2024.10.15. - Newsletter mit Terminen und Hinweisen
Guten Tag,
in letzter Zeit hat sich einiges an Terminen, Veranstaltungen, Hinweisen und Vorhaben angesammelt, deshalb heute mal ein Newsletter mit mehreren Meldungen.
Schaut gerne alles durch, vielleicht ist für Dich das eine oder andere von Interesse dabei. Los gehts:
1. Safe The Date - Netzwerktreffen / Konferenz "Peers im Handlungsfeld Wohnungslosigkeit"
Das nächste offene Netzwerktreffen der Wohnungslosen_Stiftung wird in Kooperation mit Tür an Tür e.V. (https://tuerantuer.de) stattfinden von Dienstag, dem 25.02.2025 (Anreisetag) bis Sonnabend, 01.03.2025 (Abreise nach dem Frühstück) in Augsburg/ Bayern-
Tagungsort ist das Grandhotel Cosmopolis (https://grandhotel-cosmopolis.org/) und gefördert wird das Treffen/ die Konferenz von der Stiftung Obdachlosenhilfe Bayern [https://www.stiftung-obdachlosenhilfe.bayern.de/]
Das besondere an diesem offenen Netzwerktreffen wird sein, dass es gleichzeitig eine Konferenz ist und damit auch offen ist für nicht wohnungslosigkeitserfahrene Menschen aus der Sozialen Arbeit, Politik, Wissenschaft, Verwaltung, Forschung ....
Schwerpunkt wird sein das Thema "Peers im Handlungsfeld Wohnungslosigkeit"
Anfang November 2024 werden wir einen Aufruf für Beiträge ["Call for Papers"] veröffentlichen und der Einsendeschluss wird sein Mitte Dezember 2024. Mitta Januar 2025 wird dann das vorläuftige Programm veröffentlicht und interessierte Menschen können sich anmelden.
2. Open Talk am 23.10.2024 von 11:00 - 12:30: Schwerpunkt "Peer-Arbeit"
Das Thema Peer-Arbeit wird auch Schwerpunkt sein von nächsten Open Talk am 23.10.2024 von 11:00 - 12:30.
Der Open Talk richtet sich schwerpunktmässig an wohnungslosigkeitserfahrene Menschen aus dem Netzwerk der Wohnungslosen_Stiftung - aber auch Gäste sind herzlich willkommen.
Wir werden diesmal den Open Talk von Leipzig aus organisieren und zu Gast wird sein die Peer-Gruppe Leipzig mit Chriss und anderen Menschen. Wir dürfen gespannt sein, was alles besprochen wird.
Der Link ist wie immer: https://us02web.zoom.us/j/86390072378
Achtung: Auf dem Open Talk ist kein Platz für Menschen, die rassistische, menschenfeindliche oder nationalistische Auffassungen vertreten oder verbreiten.
3. Wohnungslosen_Stiftung auf dem Parteitag der Linken vom 18.-20. Oktober 2024 in Halle an der Saale
Wir von der Wohnungslosen_Stiftung haben die Möglichkeit, mit einem Stand auf dem Markt der Möglichkeiten auf dem Parteitag der Linken in Halle an der Saale vertreten zu sein.
Wir sind am Freitag nachmittag und am Samstag ab 11:00 Uhr bis ca 18:00 Uhr vor Ort und werden die Gelegenheit nutzen, mit vielen Menschen aus der Linkspartei und von den Medien Gespräche zu führen.
Achtung: Gerne ermöglichen wir anderen Selbstvertretungen und Selbstorganisationen und Initiativen wohnungsloser Menschen, sich an unseren Stand zu beteiligen. Wenn das für Euch von Interesse ist, meldet Euch bitte gerne unter kontakt@wohnungslosenstiftung.org
Gruppen die Mitmachen wollen, tragen bitte ihre Reise- und Unterkunftskosten selbst.
4. Klage auf eine Wohnung [wer möchte das machen? in Berlin]
Von der Rechtsanwältin Cornelia Liedke haben wir folgende Nachricht erhalten:
Liebe Menschen von der Wohnungslosen_Stiftung,
in Sachen Wohnungsklage gibt es nun Neues, unser Kläger*innen-Profil ist fertig - ich schicke Euch dieses als „Steckbrief" anbei.
Es wäre super, wenn Ihr es teilen würdet!
Wenn es jemanden gibt, der die Voraussetzungen erfüllen könnte, und der bereit wäre zu klagen oder dies erwägt, würden wir den weiteren Ablauf mit der klagebereiten Person im Detail besprechen und Fragen beantworten.
Wichtig zu wissen ist sicher noch, dass für die Klägerin oder den Kläger keinerlei Kosten entstehen.
Auch eine gewisse Stabilität wäre wichtig, da ein Gerichtsverfahren in der Regel langwierig ist und bei abweisenden Entscheidungen Hoffnungen enttäuscht werden können.
