglosen und Abwertung von Armut.

Die Veranstaltungsreihe ist komplett kostenfrei und beinhaltet unterschiedliche Formate, sodass hoffentlich für alle was dabei ist.

Ihr seid alle herzlich eingeladen – wir freuen uns auf euch! Beachtet bitte die aktuelle Coronasituation und nehmt Rücksicht aufeinander.

Das ausführliche Programm findet ihr hier

https://aktionswochen.blackblogs.org/2023/08/29/programm-2023/

Besonders ans Herz legen möchte ich Euch die Veranstaltung am Samstag, den 18.11.2023 um 18:00 Uhr in der Remise Magdalenenstraße 19, 10365 Berlin. Dort spricht unser Freund Swen aus Hildesheim zum Thema

Was bedeutet es Obdachlos zu sein?

Mit diesem Vortrag sollen Menschen die Möglichkeit bekommen, zu erfahren was genau mit Obdachlosigkeit und Wohnungslosigkeit gemeint ist und wie sehr strukturelle Diskriminierungen und strukturelle Rassismen im Hilfesystem der Obdachlosen und Wohnungslosenhilfe verankert sind. Sozialdarwinismus und Sozialchauvinismus gibt es bei den Hilfsangeboten und bei den Mitarbeiter*innen der Sozialunternehmen. Eine chronologische Zusammenfassung der Veränderungen der Hilfsangebote der letzten 20 bis 30 Jahre und die Gefahren und Aktivitäten der Rechtsradikalen im Hilfesystem der Wohnungslosenhilfe und Obdachlosenhilfe. Natürlich darf ein kritischer Blick auf die zunehmende Entsolidarisierung einiger Mitarbeiter*innen in den Sozialunternehmen und bei den Trägern der Obdachlosenhilfe nicht fehlen.

4. Augsburg - Fachtagung "Wohnen statt Unterbringung" - 20. und 21. November 2023 

Wohnungslose und obdachlose Menschen äußern schon seit längerem ihre Kritik an den oft menschenunwürdigen, zwangsgemeinschaftlichen Unterbringungen - die im krassen Gegensatz zum von den Vereinten Nationen beschlossenen Menschenrecht auf Wohnung stehen. Nun gibt es im November in Augsburg eine Fachtagung, die genau diese Forderung aufgreift. Weitere Informationen vom Veranstalter, dem bundesweiten Projektverbund "Wohnen statt Unterbringung" findest Du hier:

Die Veranstalter schreiben:

"Gerne möchten wir Sie auf unsere Fachtagung "Wohnen statt Unterbringung" aufmerksam machen und herzlich dazu einladen. Diese findet am 20. und 21. November 2023 in Augsburg statt und wird vom bundesweiten Projektverbund "Wohnen statt Unterbringung" unter der Koordination von Tür an Tür organisiert. Partner:innen in der Umsetzung sind das Diakonische Werk Augsburg, ZAM e.V. (Augsburg), MoveGlobal e.V. (Berlin), das Haus der Kulturen – Interkulturelle Begegnungsstätte e.V. (Lübeck) und Afropa e.V. (Dresden).

Die Fachtagung widmet sich dem dringenden Thema des Wohnraums für Geflüchtete und Menschen mit Migrationsgeschichte. Über zwei Tage hinweg bieten wir eine breite Palette von Workshops an, die sich den Themen "(Community-basierte) Beratungs- und Unterstützungsangebote", "Wohnraumvermittlung und -akquise", "Private Aufnahme und Vermietung an Geflüchtete", "Weiterentwicklung vorhandener Beratungsangebote" sowie "Prävention und Aufsuchende Arbeit" widmen. 

Unser Hauptziel ist es, einen intensiven Wissens- und Erfahrungsaustausch zu fördern sowie eine Vernetzungsmöglichkeit für alle Teilnehmer*innen zu schaffen. Gemeinsam möchten wir neue Perspektiven entwickeln und konkrete Lösungsansätze für die Herausforderungen im Kontext von Migration und Wohnen erarbeiten. Leiten Sie die Mail daher gerne an ihre Netzwerke weiter.

Anmeldung Fachtagung "Wohnen statt Unterbringung"  
Datum: 20. und 21. November 2023  
Ort: Grandhotel Cosmopolis, Springergäßchen 5, 86152 Augsburg

Link zur Anmeldung: https://eveeno.com/fachtagung-wohnen-statt-unterbringung

Link zum Programm: https://tuerantuer.de/wp-content/uploads/2023/11/Programm-Fachtagung-WosU.pdf

Die Teilnahme an der Fachtagung ist kostenlos.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen und auf inspirierende Diskussionen während der Fachtagung!"

Solidarische Hinweise