Ideal wäre außerdem die Bereitschaft zur Mitwirkung bei medialer Berichterstattung - auch anonymisiert -, eine Voraussetzung ist das aber nicht.
Wenn Ihr Fragen/Anmerkungen hast, meldet Euch bitte jederzeit gern.
Herzliche Grüße
Cornelia
Steckbrief für Klage
Die Gesellschaft für Freiheitsrechte [https://freiheitsrechte.org/] und Rechtsanwältin Cornelia Liedtke sind auf der Suche nach 2-3 Kläger*innen.
Wir wollen in Berlin eine Klage auf Beschaffung einer Wohnung nach §§ 67 ff SGB XII einreichen.
Wir bitten Sie um ihre Mithilfe.
Wenn die Voraussetzungen auf Sie zutreffen oder Sie emanden kennen, auf den sie zutreffen, kontaktieren Sie uns unter cornelia.liedtke@gmx.net.
Voraussetzungen:
1. Sie sind schon länger als 2 Jahre in einer Notunterkunft für obdachlose Personen in Berlin untergebracht
- erwachsene Person oder erziehungsberechtigte Person(en) mit Kind
- ordnungsrechtliche Unterbringung nach ASOG (kein betreutes Wohnen, keine 24/7-Unterbringungen)
2. Sie erhalten Bürgergeld oder Leistungen der Sozialhilfe.
- deutsche Staatsbürgerschaft oder
- gesicherter Aufenthaltsstatus
3. Sie haben sich erfolglos um eine Wohnung bemüht
- eigene Wohnungsbewerbungen im letzten halben Jahr
- Vorliegen von Wohnberechtigungsschein
- Aufnahme in das geschützte Marktsegment („M-Schein“)
4. Sie haben keine Perspektive auf eine Wohnung
- Aktuell und mittelfristig fehlende Perspektive auf Erlangung einer Wohnung
5. Dominik Bloh im Deutschlandfunk
Wir sagen immer, es macht einen Unterschied, ob ÜBER wohnungslose Menschen gesprochen wird oder MIT ihnen.
Ein hervorragendes Beispiel ist eine Sendung vom Deutschlandfunk Kultur. Die Redakteurin Katrin Heise nimmt sich die Zeit, Dominik erzählen zu lassen und heraus kommt ein sehr hörenswerter Beitrag, der hier nachgehört werden kann:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/schriftsteller-und-aktivist-dominik-bloh-vom-obdachlosen-zum-bestsellerautor-dlf-kultur-f2a2a586-100.html
Darüber hinaus ist zu berichten:
Dominik hat ein sehr lesenswertes Buch geschrieben [https://www.ankerherz.de/products/unter-palmen-aus-stahl-paperback]
und in Hamburg ein Duschbusprojekt für obdachlose Menschen ins Leben gerufen https://www.malteser.de/aware/engagement/gobanyo-der-mobile-duschbus-fuer-obdachlose.html
6. Abbé Pierre - aktuelle Vorwürfe zu sexuellen Übergriffen
Am Dienstag, den 23.04.2024, haben wir in Köln im Filmclub 813 den Film "Sie zerbrachen nicht" (im Original: Les chiffonniers d'Emmaüs) (1955) über Abbé Pierre und seine Emmaüs-Bewegung gezeigt. Abbé Pierre und die von ihm gegründete Emmaüs-Bewegung setzen sich seit mehr als 70 Jahren für obdachlose Menschen ein. Insbesondere Emmaus ist eine sehr bedeutende Hilfeeinrichtung in Frankreich und darüber hinaus.
Wenige Wochen unserer Filmaufführung wurde öffentlich bekannt, dass Abbé Pierre Dreck am Stecken hat.
Am 6. September 2024 veröffentlichte die Abbé-Pierre-Stiftung den Bericht der Expertenkommission, mit Zitaten aus den Aussagen der Frauen und mit Dokumenten aus den Jahren von 1956 bis 2024. Demzufolge war Abbé Pierre bis 2005 gegenüber Angestellten, Freiwilligen und Ehrenamtlichen der Emmaus-Organisationen sowie jungen Frauen aus seinem privaten Umfeld sexuell übergriffig geworden. So werden ihm wiederholte Äußerungen mit sexuellem Bezug und unerwünschte Berührungen vorgeworfen. [siehe dazu auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Abb%C3%A9_Pierre]
Nachfolgend verbreite ich gerne die Stellungnahme, die die deutschen Emmausgruppen dazu abgegeben haben.
Erklärung deutscher Emmausgruppen - Thema: aktuelle Vorwürfe zu sexuellen Übergriffen durch Abbé Pierre
Emmaus International, Emmaus France und die Foundation Abbé Pierre haben am Mittwoch, 17. Juli 2024 schwere Vergehen von Abbé Pierre öffentlich gemacht. Emmaus bringt Ereignisse ans Licht, die mit sexuellen Übergriffen oder sexueller Belästigungen durch Abbé Pierre zwischen Ende der 1970er Jahre und 2005 in Zusammenhang stehen könnten. Diese Tatsachen betrafen Mitarbeiter, Freiwillige und Ehrenamtler:innen einiger unserer Mitgliedsorganisationen oder junge Frauen im persönlich - familiären Umfeld von Abbé Pierre.
Emmaus hat die Egaé-Gruppe, ein auf Gewaltprävention spezialisiertes Unternehmen, mit der Durchführung von Zuhör- und Analysearbeiten beauftragt. Diese Arbeit ermöglichte es, Aussagen von sieben Frauen zu sammeln. Eine von ihnen war zum Zeitpunkt der ersten Ereignisse minderjährig. Den gesammelten Informationen zufolge erlitten mehrere andere Frauen vergleichbare sexuelle Übergriffe, konnten jedoch noch nicht gehört werden. Es wurde ein streng vertrauliches System eingerichtet, um Zeugenaussagen zu sammeln und Unterstützung für Personen zu ermöglichen, die Opfer oder Zeugen eines inakzeptablen Verhaltens seitens Abbé Pierre geworden sind.
Vor einem Jahr erhielt Emmaus France die Aussage einer Frau über einen sexuellen Übergriff von Abbé Pierre. Im Anschluss an dieses Treffen begannen Emmaus International, Emmaus France und die Foundation Abbé-Pierre mit internen Anhörungen, um festzustellen, ob es zu weiteren ähnlichen Ereignissen gekommen sein könnte. Diese von Caroline De Haas von der Egaé-Gruppe geleitete Arbeit ermöglichte es, die Aussagen von sieben Frauen zu sammeln, die über Verhaltensweisen berichten, die möglicherweise sexuellen Übergriffen oder sexuellen Belästigungen durch Abbé Pierre im oben genannten Zeitraum ähneln. Nach Ansicht der Egaé-Gruppe ist es eventuell möglich, dass noch weitere Menschen betroffen sind.
Emmaus würdigt den Mut der Menschen, die Zeugnis gegeben haben und es dadurch möglich gemacht haben, diese Realitäten ans Licht zu bringen. Wir glauben ihnen, wir wissen, dass diese unerträglichen Taten ihre Spuren hinterlassen haben und wir stehen an ihrer Seite.
Diese Enthüllungen erschüttern unsere Strukturen überall dort wo Emmaus aktiv ist, denn die Persönlichkeit von Abbé Pierre nahm und nimmt einen wichtigen Platz ein. Jeder von uns kennt seine Geschichte und seine Botschaft.
Diese Taten verändern allerdings tiefgreifend die Art und Weise, wie wir einen Mann betrachten, der vor allem für seinen Kampf gegen Armut, Elend und Ausgrenzung bekannt ist.
In einer Zeit, in der sozial- politische Schieflagen in unseren Gesellschaften und die Notwendigkeit besonders deutlich zu spüren sind, die am stärksten gefährdeten Menschen zu schützen, bleiben die täglichen Einsätze aller Mitarbeiter, Begleiter und Freiwilligen von Emmaus unverzichtbar.
Solidarität, gegenseitige Hilfe und die bedingungslose Aufnahme der Bedürftigsten sind und bleiben unsere Aufgaben.
Emmaus bekämpft alle Formen von Gewalt und möchte inakzeptable Taten einer Person klar benennen, die in ihrer Geschichte eine wichtige Rolle gespielt hat. Emmaus ist es den Opfern schuldig. Das ist Emmaus auch allen schuldig, die seit mehr als 70 Jahren täglich die Emmaus- Aktionen umsetzen. Emmaus teilt ihren Schmerz und ihre Wut, aber auch ihre Entschlossenheit, jeden Tag weiter daran zu arbeiten, eine gerechtere und gewaltfreie Welt aufzubauen.
Vor einigen Tagen hat Emmaus International, Emmaus France und die Foundation Abbé Pierre ein System in Frankreich eingerichtet, um streng vertraulich Zeugenaussagen zu sammeln, und das sich an Personen richtet, die Opfer oder Zeugen eines inakzeptablen Verhaltens seitens Abbé Pierre geworden sind.
Emmaus Krefeld, Anstoss eV/Krefeld, Emmaus Sonsbeck, Emmaus Bergisch-Gladbach, Emmaus in Köln
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Selbstvertretung wohnungsloser Menschen ist möglich!
So das war es für heute.
Solidarische Grüße,
Stefan
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Stefan Schneider / Wohnungslosen_Stiftung
Gesellschaft für Selbstvertretung wohnungsloser Menschen
und Empowerment auf Augenhöhe gemeinnützige UG (haftungsbeschränkt)
Freistellungsbescheid vom 04.04.2023
für gemeinnützige und mildtätige Zwecke
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